Heruntergekommener Bahnhof [1]

Der Zug fährt nur zweimal in der Woche

Erwartungsvoll spiegelten sich die großen, blauen Augen in der Fensterscheibe, sahen dabei zu, wie die Umgebung nach und nach an ihnen vorbeiflog, in einem Tempo, das es ihnen nicht erlaubte, auch nur irgendetwas genauer zu erfassen oder auch nur zu mustern.
Leicht kaute das Mädchen auf seiner Unterlippe herum, nestelte aber gleichzeitg nervös an ihrer Kleidung, rückte sie wieder gerade, zupfte sie in eine andere Position oder strich sie einfach nur glatt.
Und dann - sobald sie bemerkte, dass der Zug langsam aber sicher an Geschwindigkeit verlor - sprang sie auf und eilte zu ihrer Abteiltür.
Doch mitten in der Bewegung hielt sie inne.
Ihre Tasche!
Die fast vergessene Tasche wurde schnell am Riemen gepackt, bevor sie zu den Zugtüren lief.
Eifrige, rote Flecken zeichneten sich leicht auf ihren Wangen ab und sie trat ungeduldig von einem Bein aufs andere.
Es war eine kurzfristige Entscheidung gewesen, gerade zu spontan, aber sie war ihr nicht wirklich ungelegen gekommen.
Ob es allerdings eine gute gewesen war, würde sich noch herausstellen...
Der Zug hielt jetzt vollends und auch die Türen öffneten sich - nur leider erst, nachdem man panisch nach dem Knopf gesucht und dann merhfach darauf rumgedrückt hatte.
Ein kleiner Sprung und schon stand man auf dem Bahnsteig.
Bahnsteig Eins eines halb verfallenen Bahnhofs.
Eigentlich war es ja eine ganz schöne Ironie, den einzigen Bahnsteig des Bahnhofs auch noch den Namen 'Eins' zu geben, aber wer wusste schon, was sich manche Menschen so dachten, hm?
Ein Räuspern hinter ihr ließ sie wieder aufmerksam werden und machte ihr klar, dass sie gerade mitten im Weg stand und vor sich hinträumte.
Sie lächelte entschuldigend, schulterte ihre Tasche erneut und machte ein paar Schritte nach vorne, um den restlichen zwei, drei Fahrgästen platz zu machen.
Wo war heute nur ihr Kopf...
"Da, wo er immer ist!", flüsterte die kleine, dumme Stimme namens Gewissen in ihrem Kopf und trieb dem Mädchen so ein verschämtes Lächeln ins Gesicht.
Da war was wahres dran.
Schließlich fiel ihr wieder ein, dass sie ja überhaupt nicht wusste, wo sie überhaupt hinmusste.
Ihre Tante besuchte sie schließlich heute zum ersten Mal und eigentlich hatte sie sie doch abholen wollen, oder?
Besorgnis schlich sich in die blauen Spiegel, während sie sich umsah und ab und zu einen Schritt nach vorne machte.

Yuu der an eine Wand gelehnt das Mädchen beobachtet hatte, lächelte eine Weile lang amüsiert, ehe er sich von eben dieser Wand abstieß und auf sie zuging.
"Na, Kleine? Suchst du was, oder hast du deinen Zug verpasst?", fragte er sie grinsend.

Mit großen, verwunderten Augen sah sie zu ihm hoch und musterte ihn unwillkürlich.
Das er sie 'Kleine' nannte, machte ihr eigentlich wenig aus...Immerhin war sie klein im Gegensatz zu dem da.
Eine kleine Weile lang starrte sie ihren Gegenüber noch verblüfft an, bevor sie den Kopf schüttelte, in ihre Tasche packte und einen Block mit Stiften herauszog.
Ich komme gerade aus einem Zug.
Sie hielt ihm den Block kurz vor die Nase, zog ihn dann aber noch einmal weg, um noch etwas darauf zu schreiben.
Ich warte nur auf jemanden...glaub ich
Als sie fertig war, hielt sie ihm den Block schon wieder hin.

Er zog die Brauen hoch.
Interessant...
Er nahm ihr den Block und den Stift weg, ehe er selbst etwas darauf schrieb.
Es ist wohl blos keiner da. Wie wärs, wenn du mit zu mir kommst und ich dich zu diesem jemand bringe?

Raiko dachte sich allerdings nichts bei dieser Geste und nahm ihm den Block und den Stift wieder ab.
Nein, ich muss warten, ich weiß nicht, ob meine Tante mich noch abholen kommt.
Sie streckte ihm die Zunge raus.
So doof war sie jetzt auch nicht...(oder doch...)

Lächelnd schüttelte er den Kopf.
"Und wo wohnt deine Tante? Vielleicht kenne ich sie ja, dann können wir zusammen nach ihr auschau halten."

Wieder wurde er mit großen Augen angesehen.
Etwas außerhalb der Stadt. Großes, weißes Haus...
Neben die Worte krizelte sie mehr schlecht als recht eine kleine Skizze von einem ganz gewöhnlichem Haus, wie es eben Kinder malten.

"Aha...na sowas gibt es hier nicht. Sicher das du bei der richtigen Station ausgestiegen bist?", fragte er und ging Richtung Ausgang.
"Komm, Kleine, ich helf dir."

Sie nickte empört und folgte ihm schnell.
Ich bin doch nicht bescheuert!, schrieb sie auf ihren Block, überholte ihn und hielt ihm das Ding wieder vor die Nase.
Man musste sich ja bemerkbar machen.
Danke sehr!, kam dann auch noch dazu.
Man musste ja immerhin höflich bleiben.

Er schob den Block aus seinem Sichtfeld.
"Bitte bitte, und jetzt beeil dich ein bisschen. Wir müssen da hinten entlang."

Sie runzelte leicht die Stirn und folgte brav.
Doch während sie ihm hinterherlief kamen Zweifel in dem Mädchen auf und Besorgnis spiegelte sich erneut in den großen, blauen Augen.
Was war, wenn ihre Tante doch noch kam, um sie abzuholen? Die würde sich sicher ärgern...
Andererseits schien der Große hier sich auszukennen.
Nervös knabberte sie an ihrem Stift.

Yuu führte sie gerade wegs zu sich nach Hause.
"Ich schau an meinem Pc wo deine Tante wohnt, dann finden wir sie schneller. Komm ruhig reihn."
Er machte die Tür zu seiner Wohung auf.
"Setzt dich doch aufs Bett, ich such die Wegbeschreibung."

Mit schiefgelegtem Kopf sah sie den Mann an und blieb stehen, musterte ihn noch einmal.
Aber Raiko wäre nicht Raiko, wenn sie einfach nur die Schultern zucken würde und an ihm vorbei ging.
Wohlbehütete Erziehung~
Wie willst du denn die Wegbeschreibung am Pc finden?, kritzelte sie neben bei langsam auf ihren Block.

"Ach ich mach das schon, also mach es dir bequem. Bin gleich wieder da."
Damit ging er ins Nebenzimmer.
Als er wieder kam, schaltete er gerade sein Handy aus.
"Ich habe die Nummer deiner Tante rausbekommen und sie angerufen. Ihr ist etwas wichtiges dazwischen gekommen, aber sie holt dich morgen bei mir ab. Wir sind alte Bekannte. So ein Zufall, nicht?"

Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und sie seufzte tonlos.
Na gut...
Zufälle gabs....unglaublich! Es wunderte sie wirklich immer wieder aufs neue...
Frustriert biss sie weiter auf ihrem Stift herum.
Dumme Familie...ständig kam irgendwas dazwischen.

Yuu lies sich seither neben sie aufs Bett fallen.
Gott, die kleine war wirklich nicht besonders helle.
"Na und, sagst du mir jetzt auch wie du heißt und wie alt du bist?", fragte er.
"Oder wohl eher schreibst du es mir auf?"

Nicht nur das...
Das Mädchen zog jetzt allerdings eine Augenbraue nach oben und klappte die volle Seite ihres Blockes um.
Raiko
Damit drehte sie den Block wieder in seine Richtung.
Doch wieder wurde er zurückgezogen - sie hatte ja die zweite Frage vergessen.
Und das andere geht nicht nichts an~

Er zuckte mit den Schultern.
War auch egal, so alt konnte sie nicht sein und ihren Namen würde er morgen auch nicht mehr wirklich wissen.
"Wenn du meinst. Ich bin Yuu."
Er kniff ihr in die Wange.
"Willste was trinken?"

Sie verzog das Gesicht, als er ihr in die Wangen kniff und rammte ihm knallhart den Stift in die Handfläche.
Nicht zu fest, aber immerhin so, dass es weh tat.
Lass das! Du bist bestimmt auch nicht viel älter!
Kurz funkelte sie ihn gespielt böse an, bevor sie wieder lächeln musste.
Kleines, naives Ding.
Wenn es dir keine Umstände macht.

Er schüttelte leicht die Hand und stand auf.
"Bier oder Cola?"
Es war eigendlich egal, denn er würde sie sowieso abfüllen.

Leicht legte das Mädchen den Kopf schief und die blauen Spiegel musterten Yuu erneut neugierig.
Keinen Alkohol, danke.
Aus Langeweile malte sie einen Kasten um das gesagteschriebene und schrieb wieder etwas darunter.
Warum kann sie eigentlich nicht vorbeikommen und mich abholen? Sie hätte wenigstens mal jemanden schicken können, Geld genug hat sie doch.

So so..auch noch so ein Geldscheißerpüppi hatte er da an Lad gezogen.
Einfach lächeln...tat er auch.
"Weiß ich nicht, aber sie kommt sicher morgen gleich, sobald sie kann."
Damit ging er in Küche wo er kurz einige Mengen Hochprozentiges in eine Coladose mischte, und dass auch noch erfolgreich und geruchsneutral und zurück zu ihr ging, um ihr die Dose zu reichen.
Selbst hatte er ein Bier. Mann musste sein Gehirn ja auf den Feierabend vorbereiten, gleich wurde die Hosengegend die Macht an sich reißen.

Interessiert musterte sie nun nicht mehr Yuu, sondern die Coladose.
Sowas kannte man jetzt ja auch nicht...Wasser war ja laut Mama gesünder.
Oh ja, so richtig schön zuhause erzogen, vom Privatlehrer unterrichtet und noch nieee einen Fuß in die Stadt gesetzt oder so.
Vorsichtig nippte sie an dem...Getränk.
Schmeckte irgendwie komisch...
Schulterzuckend klemmte sie sich die Dose zwischen die Knie und zeichnete nebenbei auf ihrem Block herum, während sie ab und zu wieder kurz einen Schluck nahm.

Er konnte darüber nur noch den Kopf schütteln.
Na ja, warten bis sie dicht war, dann machte die sowieso keinen Zucker mehr, da musste sie nur noch die Beine breit machen.
Abwarten und Bier trinken.

Warten musste er genau...12 Minuten.
Ab da wunderte sie sich nämlich, warum die Linien ihres Stifts so verschwammen.
Verwirrt runzelte sie die Stirn und hielt inne.
Huui, die tanzten ja!
War das irgend so ein neuer Specialeffekt?

Und rann an die Arbeit.
Gehirn aus, Schwanz an.
Er nahm ihr den Sift und den Block weg und drückte sie nach hinten.
"Hat ja lang gedauert", seufzte er in sich hinein und begann damit, mit der Hand über ihren Bauch zu streicheln.

Irritiert wurde er angeblinzelt.
Was sollte das denn jetzt? Sie hatte doch gar keine Bauchschmerzen...
Zu Widerstand war sie allerdings schon nicht mehr fähig.

Gut so, also machte er sich daran sie grob auszuziehen, oder eher:
Hose runter,
Oberteil nach unten schieben,
BH weg.
Dann noch eben Beine auseinander drücken, sich dazwischen legen, den Slip zur Seite schieben und schon spaltete ihre Scham mit der Zunge.

Nur dumpf registrierte sie sein 'Treiben', blieb aber weiterhin verwirrt.
Alkohol tat eben immer, was er tun sollte.
Trotzdem zuckte das Mädchen zusammen, als er sich zwischen ihre Beine begab und erzitterte anschließend.