Krankenhaus

Aoi machte sich im Nebenzimmer zu schaffen, setzte die Milch auf, richtete die Bettchen her.
Die war für ein paar Minuten beschäftigt.

Yuus verschreckter Blick wurde allmählich warm, als er auf die beiden Babys hinab sah.
"Ich hab euch noch gar nicht Hallo gesagt, nicht?"
Ai bekam einen Kuss auf die Stirn.
"Willkommen meine Kleine."
Den zweiten bekam Rees ab.
"Dir ein willkommen zurück...hast es wohl schon wieder geschaft."
Für diesen einem Moment den sie allein waren, war Yuu entspannt, konnte sich freuen und Liebe nicht in Worte fassen, doch sobald jemand kam würde die Angst zurückkehren.

Im nächsten Moment kam Aoi mit den Betten und der Milch.
"Kommen sie her und legen sie einen der Beiden in eines der Bettchen"
Sie nahm eine Flasche.

Vorsichtig legte er die Beiden in die Bettchen ab und sah dann leicht nervös zu Aoi.
Das war ihm zu viel Abstand. Musste sich erst kurz dran gewöhnen.

Sie ging auf ihn zu, zog seine Hand hoch und tröpfelte etwas von der Milch auf seine Hand.
"Das ist die Optimale Temperatur, merken sie sich das. Und jetzt nehmen sie einen der Beiden hoch."

Yuu nahm Rees hoch, denn für den war es vorteilhaft, wenn das kein anderer machte, den der würde sich doch sehr über das ansetzende Gebiss wundern.
Ging schnell bei Fleischfressern...

"Gut so. Legen sie das Köpfchen nun hier in ihre Armbeuge und nehmen die Flasche."
Sie demonstrierte es ihm ohne Kind.
"Und das Bäuerchen danach nicht vergessen"

"Das was?", verwirrt sah er sie an.
Was war das?
Panisch sah er sich nach einem Heft um.

Sie kicherte.
Dann nehm sie sich die Freiheit und nahm Ai, um es ihm zu demonstrieren.
"So und dann leicht auf den Rücken klopfen, bis sie aufstoßen. Sonst kommt ihnen die Milch wieder entgegen."
Sie legte Ai wieder ins Bettchen.
"Er hat hunger, sonst würde er nicht so schreien", bemerkte sie amüsiert.

Ihm graute es bei der Vorstellung jetzt schon, seinen Kindern auf den Rücken SCHLAGEN zu müssen damit sie irgendwas ausstoßten.
Was für eine brutale Art war das den?!
Er gab Rees das Fläschchen und war erstaunt das er plötzlich Ruhe gab. Wunderbar!
Als er fertig war machte er Aoi nach und tippte dem Baby ganz gleicht auf den Rücken.

Aoi verkniff sich ein Grinsen, nahm seine Hand und klopfte Rees leicht damit auf den Rücken, bis er sein Bäuerchen machte.
"Sie tun ihnen damit nicht weh."
Sie deutete auf das nächste Bettchen.
"Jetzt Ai"
Die Frau schwieg eine.
"Darf ich fragen, wieso sie die Beiden so genannt haben? Rees und Ai?"

Er nahm Ai und gab auch ihr die Flasche.
"Rees ist nach einem Gott aus dem griechischen Glauben benannt und spiegelt Unsterblickeit wieder. Ai war ein Zufall und letztendlich eine Idee meiner Frau. Damit sie weißt wie sehr sie geliebt wird."

Sie schob die Bettchen dich nebeneinander.
"Damit sie wissen, dass der andere noch da ist. Zwillinge haben immer eine starke Bindung zueinander.", sie lächelte.
"Es sind schöne Namen und die Beiden haben Glück. Nun, wollen sie runter gehen und nachsehen oder ich?"

Schwerer hätte man es Yuu ja nicht machen können.
"Wenn ich runter gehe...würden sie dann die ganze Zeit hier bleiben?"

"Ja. Ich würde hier bleiben und aufpassen, wenn sie das möchten."
Sie hatte Verständnis für seine Situation.

"Danke."
Weg war er. Der dran zu Raiko gehen war viel zu groß.

Und die Kleinen schliefen jetzt auch friedlich.
Immernoch lächelnd machte Aoi es sich auf einem Stuhl bequem.
Frischgebackene Väter waren ja so knuffig...

Als Yuu bei Raiko war setzt er sich neben sie und löste den Beatmungsschlauch aus ihrem Rachen, als keiner hinsah.
Den brauchte sie nicht...
Es folgten die Nadeln an ihrem Arm, die er einfach unter die Decke in das Lacken stach.
Auch nur Zeug, das sie im schlimmsten Fall krank machte.
Vorsichtig nahm er ihre Hand und drückte sie leicht.
"Keine Angst, Raiko, ich hol dich so schnell hier raus, wie ich kann. Du musst nur noch ein kleines Bisschen warten, ja?"
Er legte den Kopf neben ihren auf das Bett und strich ihr sanft über die Wange.
"Es tut mir leid ich kann nicht lange bleiben, Schatz..."
Zärtlich küsste er ihre Schläfe und blieb einfach noch eine Weile bei ihr liegen.
"Ich werd dasein, wenn du aufwachst..."
Langsam stand er auf.
Er musste zurück, auch wenn er es nicht wollte.

Dafür war es auch höchste Eisenbahn.
Dann höchstens fünf Minuten, nachdem Yuu gegangen war, hatte Rees angefangen zu schreien und Aoi wusste einfach nicht, was er hatte.
Gesundheitlich war er in Ordnung, dass hatte sie schon untersucht.
Aber er hörte einfach nicht auf.
Voller Sorge wartete sie darauf, dass Yuu zurückkam.
Vielleicht verlangte er einfach nur nach seinem Vater.

Als Yuu das Geschrei schon von weitem hörte blieb ihm das Herz stehen und er rannte wie vom Blitz getroffen los.
Tat jemand seinen Kindenr weh? Wenn er mal nicht kurz aufpasste?
Schlitternd und knurrend kam er in den Raum und sah sich erstmal nach möglichen Cains um, bemerkte jedoch dann das nur Aoi hier war.
Schnellst möglich stellte er sich wieder schützend zu seinem Nachwuchs.
Keiner würde es wagen dürfen ihnen etwas zu tun...

"Er hat einfach angefangen zu schreien und beruhigt sich nicht, egal was ich tue", meinte die Frau hilflos.
"Gesundheitlich ist alles in Ordnung", murmelte sie geknickt.

Vorsichtig hob er seinen Sohn aus dem Bettchen und drückte seinen Kopf sanft auf seine Brust, an die Stelle des Herzens.
"Η μαμά κοιμάται λίγο, Rees. Είναι σε καλή κατάσταση, μπορεί να σας ακούσει αυτό; Και ο Κάιν είναι σε καλή κατάσταση, να σταματήσει να κλαίει."

Langsam ebbte das Schreien zu einem leisen Glucksen ab und verschwand dann ganz.
Seelig war Rees an seiner Brust eingeschlafen.
Aoi lächelte nur wieder.
Also wollte er doch nur seinen Papa haben.
"Wie geht es ihrer Frau?", fragte sie dann vorsichtig.

"Sie schläft noch. War wohl alles etwas zu anstrengend für sie. Meine Frau hat einen schwachen Körper, müssen sie wissen. Schon von Geburt an."

"Denken sie, sie wird wieder aufwachen?", fragte Aoi scheu.
Sie hoffte es für die Kinder und diesen Mann so sehr.
Nichts konnte sie mehr erschüttern, als der Tod eines Kindes oder der Verlust der Mutter.

Yuu lächelte gequällt.
"Sie hat es mir versprochen und ich vertraue meiner Frau."

Aoi lächelte.
"Dann ist ja gut"
Innerlich war sie zutiefst betroffen.
"Wollen sie einen Kaffee? Kekse?"

"Einen Kaffee, wenn Sie einen haben."
Kurz sah er zu Aoi, ehe er sich wieder seinen Kindern zu wand und Rees zurück in sein Bettchen legte.

"Kommt sofort~", trällerte sie und wuselte schon davon.
Der Duft von Kaffee wehte in den Raum.
Kurz schoss Aoi wieder zu Yuu, stellte ihm einen Stuhl hin und verschwand dann schnell wieder.
Als sie daraufhin wiederkam, brachte sie ein kleines Tischchen.
Dann noch einen Stuhl.
Und dann zwei Tassen, eine Kaffeekanne und zum Schluss Kekse.
"Sie haben doch hoffentlich nichts dagegen, wenn ich meine Mittagspause bei ihnen verbringen? Ich glaub nämlich, ich hab mich verliebt", lächelte sie und sah zu den Beiden Babys.
"Sie sind wirklich herzallerliebst", jetzt strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd.
"Wenn ich Kinder gehabt hätte, hätten sie auch so sein müssen", sie schenkte ihm Kaffee ein.
"Milch? Zucker?", fragte sie und deutete auf genanntes, bevor sie fortfuhr.
"Deshalb liebe ich meine Arbeit hier. Es gibt nichts schöneres, als Kinder und ihre Eltern. Die Freude greift immer über einen über. Natürlich gibt es auch traurige Seiten...", sie hielt inne und zwinkerte ihm zu, "Ich weine immer mit, aber nicht verraten."

"Danke, schwarz."
Er nahm die Kaffeetasse an sich.
"Ja, sie sind wundervoll, immerhin kommen sie nach ihrer Mutter."
Liebevoll sah er zu seinen zwei Kleinen.