Heruntergekommener Bahnhof

"Was denn? Ich dachte, du wolltest das Kind nicht. Also hopp. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit."
Ähm...doch?

Zittern legte sie sich schließlich hin.
Doch man sah ihr deutlich dann, dass es gleich vorbei mit ihr war.
Ihre Pupillen zogen sich zusammen und ein heftiges Beben überfiel ihren Körper.
Wie damals, als...

Sie stellte sich neben Rees und zog das Narkotika in eine Spritze.
"Du wirst es gar nicht bemerken.", meinte sie zu Rees.
"Es stirbt sogar irgendwann von selbst, sobald wir es hinausgeholt haben."

Ihr Puls schoss ins unermäßliche.
Ließ Schwärze vor ihren Augen tanzen.
Panisch stieß sie die Sachen vom Tisch.
"C-Cain! CAIN!", schluchzte sie.
Wo war er!?

Er hob sie vom Tisch.
"Shht, ist gut, Kleiner. Ist gut."
Raiko hob nur die Sachen wieder auf.

"Bitte bitte geh nicht weg!", weinte sie und schlag die Arme fest um seinen Hals.

"Da hast du deine Antwort.", murmelte die Schwarzhaarige, bevor sie ihre Sachen wieder einpackte.
Zeit, zu gehen.
"Keine Angst.", beruhigte er sie und strich ihr wieder über den Rücken.

Rees bekam es nicht einmal mit.
Sie war vollkommen aufgelöst.

Das machte nichts, war nur Raiko.
Cain versuchte weiterhin Rees zu beruhigen.
Wen wollte sie bitte verarschen?

Nein, Rees konnte es einfach nicht.
Zudem saß die letzte Abtreibung zu tief in ihren Knochen.
Zu schlimm die Erinnerungen die sich in ihr Herz eingebrannt hatten.
"Es tut mir so leid! Vergib mir! Vergib mir, Cain!"
Warum musste sie ihn immer Quälem? Jetzt schon wieder.

"Ist schon gut. Ist schon alles in Ordnung. Es ist nicht deine Schuld."

"Doch...aber ich...ich kann nicht....ich kann einfach nicht....mach was...b-bitte mach doch was..."

"Wir behalten es. Fertig."

Sie nickte leicht und drückte dann die Stirn an Cain.
Ganz langsam kehrte wieder Ruhe in den gestressten Körper ein.

Dafür war Cain nun unruhig.
Der arme Mann hatte keine Ahnung, wie er Rees ernähren sollte.

Er könnte ja Raiko um Hilfe fragen.
Die durfte wenigstens ran.

Nein. Er würde Neo fragen.
Raiko niemals in einem klaren, geistigen Zustand. Vielleicht wenn er mal dicht war...oder so.

Na dann viel Spaß Cain.
Rees brauchte vieeeeel Essen.

Jap. Ab zu Neo.
Die wüsste schon was.
Wenn sie wollte machte er seinetwegen auch wieder was für sie.
Arme Neo...hatte es wie Raiko. Die kamen immernur zu ihr, wenn sie was von ihr wollten.

Und dann warfen sie ihr auch nich vor, sie würde das bei anderen machen.
Neo zumindest saß wie immer allein in ihrem Büro.

Und Cain trat einfach ein ohne zu klopfen.
Vollkommen fertig mit den Nerven.

Sie sah nicht mal auf.
"Was willst du?"

"Ich brauch Hilfe, um Rees zu ernähren.", meinte er schlicht.

"Aha."
Sie schlug ein Buch auf ihrem Schreibtisch zu.

"Ich kann keine Schwangere ernähren.", murrte er.
"Würdest du mir bitte helfen oder zumindest mir sagen, wie ich mir hilfe suchen kann?", murrte er.

Sie lächlte.
"Aber klar kann ich dir helfen. Du bist immerhin mein Bruder. Warum bringst du sie nicht einfach die nächste Zeit in den Clan. Dann können wir zusammen schauen, wie wir sie durchbringen."

Er seufzte erleichtert.
"Danke..."

"Bitte."
Sie drehte sich wieder ab und starrte weiter aus dem Fenster.

Er zögerte kurz, drehte dann aber ab, um Rees zu holen.

Sie wurde Zuhause von ihren Söhnen bewacht.
Die wollten mit!