Heruntergekommener Bahnhof

"Dein Vater hat ihn kurz mit vor die Tür genommen, er kommt sicher gleich wieder."
Bei den zwei Frauen herrschte allerdings eisiges Schweigen. Die Laune schien auch unter dem Gefrierpunkt zu liegen, doch keine der Beiden war gewillt nachzugeben und den Raum zu verlassen.

Und so war es auch. Yuu kam mit Cain herrein und legte auch ihn auf dem Bett ab.
Wäre Cain nicht so abgemagert gewesen, hätte Yuu ihn wohl nciht heben können. Uf...
Rees griff sofort nach Cains Hand und klammerte sich an seine Finger.
Yuu sah inzwischen Creon an.
"Na, vögelst du immer noch Raiko?"

Jaja, Cain war auch schon ein schwerer Brocken.
Cains Hand zuckte kurz, doch des weiteren reagierte er wieder nicht. Musste der Arme erst einmal alles verdauen.
Creon warf Yuu einen kurzen Blick zu.
"Nein. Dein Sohn hat sie mit genommen. Ist genauso ein Fanatiker wie du."
Dann jedoch grinste er.
"Jetzt vögel ich deine Enkelin."

Yuus Augenbrauen zuckten nach oben.
"So so..."
Er gähnte herzhaft.
"Dann wirst du aber auch der einzige sein, der das macht."

"Ist mir eigentlich herzlichst egal."
Er zuckte mit den Schultern.
"Und zudem kannst du so eine Scheiße auch vor der Tür fragen. Lass die zwei in Ruhe."
Er schob sich an Yuu vorbei nach draußen.

Yuu ging im hinterher, nachdem er die beiden zugedeckt hatte.
"Ach ja, wirklich? Ich dachte ihr Weisen seit da so empfindlich."

"Ich bin keiner mehr von ihnen.", meinte Creon gelangweilt.

"Gewohnheiten und Ansichten wird man nicht einfach so los."

"Es war aber weder meine Gewohnheit, noch meine Ansicht."
Er würde mit dem ganz gewiss nicht diskutieren!
"Zudem kann es dir egal sein, sie will so oder so nichts mit dem Blut ihrer Mutter zu tun haben."

"Ich weiß. Sie ist ein treu ergebenes Püppchen von Cade. Ob er lebt oder tot ist."

"Richtig."
Er steckte die Hände in die Hosentaschen und wandte sich ab.
"Sonst noch was?"

Yuu lachte.
"Du bist echt alt geworden!"

"Nein. Du warst einfach nur zu dumm, Vogel. Für Geld verstellen sich viele."

Yuu grinste nur weiter.
"Nein, ich meine es ernst", amüsierte er sich.
"Wie lang hast du noch?"

Ein seichtes Grinsen huschte über sein Gesicht.
"Wenn ich es dir sagen würde wäre es doch langweilig."

"Du hast schon einen grauen Ansatz, mein Lieber, aber ich glaube das gehört so."
Er klopfte ihm auf den Rücken.
"Du Armer. So alt und noch so viel Stress vor sich."

Creon entfernt erst einmal Yuus Hand vor sich.
"Es muss dich ja nicht interessieren."

"Tut es aber."
Pass auf, Creon! Sonst nahm dich Yuu auch noch zum beglucken.

Er verdrehte nur die Augen.
"Ich geh Neo suchen."
Deshalb verpisste er sich jetzt auch rechtzeitig.

"Im Labor. Aber da würde ich jetzt nicht reingehen."

Er runzelte die Stirn.
"Warum nicht?"

"Sie kotzt sich gerade die Seele aus dem Leib."
Yuu grinste.

Creon seufzte.
"Ein Grund mehr, warum ich es tun sollte."
Dann verzog er das Gesicht und machte sich auf den Weg.

Er zuckte mit den Schultern.
"Viel Spaß."

Er seufzte noch einmal tief und machte sich dann auf den Weg.
"Neo?"

Aber hey, wenn es schon eine Familienzusammenführung gab, dann die ganze noch lebende Familie!
Kaeru und Hotaru kamen nämlich auch vorbei.
Kaeru, weil Raiko zu lange weg war und Hotaru, um aufzupassen, dass ihr großer Bruder es nicht wieder übertrieb.

"Ja?"
Sie saß wie ein Häufchen Elend auf dem Boden und umklammerte ganz blass ihren Papierkorb.

Die von Yuu auch herzlichst begrüßt wurden.
Natürlich aus der ferne. Er wollte den Beiden keine Angst machen.

"Du siehst scheiße aus.", kam es charmant von Creon.

Kaeru blieb auf Distanz. Mit dem hattest du es dir eben versaut, Yuu.
Hotaru hingen hatte beschlossen sich ihrer Angst zu stellen und ob er es wollte oder nicht - er wurde von seiner Tochter umarmt.
"Hallo Papa."

"Danke", sie lächelte schwach.
Scheiße...

Yuu strich ihr lächelnd über den Rücken.
"Hallo kleiner Engel."

Er hockte sich zu ihr.
"Kann ich dir irgendwie helfen?"

Ihr Herz machte einen freudigen Hüpfer.
"Ich hab dich vermisst."
Und jetzt tu das nicht als Lüge ab, Yuu, denn das hatte sie wirklich.

Sie lehte die Stirn an ihn.
"Hai. Hier bleiben."

Er beugte sich hinab zu ihr, und küsste ihre Wange.
"Ich dich auch."