Alter Leuchtturm [1]

"Ich darf tun und lassen, was ich will, Kleiner.", kam es herablassend ubd er grinste spöttisch.

"An ihr hängt deine Macht und dein Leben. Willst du es zerstören? Wie dumm..."

Ein Zischen entfuhr dem Incubus.
"Du willst mir erzählen, dass ich meine eigene Waffe nicht anfassen darf?!"
Schlecht, ganz schlecht.

"Jaha~", lächelte er und schlug in die Hände.
"Obwohl...na ja egal..."

Zack, stand er vor Rees und packte ihn am Kragen.
"Obwohl was?!"

Rees sah ihn mit Kindlicher Naivität an.
"Was was?", fragte er und Cade bekam den selben Druck an der Kehle zu spüren.

"Was obwohl?!!!", knurrte der Incubus bedrohlich, ließ ihn aber los.
Wie bitte sollte er jetzt seine Waffe erziehen?!

Rees wirbelte augenblicklich um Cade herum.
"Obwohl obwohl obwohl obwohl~", lachte er und drehte sich schneller.
"Was was was was waswas was was was, Daddy~"

Mit einem entnervten Seufzern krallte er sich Raiko und nahm sie mit rein.
Scheiß drauf, er würde sie ja nicht umbringen.
"Wohin gehn wir? Hmm??? Was ist den los?? Hahaaa Daddyy das kitzeeelt"

"Daddy macht Baby mit Nee-chan~",lachte er weiter und sauste durch die Gegend.
"Baby~"

Nicht wirklich...
In einem der Kerker ließ er sie wieder runter und verschloss die Tür hinter sich.
"Es wird Zeit, dir mal ein paar Grundlegende Regeln zu erklären, findest du nicht auch?"

"So dumm, so dumm, das kleine Kind. 300 Jahr in der Wiege geschingt...trotzdem trotzdem ein dummes Kind."

Ein diabolisches Grinsen huschte über seine Züge.
"Was denn Daddy, Was denn??", fragte Raiko eifrig, nicht das geringste Misstrauen in den blauen Augen.
"Dann hör jetzt gut zu. Erstens: Gegenstände haben keine Privilegien"
Das Grinsen wurde wahnsinniger, als er ein paar lange Nägel aus einem Kasten nahm.
Raiko wurde an die Wand gedrückt und ein Stückchen hochgehoben, sodass ihre Füße den Boden nicht mehr berührten.
Ihre Hände drückte er ihr über ihrem Kopf an die Wand.
Mit roher Gewalt stieß er einen dieser Nägel in die Handfläche ihrer rechten Hand, nagelte sie wortwörtlich an eben diese.
Die junge Succubus fing an zu Schreien wie am Spieß, während ihr das warme Blut den Arm hinunter lief.
"Zweitens", der zweite Nagel kam in die linke Handfläche, "Du musst akzeptieren, dass ich das Beste in deinem Leben bin"
Pure Begeisterung lag in seinem Blick bei dieser wundebaren Vorstellung.
Die Kleine schrie und weinte, das pure Entsetzen lag in ihrem Blick und eine Frage war in ihrer ganzen Mimik zu lesen: Warum, Daddy?
Cade ließ seine Schatten erscheinen, die kurz herumwuselten und dann mit irrem, geisterhaften Gelache Raiko dünne, spitze Nägel unter die Haut trieben.
Sie schrie noch mehr.
"Es brennt! Es brennt! Daddy!!! Es brennt! Es tut weh! Nein, Nein! Mach das es aufhört! Daddy!! Hilf mir! Hilf mir!! Bitte...Bitte...Es tut weh!"
"Es tut weh? Soll ich machen das es aufhört?", ein lauernder Unterton lag in seiner Stimme.
"Jaaa...Jaa, mach das es aufhört, mach es weg", weinte sie.
Der Incubus lächelte erfreut und steckte ihr eine kleine Pille in den Mund, die Raiko, sich immernoch an die Hoffnung eines Irrtums klammernd, bereitwillig schluckte.
Nicht einmal 2 Minuten später fing sie wie von Sinnen an zu schreien.
"Feuer! Feuer! Ich krieg keine Luft, FEUER!", ihre Stimme war immer leiser und heiserer geworden, bis sie keinen Ton mehr rausbrachte.
"Drittens: Du folgst jedem Befehl unverzüglich und ohne zu zögern"
Und ohne einen Funken Gnade oder Mitleid hallte knirschendes Knacken durch den kleinen Raum.
"Viertens: Du schweigst, bis es dir gestattet ist zu reden"
Im Moment wohl eher sinnlos, da er ihre Stimmbänder verätzt hatte.
Ihre Fingernägel lösten sich quälend langsam von ihren Fingern.
Die stummen Schreie verzerrten grotesk ihr Gesicht zu einer Maske aus Schmerz.
Das war es was er so liebte.
Dieses Leid, diesen Unglauben, diesen aufkeimenden Hass! Er könnte das jeden Tag machen!
Die wilde Freude, wenn sie brach, allein ihre verzweiflung. Ein Fest! Ein Fest der Sinne.
"Fünftens: Sei Dankbar. Und wenn du keine Dankbarkeit empfindest wirst du Loyalität lernen"
Er frohlockte beinahe schon, als einer der Schatten mit einem kleinen Bunsenbrenner kam.
Sie brannten ihr die Augen aus.
Cade lachte nur noch mehr.
"Sechstens: Du wirst deine Loyalität mit deinem Körper unter Beweis stellen"
Er zwang sie dazu, Scherben zu schlucken.
"Siebtens: Du stehst, sitzt, gehst oder liegst nur mit Genehmigung"
Ein glühenheißes Eisen wurde 2 Zentimeter in ihren Magen gestoßen.
"Achtens: Die kleinste Aufsässigkeit führt zur sofortigen und erbarmungslosen Bestrafung"
Noch 2 Zentimeter.
"Neuntens: Denkt gar nicht erst an Flucht. Ich beobachte dich. Ich finde dich. Überall."
Weitere 2 Zentimeter.
"Zehntens: Ich bin dein Leben, niemand sonst. Du gehörst mir"
Das Eisen wurde ganz durchgestoßen.
Wieder ein stummer Schrei. Ihre Lippen formten Lautlos Hilferufe, Fragen, riefen seinen Namen.
Die Nadeln, die unter ihrer Haut steckten schossen ruckartig wieder auf und rissen ihr die Haut in fetzen ab.
Cade holte ein kleines Glas hervor und öffnete es.
"Deine Sünde wird Ira sein", flüsterte er grinsend.
Ihr schmaler Körper bäumte sich auf, sie wand sich, versuchte ihre Hände von der Wand zu reißen und zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Dann wurde sie Bewegungslos.
"Schlaf gut, mein Engel~"

Rees hatte das Ganze schweigend von der Tür betrachtet.
"Das tut ihr doch weh...Daddy....", meinte er erschrocken.

"Das soll es auch", meinte er trocken und wandte ihr den Rücken zu.
Fenster hatte dieser kleine Raum keine. Weder Fenster, noch Elektrizität, noch sonst irgendeine Lichtquelle.
Cade bließ die Kerzen aus, die er angezündet hatte und zog Rees am Arm mit sich ziehend raus.
"Du hast da drin nichts zu suchen", fuhr der Incubus den Jungen barsch an.

"Jetzt ist sie da aber ganz ganz alleine und hat nieeemanden zum spielen!", meinte er schockiert und versuchte sich aus dem Griff zu winden um wieder in das Zimmer zu kommen.
"Sie kann nix für Feuer! Daddy! Nix! Ich war böse zu ihr!"

Rees wurde nur im Nacken gepackt und mitgeschleift.
"Nein. Die Tür bleibt zu und du draußen. Selbst Schuld die Kleine. Du bist doch ein guter Junge, also hör auf, mir zu widersprechen"

"Aber das tut weh! Das tut ganz weh! Und es ist dunkel!", jammerte er und fasste sich ins Genick.
"Arme Nee-chan! Ganz Arme!"

"Hör auf mit dem Scheiß, sie sieht sowieso nichts."
Cade warf Rees in sein Zimmer und schloss die Tür.
"Du bleibst da drin und bewegst dich keinen Millimeter da weg. Ende der Disskusion"...die eigentlich nie eine war.

Rees schlug nur verzweifelt mit den Fäusten gegen die Tür.
"Nicht zumachen! Nicht zumachen! Arme Nee-chan! Arme Nee-chan! Nicht zumachen! NEIN!"

'Klick' machte das Schloss. Zugeschlossen.
"Was bedauerst du sie? Du bist doch Schuld dran. Du hast nicht gesagt, dass sie es nicht war, als ich sie mitgenommen hatte. Also beschwer dich jetzt nicht und sei brav"
Kinder sind ja so naiv

"DADDY~ NEIN! LASS MICH RAUS! LASS MICH RAUS! NICHT ZUMACHEN!", heulte er und schlug weiter auf die Tür ein.
"NICHT WEGSCHLIEßEN! DADDY!"

"Ich bin brav! Ich bin brav! Nicht zumachen! Nein! Nicht nicht nicht! Brav!"
Panisch rüttelte er an der Klinke.

Cade schloss die Tür wieder auf.
"Wenn du nicht brav bist, sperr ich dich da unten ein, klar?"

Rees stürmte aus dem Zimmer und klammerte sich zitternd an Cades Bein.
"Ja..."

"Guter Junge und jetzt lass mein Bein los, ich muss nach den Manes sehen"
Er ging einfach los, ob Rees ihm nun folgte oder nicht.

Rees lies ihn zwar nicht los und stolperte mit, war jedoch still.
Nacher würde man ihn nochmals einsperren.
"Was sind Manes?", platze es dann aus ihm heraus.

"Manes sind Naturgeister oder auch Geister der Verstorbenen genannt. bei uns haben sie den Namen Fluch des Blutes. Sie haben spezielle Fähigkeiten, jeder eine andere"
Und es bereitete einem ungeheuren Spaß, sie in jemanden einzupflanzen.
Bisher hatte er es nur bei 6 geschafft, sie mit der Seele zu verknüpfen.

"Nee-chans Blitze auch Manes, oder? ....und Rena....Rena auch Manes..."