Heruntergekommener Bahnhof

"Ich pass auf meine bleiche Haut auf!"

Cade rollte mit den Augen.

"Was! Das ist ein Qualitätsmerkmal."
"Nicht überall, Ravan", meinte Madlen ruhig.

"Da hörst dus."

"Aber bei UNS schon!"
Er funkelte Madlen an.
"Vielleicht ja bei deiner Frau nicht. Vielleicht kommt sie ganz braun gebrannt hier an?"
"IHH!"

Jetzt musste Cade allerdings grinsen.
"Vielleicht sollten wir sie einladen. Was denkst du, Madlen?"

Sie klinkte ein.
"Vorzügliche Idee. In so einem Urlaub könntet ihr euch ganz ungestört von euren Pflichten gleich Näher kommen."
Oder eher: Ravan hatte keine Ausrede ihr zu entkommen.

Richtig!
"Rufst du an?"

"Ich habe keine Nummern vom Clan, mein Lieber."
Ravan war bleich wie die Wand.

"Steht in meinem Notizbuch."

"Okay."
Sie stand von ihrem Liegestuhl auf.
"MUtter! Halt! Dass kannst du nicht machen! VATER! Mach was! N-Nein! Du hast versprochen, dass ich noch Zeit habe! HEY!"

"Es wird Zeit, dass du erwachsen wirst. Du verhältst dich lächerlich."

"Ich bin erwachsen!"
Nichtmal annähernd.
"Ich will die bloss nicht da haben!"

"Ich sagte, dass du dich lächerlich verhältst."

"Fick dich! Bei dir und Mutter hats doch auch nicht geklappt! Ich brauch keine Frau!"

"Brauchst du."

"Nicht solange du keine hast! Pah! Mach doch erstmal selbst, was du von andern willst! Du drückst dich auch, weils Kacke ist!"

"Gut."
Er drehte sich um.
"Madlen?", rief er nach der Frau.

Madlen war schon auf dem Weg zum Zimmer, lieb aber stehen.
"Ja?"

"Wenn der Urlaub vorbei ist, kommst du zurück.", meinte er knapp, drehte sich dann wieder um.

Cade...
Sie lieb wie angewurzelt stehen.
Nicht nett, gar nicht nett.
Statt einer Antwort ging sie einfach irgendwann weiter.

Schweigen nahm er als 'Ja'.
Dann war das ja geklärt.

Sie würde mit ihm nochmal darüber sprechen müssen, wenn Ravan weg war.
Aber ja, sie bestellte seine Verlobte her.
Ravan hasste seine Eltern.
Für ihn war jtzt alles gelaufen.
Ließ er Cade auch spüren.

Cade, der ihn mit Argusaugen beobachtete und ihn bei jedem Fehlverhalten einen strafenden Blick zuwarf.
Madlen konnte später gern mit Cade reden.
Oben in seinem Zimmer.

Ravan blieb jetzt sitzen.
Bockte schweigend vor sich hin.

Sollte er machen, Cade ignorierte ihn.
Solang er da blieb, zumindest.
Er beschäftigte sich auch noch mit Cetan, da der Kleine sonst hinterher wieder jammern würde und unterhielt sich leise mit Cain.
Madlen wurde Abends zumindest wieder mit in sein Zimmer genommen.

Cetan hatte auf jeden Fall seinen Spaß.
Ravan nicht.
Madlen kam auch mit, wartete mit dem Gespräch aber, bis sie im Bett waren.
"Cade, solange du mich nicht lieben kannst, kehre ich nicht zurück in diese Ehe. Das hat keinen Sinn."

"Ich hab nie gesagt, dass ich das nicht kann."

"Du sagtest, du würdest mich niemals lieben."

"Ich hab gesagt, ich werde es nicht, das heißt nicht, dass ich es nicht trotzdem könnte."