Heruntergekommener Bahnhof

"Ja."
Ihr Blick wurde ganz düster.
"Ein Kleines."

Immer!
Jetzt durfte Cain sich aber erstmal erholen.

"Oh..."

Machte er auch.
Und als es ihm wieder besser ging, war er auch wieder voll dabei, wenn es ums Essen ging.

"Denkst du ich sollte es aufgeben?"

Solangsam wurde doch was aus seinem Süßen!
Rees freute es.
Konnte man ihn viel öfters dazu bringen!

"Vermutlich.", erwiderte er ruhig.

Eben.
Und die eiskalte Ignoranz war ihm eine Lehre gewesen.

Sie fuhr sich erschöpft übers Gesicht.
"Ich hab gehofft, dass es nochmal so wie früher ist....aber er wird mir wohl niemals vergeben..."

Gut so!
"Was ziehst du zu dem Ball an?", fragte Rees ihn aber Abends, während er gerade seinen Hals küsste.

"Das kannst du nicht wissen, Neo. Aber mehr als es versuchen kannst du auch nicht. Finde erst einmal heraus, ob er eine Frau zu dem Kind hat."

"Jeans und Hemd.", murmelte er abgelenkt.

"Hat er. Er lebt aber nicht mit ihr zusammen. Vermutlich getrennt. Aber das Kind ist bei ihm."
Ob ja, Cade, das hörte sich genau so stalkermäßig an, wie es war.

"Zu einem Ball? Spinnst du? Wir kaufen dir was schickes!"

"Ist ja nichts schlimmes."

"Ätzend..."

"Ich finde es sehr schlimm dass er ein Kind hat und nichts von mir wissen will."

"Mir egal. Gleich Morgen."

"Es ist nur ein Kind, Neo. Wenn die Frau weg ist, hast du vielleicht auch eine Chance. Mutterersatz und so. Sorg dafür, dass das Kind dich braucht."

Stöhnen.

Cade...deine Tochter wurde so bleich wie du sie vermutlich nichtmal tot gesehen hattest.
Schnelles Kopfschütteln.
Sie bekam sogar eine Gäsehaut.
Das böse M-Wort!

"Tu nicht so...blas mir lieber einen, damit ich hart werd. Ich will in dich rein."

"Es wäre der einfachste Weg."

Murren.
"Du bist doch schon!"

"Ich kann das nicht...mit Kinder....das mit Mutter sein...du warst damals nicht dabei, bei Elion...deswegen hasst er mich. Ich habs nichtmal bei meinen eigen gekommt...ich bin da unfähig...!"

"Mach einfach."
Er drückte seinen Kopf runter.

Schmunzeln.
"Mach einen Crashkurs bei Sei."

Er machte ja schon!

"Diese Sei hatte doch noch nie ein Kind."

Guter Junge.
Ein bisschen Arbeiten und dann schon einstecken, Cain.

"Stimmt."
Das leidige Thema.
"Raiko ist auch tot."

Mittlerweile beschwerte er sich schon gar nicht mehr, sondern hob brav die Hüfte an.

"Und Avah kann es genau so wenig wie ich. Ein Wunder das das Kind noch lebt..."
Kabbelte inzwischen sogar.
Am liebsten über Kou wenn er spielte.
Kou, der keine Chance hatte dem Training zu entkommen.
Neo war da hartneckig.

Grinsen.
"Ich wunder mich auch drüber."
Ihre Hartnäckigkeit wurde auch belohnt.
Die Episoden in denen er sich mit ihr unterhielt wurden häufiger und manchmal durfte das Baby auch auf seinem Schoß sitzen.

Seufzten.
"Glaubst du ich könnte sowas, wenn ich übe?"

So es ihm dann in seinen Kontroller packte und freundig quitschte.
Zumal der Bildschrim dann auch immer störte.
War ganz schön groß geworden, der Kleine.

"Bestimmt."

Sobald der Bildschirm störte war die Freundschaft wieder vorbei.
Dann schubste er das Ding weg.

"Ich will ihn so sehr zurück haben..."
Auch wenn dafür ein Kind an ihm klebte.

Was zum Komplettaufall führte.
Schreien und weinen.
Acht Monate und schon so eine Laune...armer Kou.

"Ich weiß, Kleines."

Avah tat dann gut daran einzugreifen, bevor sein Bedürfnis wieder zur Realität wurde.
Doch dank Neo wurde auch das wieder besser.

Sie lehnte den Kopf einen Moment lang an Cades Schulter, ehe sie sich aufsetzte.
"Ich sollte ins Bett...und du auch. Wütend zu arbeiten ist nicht gut, Dad."

Avah war gar nicht da.
Sie kaufte "Babyzeug" ein, wie sie es nannte.
Windeln, Gläschen, Kleidung.

"Ich hab jetzt keine Lust auf die Baby Diskussion.", knurrte er.

Dann hatte das Baby schnell eine Beule mehr, war aber wenigstens ruhig.

"Ach das Thema schon wieder..."
Sie räumte ihren Tisch auf.
"Die Option mit Ryo besteht noch, denk dran. Aber bevor wir das machen können, müsste sie erstmal bei mir unters Messer liegen, sonst platz ihr Hirn."
Die letzten Reste wurden in ihr Fach gelegt.
"Wenn du willst, kannst du bei mir im Bett schlafen."

Und der Bildschrim ging wieder.
Nur dass das Baby sehr lange bewegungslos auf dem Boden liegen blieb, Kou.

Nicken.
"Dann dreht Sei morgen durch."

Wurde schon wieder.

"Tut sie nicht. Ich bin deine Tochter. Das weiß sie."

Würde es nicht.
Es lag immer noch als Avah nach Hause kam.
Räumte das Zeug in die Küche.
"Kou? Ist es bei dir?", fragte sie nebenbei.

"Bin ich mir nicht so sicher."
Aber eigentlich war es ihm auch egal, also ging er zu ihr.

Keine Antwort.
Kou spielte schon wieder - weiter weg von dem Ding.

Bekam auch über die Hälfte vom Bett und ihr Kissen.
"Nacht, Dad."
Sie machte das Licht aus.

"Kou? Bist du da?"
Sie sah um die Ecke.
"Kou, wo ist das Baby? Du solltest doch aufpassen!"

Lieb von ihr.
"Nacht."

Er spielte.
Ignorierte sie wohlweislich.