Haus N°406 [1]

"Ah..."
Er legte das Kinn auf ihren Kopf.
"Du musst aufpassen, wenn du alle draußen unterwegs bist."

"Passiert schon nichts", meinte sie, wie immer und schloss die Augen.

"Wer weiß...", seufzte er und schloss die Augen.
"Na riech ich jetzt wieder annehmbar?"

"Wieder wie du", kam es zufrieden.
Und wie zur Bestätigung schmiegte sie sich noch dichter an ihn.

"Hmpf..."
Er rutschte ein klein Wenig von ihr weg, legte dafür aber einen Arm um sie.
"Zu feine Nase.."

Indes war sie schon weggedämmert.
War ja auch ein anstrengender Tag gewesen.

Yuu blieb vorsichtshalber wach und starrte an die Wand hinter Raiko.
Die bebende Hand, die auf Raiko lang zog er unter den Körper.
Der Tag würde kommen....irgendwan musste er sie gehen lassen.

Ihre Hand schob sich nach vorne und hielt ihn fest, so als hätte sie Angst, er könnte sich einfach so in Luft auflösen, während sie unruhig schlief.

Irgendwann löste er ihre Finger von sich und stand auf um sich anzuziehen.
"Bin bald wieder da", meint er leise und küsste sie auf die Stirn, ehe er nach draußen verschwand.

Sie wurde wach, als ihr kalt wurde, setzte sich auf und sah sich verwirrt um.
"Yuu?"
Schläfrig rieb sie sich über die Augen.

Yuu würde nur für die nächsten 2 bis 3 Stunden nicht nach Hause kommen.
Der war anderweitig beschäfftigt.

Nervös biss sie sich auf der Unterlippe rum, bis sie dann aufstand und nach Schlaftabletten suchte, die sie schließlich auch fand.
Ein paar 3...4...8 reingeworfen und wieder ins Bett gelegt.
Nichtmal 5 Minuten später schlief sie wieder tief und fest.

Nach über 3 Stunden kam Yuu zurück und stolperte durchs dunkle zu ihr ans Bett.
"Raiko? Raiko!", er schüttete sie.

Die schlief jedoch seelig weiter.
So eine Ruhe war so wunderbar!
Warum war sie nie auf die Idee gekommen, sowas zu nehmen?

Yuu schüttelte sie nun heftiger.
"RAIKO! Wach auf! Schnell!", zischte er und zog sie aus dem Bett, ab ins Bad.
Dort wurde sie in die eiskalte Badewanne geschmissen.
"RAIKO!"

Augenblicklich war sie mehr als nur hellwach und zitterte.
Kaaaaalt!
"Was ist denn? Nur die Ruhe"

"Du muss aufstehen! Schnell! Komm!", er zog sie aus dem Becken.
"Er ist sicher gleich wieder da!"

Verwirrt stolperte sie erstmal.
"Was? Wer? Yuu?"
Hä?!

"Cade!", zischte Yuu und starrte sie an.
"So viel Blut....keine Angst...alles wird wieder gut...wir müssen hier weg!"
Das Blut breitete sich auf dem Boden auf und Yuu stolperte mit geweiteten Augen rückwerts.
"Wir müssen Finn holen! Schnell!"

"Yuu hier ist kein Blut", sie schlang sich die Arme um die Mitte, "Und Finn gibt es hier nicht."
Sie sah zur Seite.

"Du kannst nicht mehr klar denken...sind die Schmerzen so groß?", er knallte mit dem Rücken gegen die Tür.
"Schnell....Finn ist bei Kumo...ich ..ich habe ihm das Genick gebrochen...sonst hätte er dem Kind etwas getan!"

Gequält schloss sie die Augen.
"Hör auf"

Yuu begann zu zittern.
"Ich bring dich weg und dann hole ich Finn..."
Schon wurde sie am Arm gepackt und mitgezogen.
"Schnell!"

Sie machte sich los.
"Das ist nicht real, was du gerade siehst. Das ist nur ein Traum, eine Halluzination. Beruhige dich. Sowas ist nie passiert."

Yuu sah sie eine Weile lang nur panisch an ehe er mit der Hand über ihren Bauch hob.
Wie gebannt hob er sie sich vors Gesicht.
Blut....
"Doch.....DOCH!", knurrte er.

"Denk einmal logisch. Wenn es so wäre, wie du denkst, das es ist, könnte ich dann noch laufen, geschweige denn so mit dir reden?"

Schweigen.
"Es ist so kalt hier....so kalt...", kam es leise und er stolperte nach hinten.
"Was ist das hier? Wo...wan?"

Sie ging auf ihn zu.
"Yuu, das ist nur Illusion.", mittlerweile verzweifelte sie fast.
Am Arm zog sie ihn nach vorne.
"Das.ist.nicht.REAL!"

Seine Augen wurden wieder weit.
"Nicht....?"
Er legte ihr eine Hand an die Wange, zuckte im nächsten Moment jedoch wieder zurück.
"Mom?"
Fluchtartig stolperte er aus der Tür.
"Lass das! Bitte! Lass das!"

Ohne darüber nachzudenken ging sie ihm nach.
"Yuu!"