Heruntergekommener Bahnhof

Fand Cain doof.
Aber er sagte nichts.
"Wohin jetzt?"

"Mal schauen. So weit war ich noch nicht."
Lügner.

"Ans Fenster!"

"Was würdest du mit deiner Familie machen?"

"Okay."
Er brachte ihn hin, setzte ihn an der Fensterbank ab.

"Was soll ich damit machen? Viel ist nicht mehr übrig."

Und da verbrachte Rees auch die nächsten Stunden.
Frische Luft~

"Lässt du sie dann im Stich?"

Mit Cain an seiner Seite.

"Nein."

"Was passiert draußen?", fragte er ihn auch interessiert.
Ihrendiwe war es gar nicht komisch ständig jemand um sich rum zu haben.

"Holst du irgendwann Mariya zurück?"

"Es fahren ein paar Autos vorbei. Ein junger Mann mit einer Einkaufstüte im Arm überquert gerade die Straße und weiter hinten ist eine Frau mit einem Kinderwagen."

"Nein. Sie ist dort, wo sie ist, gut aufgehoben."

"Ist es ein schöner Tag?"

"Bei welchem Clan ist sie unter gekommen? Welches Land?"

"Ja. Die Sonne scheint."

"Finnland. Bei den Sker."

"Wolken?"

"Ah...gut, wenn du ihnen vertaust..."

"Keine."

"Ja. Ich hätte sie sonst niemals weggebracht, Madlen. Sie waren mir einen Gefallen schuldig."

"Schön."
Seufzten, während er mit den Fingern über den Rahmen strich.
"Cain, wenn du dir aussuchenkönntest: Sehen oder Laufen, was würdest du nehmen?"

"Solang sie es dort gut hat und nicht sofort als Futter benutzt wurde..."

"Sehen."

"Nein. Keine Sorge, Madlen."

"Warum sehen?", fragte er ihn nachdenklich.

"Okay."
Sie drückte sich etwas enger an ihn.
Madlen war eben auch eine einsame Frau, Cade.

"Was bringt es dir laufen zu können, wenn du nicht siehst, wohin? Ich würde viel lieber die Welt um mich herum betrachten, statt durch etwas zu laufen, was ich durch meine anderen Sinne nur erraten kann."
Er grinste etwas.
"Ich bin auf einem Auge blind."

Er streichelte sie ja schon.
Alles gut.

Blinzeln.
"Ach echt?", fragte Rees neugierig.
"Wieso dass?"

Ja! So wars fein! Streicheln war schön~

"Unfall."
Naja, Cain...mehr oder weniger.

Cade fuhr damit eine Weile fort, bevor er inne hielt, die Stirn runzelte.
"Mittlerweile sind wir uns gar nicht mehr so unähnlich.", stellte er dann fest.

"Oh...tut mir leid...siehst du gar nichts mehr auf dem einen Auge?"

Blinzeln.
"In wie fern meinst du dass?"

"Manchmal ein paar Schemen, wenn es ganz hell ist. Aber sonst nichts."

"Wir haben Beide etwas wichtiges verloren."

"Die hast rote Augen, das ist selten!", meinte er auf einmal, stockte aber dann.
Woher zur Hölle wollte er wissen was für eine Augenfarbe er hatte!?
"Äh...also ich würde es Mal raten...kein Plan...vielleicht auch blau oder braun..."

"Mehr als das."
Viele wichtige Dinge. Kaum noch etwas war übrig.

Und wieder wurden die Züge des Dämons weich.
"Sie sind rot, ja."

"Ja."

Wieder blinzeln.
"Oh...ich kann wohl sehr gut raten...", murmelte er leise.

"Und trotzdem wird es nie passen...nie genug sein...ob gleich oder nicht."

"Hmhm"
Cain...strahl nicht so rum...hinterher bekam Rees noch Sonnenbrand.

"Keine Ahnung. Wirklich."

"Und...ähm..."
Er wusste nicht recht was er sagen sollte.
"Ähm...was sind so deine Hobbys, außer Leuten heflen?"

Sie setzte sich auf, mussterte ihn mit den violetten Augen.
"Ich bin mir sicher."

"Kochen. Und hin und wieder spiel ich Gitarre.", antwortete Cain ihm fröhlich.
"Hast du welche? Hobbies?"

"Und? Es würde nichts ändern, wenn es gleich wäre."

Rees überlegte.
"Ähm...ich weiß es gar nicht...irgendwie kann ich mich an nichts erinnern."
Ficken Rees, ficken war dein Hobby. Ficken und Ei essen.

"Wer weiß..."
Sie strich ihm seine Haare aus der Strin.
"Schon wahnsinn, wie du dich weitervererbst...", schmunzelte sie.
"Sie sehen dir alle so ähnlich...als würde man in ein Gesicht blicken..."
Alle bis auf einen.

Sagte Cain ihm besser nicht.
"Macht nichts."

"Es ist absichtlich so angelegt worden.", seufzte er.
Ja. Alle bis auf einen.

"Hast du eine Gitarre dabei? Kannst du Mal spielen?"

"In wie fern angelegt? Das deine Frauen eher untergeordenete Gene haben und du die dominanten?"

"Wenn du möchtest. Warte kurz."
Er ging kurz in den Flur, holte seine Gitarre herein und setzte sich damit neben Rees.
Stimmte sie, bevor er anfing eine Melodie zu spielen, von der er hoffte, dass sie Rees irgendwie bekannt vorkommen würde.

"So in etwa, ja.", antwortete er reserviert.

Kam sie ihm auch.
Er summte sogar mit, hatte den Text im Kopf.
"Du kannst gut spielen."

"Schweigsam wie immer..."