Heruntergekommener Bahnhof

"Wir haben Kuchen gebacken und haben Tiere gespielt. Ich war ein Faulestier."

Er strich ihm nur über den Kopf und verzog sonst keine Miene.

Yuu lachte leise.
"Es heißt Faultier, Süße."

Rees verstummte nun auch.
Er wollte wohl nicht mehr mit ihm reden.
Jedoch bekamen die zwei nun von jemand anderem besuch.
Eine weiße Maus rannte so schnell sie konnte durch den Regen unter den Flügel des Vogels.
Klatschnass wie sie war, setzte sie sich auf Cains Knie, um sich zu putzen.

"Nein , Faulestier.", beharrte sie trotzig und fing an zu schmollen.
Papa wusste auch einfach gar nichts!

Cain richtete den Blick auf die Maus und hob sie am Schwanz hoch, um sie auf den Boden zu setzen.
Dann schob er sich unter dem Flügel des Vogels durch und ging Richtung Haus.

"Na gut...wennn du meinst."
Sie bekam einen Kuss auf die Wange.

Schon wurde er verfolgt.
Die Maus sprang auf seinen Schuh und lies sich so mitschleppen.

"Papa, du hast auch gar keine Ahnung!", schimpfte sie ihn und lehnte sich nach vorne, um mit zu puzzlen.

Das war Cain so ziemlich egal.
Der wetzte lieber unten in der Küche sein schönes Lieblingsküchenmesser.
Und ob Maus da oder nicht da, der Incubus schnitt sich die Zunge heraus.

"Ich weiß."
Er lies sie mal machen.

Nur leider kam er nich so weit.
Das Messer wurde ihm aus der Hand gezogen und er gegen die Wange gepresst.
Schon hatte er Seis Zunge im Hals.
Cade war nicht daha~ und Raiko hatte keine Zeit.

"Dann musst du dir Ahnung machen. Geh in die Schule.", wies sie ihn an und setzte ihm ein Küsschen auf die Wange.
"Aber ich hab dich auch so lieb, Papa."

Nur leider landete Sei an der gegenüberliegenden Wand.
Nicht mit ihm, Sei. Nicht mit ihm.

"Ich dich auch, meine süße kleine Maus."
Er gab ihr das letzte Puzzelteil.

War doch gut wenn man sich ein paar Trickt von dem Mitbewohner absah, nicht?
Cains Gliedmaßen erschlafften.
"Was wolltest du denn mit dem Messer?", fragte sie und setzte sich auf sein Becken.

Sie streckte sich wieder nach vorne und setzte das letzte Teil ein.
"Hat Mama mich auch lieb?"

Er knurrte sie nur mörderisch an, gab aber ansonsten immernoch keinen Ton von sich.

Überrascht sah Yuu sie an.
"Aber natürlich. Deine Mama liebt dich so sehr wie ich dich!"

Grinsend leckte sie sich über die Lippen, während Cains Hemd aufgeknöpft wurde.
"Sei doch nicht so, Süßer. Das lässt in ein paar Minuten nach."
Sie strich ihm über sein Brandmal zu seiner Hose, die Aufgeknöpft wurde.
"Du solltest dich freuen, immerhin hattest du schon wenig nichts mehr zum ficken...", meinte sie und nahm sein gutes STück in die Hand.

"Aber sie ist komisch zu mir."

Das Knurren verstummte und er sah zu ihr hoch.
Wenn sie es denn so nötig hatte. Bitte.

"Das denkst du nur. Deine Mama hat es gerade auch nicht so leicht, aber egal was passiert, sie liebt dich und deine Brüder."

Hatte sie, aber Cain reagierte nicht so wie sie wollte.
Seufzend hielt sie inne.
"Das ist langweilig..."

"Muss ich jetzt heia machen?"

Und gelangweilter Cain verzog immernoch keine Miene.
Sie hüpfte ja nur auf seiner Brandwunde rum. Kein Problem.

Er sah auf die Uhr.
"In 10 Minuten, also zieh dich schonmal um, ja?"

Sie Stütze sich mit den Armen auf seiner Brust ab.
"Was ist den los, Großer?"
Sie legte ihm die Hand an die Wange.

"Na gut...", brummte sie, stand aber brav auf und suchte sich ihren Schlafanzug, den sie auch sogleich anzog.

Der Drache zog eine Augenbraue nach oben.
Was für eine Spinnerin.

"Zähneputzen nicht vergessen und dein Gesicht waschen, ja?"

"Du siehst deinem Vater wirklich total ähnlich, ich kanns nur immer wieder sagen..."
Er bekam einen Kuss.
"Schade das du nicht willig bist."

"Haaaaaaaai!"
Schon flitzte sie an ihm vorbei ins Bad.

Und bekam wieder keine Antwort.
Der redete nicht mehr, Sei.

Yuu lächelte nur und sah dann nach seinem Sohn.
"Na, alles klar?"

"Machst wohl einen auf den geheimnisvollen Schweigsamen, hm?"
Sie lächelte.
"Musst du nicht, die Leute stehen auch so auf dich."
7 Minuten waren um.

Und bekam sofort einen zutiefst bösen Blick zugeworfen.
"Womit habe ich das denn verdient?"

Jap, sieben Minuten waren um und Cain wollte Sei gerade von sich schmeißen, als sie auch schon heruntergehoben wurde.
Hallo Cade.

"Mit deinem Fehlen in der Schule, deinem stänidgen zu spät kommen. Das du mir immer ins Bad kotzt wegen deinem riesigen ungehalten en Alkoholkonsum und weil du einfach unverschämt geworden bist."

Scheiße...
"Oh...hi Cade...", kam es schnell von Sei.
Ow...das gab Ärger.

"Ich rede von dem seltenen Besuch.", kam es trocken zurück.

Naja...ärger nicht gerade.
Du verlorst gerade nur das winzige bisschen Respekt, dass du dir über die Jahre erarbeitet hattest.
Er ließ sie wieder los und richtete den Blick auf Cain, dem gerade ein schmerzerfülltes Stöhnen entwich.
Ach ups...da hatten Cades Schatten ihm wohl gerade den Oberschenkelknochen gebrochen.
Welch unerwartete Tragödie.
Ohne mit der Wimper zu zucken ließ er sie wieder los und drehte sich um.

"Dafür brauche ich keinen Grund. Ich hatte einfach gerade Zeit."
Er lehnte sich gegen die Wand.

"Cade! Jetzt warte dich mal!"
Mit einem letzten entschudligenden Blick auf Cain lief sie ihm hinter.
"Jetzt sei doch bitte nicht böse..."

"Armer beschäftigter Mann.", spottete Kaeru.

Tat er aber nicht.
Das Schneetreiben wurde wieder zum Eissturm.

"Hör auf in diesem Ton mit mir zu reden."

Schon wurde ihm von hinten die Arme um die Mitte geschlungen.
"Cade...es tut mir leid."

"Tu nicht so, als ob du hier ein Unschuldslamm wärst." , schnaubte er.

"Sonst noch was?", fragte er in demselben alten Tonfall und entfernte ihre Gliedmaßen von sich.

"Ich bin nicht schuld an deiner Situation, dass hat du dir selbst zuzuschreiben."

Sie trat einen Schritt zurück.
"Ich habs einfach nicht geschafft, hm?", meinte sie.

Würde er Yuu jetzt sagen, dass er sich jede Nacht rausschlich?
Hm...nein!
"Klar, ich hätt mich auch Monate lang eingesperrt."

"Schlampen finde ich auch an jeder Straßenecke."
Er ging durch die Tür nach draußen.

"Du schläfst heute Nacht bei deiner Mutter und passt auf sie auf", meinte er und überging einfach sein Kommentar.

Dieses Mal ging sie ihm nicht nach.
"Verstehe."

"War ja klar, dass du irgendwas willst. Vergiss es."

Und würde ihn auch nie wieder sehen.
Er kündigte seinen Job und zog mit Ayumi in das Herrenhaus des Clans. Verurteilte sie so zum Tode.

"Deine Mutter hat sich die Rippen gebrochen und braucht jemand, ja? Die ganzen Jahre hat sie dich jetzt umsorgt, da kannst du auch einmal eine Nacht für sie da sein."

Jam das tat er. Sie schaffte es keine 2 Tage.
Wenig später hatte Yuu auch schon einen Umschlag im Briefkasten.
Da würde jemand wieder eine Seelsorge brauchen.