Heruntergekommener Bahnhof

"Essen?", kam es verständnislos. Sah man doch!
"Du solltest dich hinlegen!"

"Das ist kein Essen, das ist ein Ungeheuer!"

Er zog eine Schnute.
"Gar nicht war. Geh ins Bett."

"Schau dir das doch an! Das ist scheiß hart!"

Rees nahm ihm den Topf weg.
"Ach was, ist nur etwas braun geworden. Mach ich sauber."
Er stellte ihn zurück in die Spüle.
"Deine Wunden werden so nicht besser. Gehst du ins Bett wenn ich mitkomme? Dann könnten wir zusammen schlafen - äh also ohne Penise...nein, also schon, klar, aber eben ohne Sex...ach...ich bin müde...wirres Zeug..."

"Das kriegst du da nie wieder raus!", protestierte Cain, bevor er ihn musterte und dann schnaubte.
"Ich mach dir was zu Essen."

"Doch!"
Er hielt in fest.
"Und ich will nichts zu essen. Ich will schlafen. Mit dir. No Homo."

Cain musterte ihn einen Moment lang, warf dann aber hilflos die Arme in die Luft und drehte resigniert ab.
"Mach doch, was du willst."
Zurück ins Bett!

Reees zog sich um und kam hinterher als Cain schon lag.
Einen Arm schützend über Cain legen, Licht ausmachen und dann die Augen schließen.
Wunderbar.

Wunderbar ruhig, ja.
Cain tätschelte Rees den Kopf, bevor er die Augen schloss und sich breit machte.

Wenn er aufwachte, war er schon frisch eingecreamt und verbunden.
Allein auch. Rees war schon in der Uni.

Ohne ihn zu wecken und ihm Tschüss zu sagen?
Gemein.
Cain beseitigte murrend Rees' Küchenchaos und fing dann an zu kochen.

Idiot.
Immerhin würde Rees erst Nachts wieder zu ihm kommen.
"Bist du etwa aufgestanden!?"

"Niemals."

"Cain!!!!"

Er zuckte mit den Schultern und gab einen undefinierbaren Laut von sich.

"Wenn du nicht schnell wieder auf die Beine kommst, kann ich dir keinen Vorschlag machen!"

Er wurde interessiert gemustert.
"Was für ein Vorschlag?"

"Wenn du gesund bist."

"Es gibt gar keinen Vorschlag, du willst mich nur erpressen."

"Nö, ich habe ein Anliegen."

"Dann spucks aus."

"Ich muss aus meiner wohnung raus und hätte eine gute neue Alternative. Mehr sag ich jetzt aber nicht mehr."

"Du ziehst um?"

"Muss."

Er musterte ihn.
"Warum? Wohin?"

"Gibt Probleme mit der Wohnung. Ich weiß aber dass im Gemeinschaftswohnheim ein Zimmer frei ist. Da braucht man aber einen zweiten Bewohner, sonst ist es zu Teuer und meine Tante zahlt mir nicht länger die Wohnung. Bock mein Mitbewohner zu werden? Das wäre sicher cool und wir sind gleich bei der Uni!"

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er sah ihn merkwürdig an.
"Du ziehst lieber in ein Gemeinschaftswohnheim, bevor du zu mir ziehst?"

"Alter, dass ist die Bonzen-Bude von deinem Dad, hier pass ich nicht rein!"

"Na und? Genug Platz."