Heruntergekommener Bahnhof

"Du siehst deinen wenigstens. Meiner vergnügt sich mit einer Leiche."

Schulterzucken.
"Nichts, ich hab nur überlegt ob dann alle Haare bei dir blond sind..."

"Ja und er erkennt nicht mal an, dass ich da bin.", schnaubt sie.
"Viel besser."

Ihr klappte der Mund auf.
"Wie bitte?!"

"Vögel ihn doch", murrte Madlen.
"Da merkt er es bestimmt."

Cetan lächelte und rieb sich über den Nacken.
"Was nur so ein Gedanke, der mir im Kopf rumschwirrt."

Sie lachte auf.
"Nicht mal das würde er."

Ai blinzelte und schnaubte dann, ehe sie mit der Hand wedelte.
"Werd erst mal groß, Kleiner."

"Versucht?"
Sie musterte die Gleichgesinnte.

Er setzte sich, wieder.
"Bekomm ich trotzdem eine Antwort? Hier gibt es sonst niemand Blondes..."

"Hmhm..."

"Nein."
Sie machte ihren Zug.

"Mach nochmal. Selbst den Vogel ist ein Mann...oder so ähnlich."
Sie schnaubte amüsiert.
"Wie nennt man dass da? Hahn?"
Glucksen.

"Schade."
Er machte seinen und stützte den Kopf dann wieder in die Hände.
Ihr auf die Brüste glotzen.

"Da ist nicht viel Hahn dran.", schnaubte sie frustriert.

Ai spielte weiter. Bemerkte es nicht oder ignorierte es gekonnt.

"Sei froh. Stell dir vor er hätte Federn oder so..."

"Spürst du eigentlich gar nichts mehr? Da unten?"

"Hat er manchmal."

Sie sah auf und schüttelte dann den Kopf.
"Meine Beine sind taub. Das hast du mich schon mal gefragt."

"Ihh...du bist echt abartig..."

"Naja, ich meine auch ein bisschen höher..."

"Dein Mann spielt mit schwarzer Matsche, ich will nichts hören."

Er bekam einen kurzen Blick.
"Sowas fragt man nicht."

'"Ja, dass ist auch eklig. Ich hasse ihn dafür. Er ist ein Bastard."

"Warum nicht? Du bist doch zu einem Teil von unserer Rasse, oder?"
Er ließ den Würfel durch die Finger rollen.
"Ich finde die Frage nicht schlimm."

"Weißt du was? Darauf sollten wir anstoßen!"

"Dein Vater hat dafür gesorgt, dass ich nicht mehr so essen muss."

"In der Küche ist Wein."

"Ach ja?"
Er schien darüber nachzudenken.
"Aber du kannst trotzdem noch Spaß haben,wenn du willst, oder?"
Wäre ja sonst ein trauriges Leben!
"Ich habe glaube total Hunger auf das andere Essen...", er blinzelte.
"Das Haus ist gerade ziemlich leer. Nirgendwo was aufzuschnappen und das übliche Essen hat mich gerade verlassen..."
Er nickte zur Badezimmertür.

Raiko ging ihn direkt holen, brachte Gläser mit und schenkte ihnen beiden ein.
"Auf Bastarde!"

"Fragst du mich gerade indirekt, ob ich dich füttern würde?"

Madlen kippte ihr Glas, ehe Raiko enden konnte.
Schenkte sich gleich noch eines ein.

Kopfschütteln.
"Nein, doch nicht füttern!"
Immerhin hatte sie ja keinen Partner dafür und für Cetan war füttern eine sehr passive Sache.
"Eigentlich frag ich eher ob du Lust hast, mit mir zu Essen."
Er blinzelte sie aufrichtig an.
"Ich mach das bestimmt gut."

Fand Raiko witzig, sie tat es ihr gleich.
"Und er ist so ein beschissener religiöser Fanatiker!"

Stirnrunzeln.
"Warum?"

"Er ist ein verklemmter Sadist..."
Noch ein Glas. Und noch eines.
Ganz tolle Ladys ward ihr.

"Warum nicht?"
Er rollte ihr den Würfel zu.
"Du bist ein Mädchen, wir verstehen uns gut, du bist dazu noch in der Lage und ich habe Hunger..."
Nun richtete er sich jedoch auf und streckte etwas die Brust.
"Aber natürlich nur wenn du willst. Du kannst auch nein sagen. Ich bin nicht beleidigt oder so..."

"Und ein sturköpfiger Diktator!"

Sie stoppte den Würfel, rollte ihn zwischen den Fingern.
"Ich bin keine gute Wahl, Cetan... ich kann nicht...", sie stockte, biss sich auf die Lippe und wandte den Blick ab.
Hatte irgendwie Angst, dass er doch beleidigt war, wenn sie nein sagte.
Wollte sie das?
Sie richtete den Blick wieder auf ihn, musterte den Jungen nachdenklich.

"Ja!"
Sie würden sich unter alle Würde saufen.

"Du kannst nicht laufen, oder?", meinte er munter.
"Ich wollt eh im Bett essen, da liegen wir ja sowieso beide."

"Weißt du, dass meiner einen Anfall bekomm, wenn man seinen Schwanz lutschen will!?"
Würden sie...

Ai konnte sich nicht einen akzeptablen Grund vorstellen, warum er das tun wollte.
Außer, dass er Hunger hatte und sie eben gerade hier.
Wollte sie, dass er sie anfasste?
"Okay...", kam es dann zögerlich.

"Jämmerlich....aber meiner heult bei jedem kleinen Gefühl rum..."
Vorsicht Raiko.
Yuu war schon im Haus..

Ganz genau, Ai.
Deswegen.
"Cool."
Er stand sogleich wieder auf und kam zu ihr um den Tisch.
"Abfahrt!"
Sie wurde Richtung Bett geschoben, wo er aber erstmal stehen blieb und zögerte.
"Ähm...wo fass ich dich am Besten an, wenn ich dich drauf hebe?"

Augenrollen.
"Gott, ja, da ist Cade furchtbar! Er ist ja so ein Stein, heul doch."

Sie streckte die Arme nach ihm aus.
"Taille und Kniekehlen."

"Naja, wenigstens hat er Hirn....Taktgefühl haben beide nicht!"

"Okay."
Etwas unbeholfen hob er sie aufs Bett und kam dann zu ihr.
Interessiert setzte er sich über sie und kniff ihr in den Schenkel.
"Spürst du das echt nicht?"
Cetan...frecher Junge!

"Trampeltiere! Allesamt!"

"Was?", fragte sie und sah an sich herunter, hatte gar nicht auf seine Hand geachtet.

"Deiner liebt dich zumindest. Meiner hasst mich."

"Verrückt!", gluckste er und ging dann darin über, sie auszuziehen.
"Du bist so klein, ich fühl mich, als wär ich Cain oder so!",meinte er gut gelaunt und ließ ihre Kleidung nach und nach neben das Bett fallen.

Madlen!
Jetzt heulte sie.
Gut gemacht.

"Ich bin nicht klein!", beschwerte sie sich, half ihm so gut sie konnte und verschränkte dann etwas unruhig die Arme vor der Brust.

"Hör auf zu heulen, du weiß dass es so ist."
Sie schnaubte.
"Du willst es nur nicht wahrhaben, weil du dich so minderwertig fühlst!"

Die Geste irritierte Cetan etwas.
"Brüste tabu?", fragte er etwas enttäuscht.
Er schob ihre tauben Beine auseinander.
"Oder schüchtern?"

Sie hörte nicht auf.
Schluchzte nur lauter.
"Dann wäre er nicht ständig weg!"

"Ich bin nicht schüchtern.", murrte sie und nahm die Arme weg, wusste jetzt aber nichts mehr mit denen anzufangen und beobachtete ihn.