Heruntergekommener Bahnhof

Der Mann bekam jetzt auch einen stechenden Blick von Cade.
"Nein. In einer Kammer, damit die Reinigungskraft alles beisammen hat."

Reinigungskraft...
Der Mann sah dem Kind in den Rachen.
"Sieht wie eine Äztung aus. Sicher dass es an nichts angekommen ist? Vielleicht falsches Essen?"

"Nicht, während ich dabei war. Und außer mir füttert ihn niemand."

"Stimmt, du bist ja alleinerziehend."
Er musterte wieder kurz Raiko.
Vielleicht eine Schwester von Cade...
"Naja...dann bin ich überfragt? Kam schon alles raus beim Brechen? Währe es etwas schlimmes, würde es ihm sicher nicht so gut gehen."

Er runzelte missbilligend die Stirn, nickte aber.
"Nur ich und meine zwei Neffen."
Und jetzt auch Raiko, wie es aussah, aber das zu erwähnen, wäre zu kompliziert.
"Schwer zu sagen, es hat noch geschäumt.", antwortete diese auch auf die Frage.
Cade warf ihr einen weiteren strafenden Blick zu.

"Ah..."
Er drehte sich Raiko zu.
"Geschäumt...vielleicht beim Baden Seife geschluckt...wer weiß.."
Er holte seinen Zettel.
"Ich verschreibe euch Tropfen."

Cade nickte und verschränkte die Arme vor der Brust, während Raiko den Jungen wieder hoch nahm.

"Du solltest wirklich die Kette ab machen", meinte der Mann nochmals.
"Er könnte daran ersticken."

Ouh...Todesblick von Cade.
"Ach wirklich?"

"Ja. Das passiert ganz schnell."

"Kann ich mir gar nicht vorstellen."
Achtung, gleich biss der Sarkasmus in seiner Stimme irgendjemanden.

Merkte der Arzt nicht.
Er stand auf und ging zu Raiko.
"Warte ich mach es ab", meinte er und griff nach der Kette.

Nur griff sie nach seinem Handgelenk und hielt die Hand fest, bevor er den Jungen berühren konnte.
Und auch Cade folgte auf dem Fuß, schob den Arzt an der Schulter zurück.
"Sie bleibt genau da, wo sie ist."

Blinzeln von dem Arzt.
"Ähm..."
Er nahm Abstand ein.

"Danke für das Rezept. Wir sehen uns morgen."
Er schob Raiko mit einer Hand vor sich her nach draußen.

Und ließ seinen Kollegen etwas verwirrt zurück.
Schon im Auto bekam Cetan Fieber.

Cade verabreichte ihm Zuhause etwas fiebersenkendes.

Was ihn dann auch in einen unruhigen Schlaf brachte.

Raiko durfte aufpassen, während Cade sich in sein Büro verzog.

Würde eine kurze Nacht für sie werden.
Sehr kurz.
Am nächsten Morgen war zumindest Sonntag.
Hieß: Die Jungs standen spät auf.

Standen sie nicht, Cade schmiss sie beide raus und zwang sie zur Hausarbeit.
Oder eher dazu ihr Zimmer aufzuräumen.

Wunderbar.
Sie bedankten sich sicher freudestrahlend.
Ravan weigerte sich.
"Ich hab Hunger!"

"Dein Pech. Räum auf."
Und solange entzog Cade ihm seine Kreditkarte.

Was Ravan fast zum heulen brachte.
Aber immerhin räumte er auf, immerhin konnte der Junge nicht leben, ohne dass er sich die neusten Modetrends kaufen konnte!

Richtig.
Wenn man von Ravan etwas wollte, nahm man ihm am besten sein Geld!
Als er fertig war lag die Karte auch auf dem Esstisch.

Und er ging shoppen.
Irgendjemand musste ja Cades Geld zum Fenster raus werfen.

Ja...irgendjemand...
Cain wollte einen Motorradführerschein! Und eine Maschine.

"Du bist eh viel zu Jung!", meine Ravan gehässig.

"Halts Maul, Mörder."

"Selber Maul!"