Haus N°406 [1]

"Weg!", fuhr er sie an.
"Ich hab dir nichts getan!"
Schon knallte er durch die Galsscheibe bei der Balkontür.
"Lass mich!"

Unbeirrt ging sie weiter auf ihn zu.
"Ich tu dir doch gar nichts...Das ist nur Illusion", wiederholte sie sich.

"Ich hab nichts getan Mom...ich hab nichts getan!"
Er stand schnell aus den Scherben auf und stolperte weiter zurück.
"Hab nichts gemacht....warum....warum?!"

"Ich bin nicht deine Mutter...", widersprach sie leise und ignorierte den leichten Stich.
Sie streckte eine Hand nach ihm aus.
"Bin ich nicht."

Er zuckte zurück.
"Warum sagst du das immer....Ruu ist doch auch dein Kind...."
Er bebte förmlich.
"Bring mich nicht um...bitte...bitte..."

"Ich bring dich nicht um...und ich bin auch nicht Raika. Ich bin nicht Raika!"

"Nicht?"
Er starrte sie an und seine Miene entspannte sich.
"Du bisr Raiko."

"Ja"
Erleichtert atmete sie aus.

"Erinnerst du dich an mich?", fragte er und sackte auf einen Stuhl.

"Was laberst du für eine Scheiße, Yuu?"
Ihr kam der Gedanke, dass sie gar keine Zeit dazu hatte, erleichtert zu sein.
"Was ist los? Du machst mir langsam Angst"

"Lin...", er zuckte zusammen als seine Augen langsam ihre Farbe verloren.
"Wo ist sie den? Sie war gerade noch da."

Okay, jetzt reichte es ihr definitiv!
Knurrend packte sie ihn am Kragen und zog ihn mit sich.
"Was hast du jetzt schon wieder genommen? Drogen? Hast du wieder getrunken!?"

Er schüttelte verängstigt den Kopf und hielt sich an ihrer Hand fest.
"Nicht so doll! Ich will nicht beten!"

Er wurde in die Dusche befördert und das Wasser kalt aufgedreht.
Die Duschtür wurde hinter ihm zugemacht.
"Komm wieder raus, wenn du wieder klar im Kopf bist."

"Ich will nicht beichten! Ich will nicht beichten! ", mekcerte er noch ehe Stille war.
Nach guten 2 Minuten hörte man ein knallen und ein zufriedenes tiefes ein und Ausatmen.

Die Duschtür wurde wieder aufgemacht und Yuu rausgezogen.
Nach guten zwanzig Minuten hatte sie ihn auch endlich mal ins Schlafzimmer gezerrt und zog ihm die nassen Klamotten aus, bevor sie ihn in Kissen und Decke packte.
Sie setzte sich neben ihn und beobachtete ihn, während er schlief.

Der schlummerte friedlich seinen Rausch aus, bis er noch 4 Stunden wieder wach war.
Verwundert schlug er die Augen auf.

Raikos Blick wurde düster.
"Gut geschlafen?", fragte sie in einem unheilvollem Tonfall.

"Ich bin mir nicht sicher....mir ist schlecht....", kam es nachdenklich und drehte sich auf die Seite.

Er bekam eine drüber und sie packte ihm am Kragen.
"BIST DU EIGENTLICH BESCHEUERT!?", schrie sie ihn wutentbrannt an.

Er zuckte zusammen.
"W-was soll das den?"

"Erst fängst du an zu trinken und dann meinst du, du musst Drogen nehmen oder was!?"
Ihr Griff wurde fester.
"HAST DU SIE NICHT MEHR ALLE!? WEIßT DU EIGENTLICH, WAS FÜR SORGEN ICH MIR GEMACHT HABE!?"

Verwettert sah er sie an.
"Ich habe keine Drogen genommen.....ich war doch nur beim Arzt...."

Sie hielt inne und Verwirrung machte sich auf ihrem Gesicht breit.
Ein Bild für die Götter.
"Äh?"

"Mir gehts nicht gut...also bin ich zum Arzt."
Er hob den Arm mit der Einstichstelle hocn.
"Kannst du mich loslassen?"
Yuu wurde ganz blass.

Sie ließ ihn los.
"Ins Bad bitte", meinte sie nur noch.

Yuu antwortete nicht, ondern verschwand schleunigst.
Nach einer Duche kam er wieder.
"Okay...geht wieder."

Sie streckte die Arme nach ihm aus."
"Komm her"

Zögerlich setzte er sich zu ihr aufs Bett.
"Was ist den?"

Locker, um nicht an dem Kreuz zu drücken, schlang sie ihm die Arme um den Hals.
"Du hast mir einen Heiden Schrecken eingejagt", murmelte sie.
"Black out, oder?", fragte sie besorgt.