Krankenhaus

Man hörte das Splittern von Knochen nach einem Knall.
Raiko sah auf.
Ihr Herz blieb einen Moment stehen.
Alles ihre Schuld.
Bevor sie wusste, was sie tat, hatte sie Enko an der Kehle gepackt.
Der Kopf wie leergefegt.
Diese Frau musste sterben.
Jetzt.
Hier.
Qualvoll.
Durch ihre Hand.
Strom pulsierte unter Enkos Haut.
Bereitete ihr Schmerzen.
Tötete sie noch nicht.
Zu früh.
Sie selbst stand an der Grenze.
Wenig Zeit.
"Gehen wir gemeinsam unter"

"Ach.....wirkl...ich...?", grinste sie und rammte Raiko einen Skalpel in die Schlagader am Bein.

Im selben Moment, in dem sie den Schmerz spürte, explodierte der Strom und riss ihr die Haut ab.
"Du erinnerst mich jetzt doch sehr an Rena..."

"Keine ....A...Ah.... nung.....von...w....as...du....r...edest.."
Sie konnte sich das schreinen nicht unterdrücken.

Sie lächelte freundlich und schickte der Frau ein Bild von Rena....in ihrem weniger charmanten Zustand.
"Ist sie nicht allerliebst? Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich umbringen werde...aber anscheinend verstehst du kein Spanisch..."
Sie seufzte gespielt tragisch.
"Ich wiederhole es nochmal:"
Wieder trat dieser Irre Blick in ihre Augen und ihr Grinsen wirkte leicht wahnsinnig, als sie mit finsterer, drohender Stimme anfing zu reden.
"Und eisig blau wird dein Tod sein, denn Vergebung liegt uns nicht im Blut. Brenn, Brenn in der Hölle. Brenne lang und hell, nur für mich. Schrei zum Himmel, bete zu Gott, er wird dich nicht hören. Flehe um Gnade, fall auf die Knie. Zeig mir Demut. Zeig mir Reue, zeig mir Angst. Klammere dich an dein jämmerliches Leben, Mensch. Du wirst mir dankbar sein, wenn ich es beende...denn dein Tod wird eisig blau."
Ihre Miene wurde wieder ausdruckslos.
"Also...wo fangen wir an?"

"....So....m...ir...da..s....Angs...st....mache..n?"
Ein weitere Skalpel rammte sich in ihre Schläfe.

"Aber nicht doch...das ist nur mein Versprechen an dich. Ich werde dich umbringen. Und wenn ich dafür noch im Tod leben muss. Ich nehme dich mit."
Das Skalpell spürte sie fast gar nicht mehr.
"Och komm...du kannst doch mehr. Es wird langweilig, wenn du dich nicht wehrst, Shrimp-chan"

Leider unterschäte Raiko die Tatsache, das Enko nur ein Mench war.
Ihre Hand sackte von der Klinge.
"...Trä...um.....w...wei..te...r...."
Dann war sie weg.

Sie stand einfach nur da, spürte wie ihr eigenes Blut ihren Körper verließ.
Weder zerfetzte sie den Körper der Ärztin, noch kontrollierte sie, ob sie tot war.
Langsam glitt ihr Blick ihren Körper herunter.
Überall Wunden...
Sie sah wieder auf und dann zu Rees.
Er würde sich doch wieder regenerieren, oder?
Träge ging sie zu ihm und ließ sich neben seinem Körper auf die Knie sinken.
Würde er doch?

Stand schon in Flammen, als sie langsam erloschen richtete er sich auf und sah sie mit ruhigen Blick an.
Das weiß machte blau Platz, als er sich auch schon gegen sie sacken lies.

"Das hier ist kein guter Platz zum schlafen...", murmelte sie nachdenklich und sah ihn an.
"Gehen wir Rena suchen...okay?"

"Okaa-san....?", er seufzte in ihren zerissenen Pulli hinen.
"Aber meine Mama ist doch da...."

"Ich muss aber was erledigen, Rees und da kann ich dich nicht mitnehmen. Tut mir leid. Und alleine will ich dich nicht lassen....wer weiß wem du wieder in die Arme rennst"

"...Okay...."
Er stand auf und sah sich verwirrt um.
"Aber Okaa-san ist doch gar nicht hier....die ist in der Gasse....bei dem Dorfeingang....", meinte er leise und rieb sch die Augen.

Sie nahm ihn hoch, den Schmerz, der dabei entflammte, ignorierend.
"Dann gehen wir jetzt dahin"
Vorsichtig bahnte sie sich einen Weg durch die Trümmer.

Ortswechsel: Gassen

(Gassen)

Der Transporter blieb irgendwan stehen. Er war inzwischen schon in den Kellern des Krankenhauses durch eine Zungangsschleuse gelangt.
Draußen hörte man Stimmen.
Man sollte sie erstmal ihr stehen lassen bis die Zelle fertig war.
Rees war inzwischen wach und hatte sich wieder in Raikos Pulli versteckt.
Nicht schon wieder...nicht nochmal....

Raiko hatte es deftig weggehauen.
Die bräuchte noch eine halbe Stunde, Stunde, bis sie wach wurde.
Vorsichtig wurde die Tür des Transporters von Männern in Gummianzügen geöffnet.
Rees' Versteck fanden sie schnell und zogen ihn am Bein raus.

Empört quitschte Rees auf und schlug um sich.
"Aufhören! Nein!", fauchte er und versuchte seine Beine mit Tritten zu befreien.

Resolut wurde er am Bein mitgeschleift, die Tür des Transporters vorerst wieder geschlossen.
Es ging die Treppe runter...auch am Bein runtergeschleift.

Bei jeder Stufe schlug er sich den Schädel wund.
Lautstark teilte er das auch mit und beschimpfte die Männer an einer Tour.

"Scheint so, als hättest du deine Manieren vergessen", knurrte einer, blieb stehen und rammte ihm eine Spritze mit Opium in den Hals.
"Klappe"

Seine Augen verdrehten sich ins Weiß.
Weg war er.

"Geht doch..."
Er wurde in den Op-saal geschleppt und da auf den Tisch verfrachtet.
Vorsichtshalber ketteten sie ihn an....wer wusste schon was dieses Vieh im beigebracht hatte.

Kaum spürte er den kalten Metalltisch unter sich, begann er zu zittern.
Nein nein nein...kurz bäumte er sich auf, wurde aber durch die Ketten zurückgedrückt.
Seine Lider flatterten.
Gegen diese Panik hatte nicht mal Opium eine Chance...

Eine fließende Bewegung, ein Schnitt und schon hatten sie freie Bahn.
Rees bekam direkt eine Infusion, während sie rausnahmen, was sie brauchten.
Außerdem noch ein bisschen Testmaterial.

/

Wieder begann er zu schreien. Nach seiner Mutter. Nach seinem Vater.
Es tat so weh....so schrecklich weh. Keine Enko. Hier war keine Enko. Keiner sagte ihm das es gleich wieder gut währe. Niemand.
Knack.
In seinem Blick lag der pure panische Zusammenbruch.
Die Ärzt fiehlen mit verkochtem Gehirn zu Boden, während Rees versuchte irgendwie Luft zu bekommen.

Mit einem Krachen wurden die Türen abgedichtet und ein Nervengas in den Raum geschickt.
Die Sicherheitsvorkehrungen hatten sie seit dem letzten Mal ein wenig verschärft...

Er merkte wie sein Körper gelehmt wurde, was ihm nur noch mehr Angst machte.
Durch das Nervengifft begannen seine Augen hin und herzuzucken, als er letztendlich die Kontrolle über seinen Körper verlor.
Gefangen.

Neue Ärzte kamen rein, ein paar schleppten die Toten raus, die anderen sammelten sich um den Tisch.
Ein Arzt beugte sich zu Rees' Ohr.
"Wenn du deine Mama behalten willst, solltest du dich benehmen, Hel"