Heruntergekommener Bahnhof

Cain legte vorsichtig die Arme um ihn.
"Immer und immer."

"Weil sie meine Frau ist, Grünschnabel."

"Warum musste soetwas passieren!?"

"Aber du benutzt sie doch nichtmehr, also kann ich sie doch haben! Ich bin alt genug für ein paar Frauen."

"Ich weiß es nicht."

"Nein. Deine Partnerin wird jemand anderes."

Seine Finger krallten sich in Cains Brust.
"Ich will es wieder haben!"

"Ich kann mehrere Partnerinnen haben! Bitte Dad! Ich benutz sie auch nicht zum Erben machen!"

"Vielleicht kommt es ja wieder."

"Nein und das ist mein letztes Wort."

"Es ist tot..."

Sofort bleckte Cas die Zähne und knurrte ihn an.
"Dann läuft sie aber wieder weg! Ich will sie haben!"

"Nein. Es schlägt noch."

Böse, Cas.
Mit einem Donnern landete der Junge an der Wand.
Cade würdigte ihn keines Blickes mehr.

"Es ist das Falsche...es schlägt nicht für mich..."

Madlen keuchte erschrocken auf und sprang von dem Stuhl.
Der Junge wand sich stöhnend auf dem Boden.
Selbst Liron war aufgeschreckt und drückte sich an die Wand.

"Es schlägt immer für dich. Egal, ob es ein Lied spielt oder nicht. Für niemanden sonst."

Cade drückte sie seelenruhig wieder zurück und fing an ihre Wunde zu desinfizieren.

"Aber meines nicht mehr für dich, wenn das Herz in jemand anders erwacht!"
Cain konnte so süß sein...

"Cade!", zischte sie aber sofort.
"Was soll dass!?"

Er zog ihn dichter an sich.
"Wird es nicht. Es wird immer meins sein."

Cade zog die Augenbrauen nach oben.
"Du bist immer diejenige, die sich beschwert, dass ich nicht nach den Regeln lebe. Und Castiel weiß ganz genau, dass er so nicht mit mir umgehen kann, soll und darf."

Oh Cain...da kamen schon die Tränen.
Wieder...
"Ich will dich nicht verlieren!"
Aber schon jetzt fingen seine Erinnerungen an dich an zu verblassen, Cain.

"Aber du musst nicht gleich so -"
Die Tür knallte.
Castiel war auf sien Zimmer abgehauen.

Er strich ihm über den Rücken.
"Das wirst du nicht. Ich bin genau hier."

"Er weiß es ganz genau.", meinte er ungerührt, verarztete die Frau einfach weiter.

"Was machst du wenn ich ein neues Herz habe!?"

Sie schnalzte mit er Zunge, sagte aber nichts mehr dazu, da der Junge nicht schwer verletzt war.
Stumm wartete sie, bis er fertig war, ehe sie aufstand und sich das Kleid schnappte.
Inzwischen war Liron auf Cades Aktentasche eingeschlafen.

"Dafür sorgen, dass dein Herz nur noch für mich schlägt."

Cade räumte auf und reichte ihr dann die Salbe.
"Eincremen, bevor du ins Bett gehst."

Tatsächlich flatterte Rees' Herz dabei ein wenig.
"Okay..."

Sie nahm im auch zögernd die Salbe ab.
"Bedeutet dass, das ich die Nacht noch hier verbringen kann?"

Feines Herz!
Cain strich ihm wieder über den Rücken, schwieg nun aber.

"Wenn du das möchtest."

Ein wunder, dass Cain nicht noch mehr Weiber in seiner Jugend gehabt hatte...konnte er echt gut!

Nicken.
"Wo?", fragte sie und sah sich um.

Er war beschäftigt gewesen.
Mit Clanangelegenheiten. Und dann Rees.

"Such es dir aus, hier ist überall Platz."

Ja, der böse böse Rees, der ihn voll gefordert hatte.

"Bei dir?"

Cain liebte ihn trotzdem.
"Was willst du jetzt tun, Kleiner?"

"Wenn du möchtest."

"Nach Hause gehen..."

Wieder Nicken.
Würde auch einfach sein.
Liron schlief nämlich schon in seelenruhe auf dem Boden.

"In Ordnung. Später."

Cade deckte ihn noch zu und winkte dann Madlen mit sich.

Nicken.
"Okay...", kam es wieder.
"Wo wohnen wir denn? Wohnen wir zusammen?...es ist alles so verschwommen..."

Sie warf noch einen Blick auf den seltsamen Jungen, ehe sie folgte.
"Wo sind Mariya und San?"

Blinzeln, bevor Cain ihn anstarrte.
"Was?"

"Mariya habe ich in einen anderen Clan gebracht. Zu ihrer eigenen Sicherheit. San ist tot."

"Ich...ich weiß nicht...ich denke ich vergesse....vergesse dich..."

Zucken.
"Oh...", sie senkte den Blick, sagte aber nichts mehr dazu.

Stille schlug Rees entgegen.
Erschrockene Stille.

"Sie haben ihn geholt und mit Neos Hilfe verändert. Aber fehlerhaft. Dann haben sie uns angegriffen und Cain hat ihn getötet. Er wusste nicht, dass das sein Bruder war."

Sofort sah der Junge wieder traurig aus.
Nunja Cain, in Rees Hirn wurde gerade Platz für Neues gemacht. Du wurdest nicht mehr gebraucht.

Langes schweigen.
"Deine Tochter steht also auf der anderen Seite, gegen dich? Da siehst du wohin das Mischen von Blut hinführt."

Lass ihn kurz, Rees.
Das musste er verkraften.
Er schluckte.
"Was denn alles?"

"Nein. Tut sie nicht. Aber sie hat es einen Moment lang, obwohl sich das eher gegen jemand anderen gerichtet hat und nicht gegen mich."

Bitteres Lächeln.
"Ich kann es dir nicht sagen, denn vergessenes bleibt vergessen...ich weiß nur, dass da Lücken in meinem Kopf sind. Verschwommen...grau...tonlos...sie werden immer größer und du immer fremder..."

Sie sah ihn einen Moment lang an, verkniff sich aber jedes Kommentar.
Brachte sowieso nichts.