Heruntergekommener Bahnhof

"24 Stunden."

"Schon."

"Nicht im ernst? Was ist den das für ein Job!? Was zahlt dir Kaeru!?"

"Ich seh schon...du hast einen sehr speziellen Erziehungstiel eingeschlagen."

"Das musst du nicht wissen."

"Es ist nicht richtig, ich weiß."

Na toll.
Rees sah grummelig aus.

"Aber du bust glücklich damit", stellte sie fest und grinste.
"Wie eine kleine Menschenfamilie, also dass was du dir hier aufgebaut hast."

Cain warf einen Blick auf die Uhr.
"Hast du Hunger?"

Seine Miene wurde hart.
"Ich führe Krieg und spiele nicht Mutter Vater Kind.", gab er knapp zurück.

"Ja!", kam es sofort.
Großen sogar!

"Doch spielst du. Um den Krieg zu überstehen hast du hier deine kleine Seifenblase erbaut."

"Auflauf?", fragte er nach kurzer Überlegung.

"Hab ich nicht."

Schulterzucken.
"Weiß nicht wie das schmeckt."
Wusste er wirklich nicht mehr.

Sie sah ihm stumm in die Augen.
Er brauchte es gar nicht versuchen sie anzulügen.
Sie kannte die Wahrheit.

"Gib mir ne halbe Stunde.", meinte er, bevor er Aufstand.

Er sah stur nach vorn.

"Okay."
Aber übertreib es nicht gleich mit den Gesunden Sachen, Cain!

"Also bringen wir ihn in deinen Bett", meinte sie schließlich.
Alter Sturkopf!
Sie versuchte den Jungen anzugeben.
Autsch.

Nein, machte er nicht.
Rees würde eine halbe Stunde lang hören, wie er in der Küche zugange war, bevor er ihn nach einer kurzen Warnung wieder hochhob und an den Tisch brachte.
Er gab ihm sogar die Gabel.
"Da."

"Lass mich das machen.", meinte er.

Rees stockerte auch unkoordiniert darauf los.
Hoffte etwas davon zu erwischen.
Das würde er wohl alles wieder üben müssen.
Schade, er hatte es eigentlich ganz gut beherrscht.

"Okay."
Sie reichte ihm Liron und stand dann auf.
"Ich schlaf dann auf dem Sofa. Hol mir nur eben eine Decke."
Immerhin war ja nun Liron wieder im Bett.

Cain half ihm aber nicht.
Stellte nur Kaerus Portion weg.

Cade hatte ein großes Bett.
"Geht schon."

Daher dauerte es auch lange und es gab eine riesen Sauerei auf Tisch, Boden, Rees' Gesicht und Kleidung.
Das ganze Essen war schon kalt, als Rees eindlich die ersten 7 Löffel um Mund hatte.
Murrend warf er den Löffel weg und nahm die Hand.
Ging besser. Jetzt verbrannte er sich auch nicht mehr.

"Was geht schon?"

Nichts da, Rees!
Cain zog seine Hände weg.
"Ess richtig."

"Du kannst hier schlafen."

"Aber das geht nicht! So verhunger ich!"
Im klebten sogar ein paar Nudeln in den Haaren.

"Sicher dass das okay ist?"

"Du isst vernünftig."
Er gab ihm sein Besteck wieder.

"Klar."

Brummend schob er sich vom Tisch weg.
Das war ihm zu doof.
Es wurde sich mit dem Ärmel über den Mund gewischt.
Ganz Rees eben...

"Okay."
Dann kam sie eben zu ihm ins Bett.
Auf der einen Seite Frau auf der anderen...naja, eher auf ihm, Liron.

"Und das lässt du auch sein. Ich bin zwar dein Pfleger, aber nicht dein Hausmädchen."

War in Ordnung.
Cade war froh darüber, dass sie da war.
Er schlief besser, wenn noch jemand neben ihm schlief. Jemand weibliches.

Rees verschränkte ihm die Arme.
"Ich bin kein kleines Kind mehr!"

Ja, konnte man sich einbilden, es wäre Sei, nicht?
Die Nacht verlief auch ruhig.
Morgends würden sie von Husten geweckt werden.
Castiel hatte sich erkältet.
Und bei Cades Glück würde er die ganze Familie anstecken.

"Ich weiß. Aber trotzdem mit Handycap."

Richtig.
Und Castiel hatte Glück, dass Papa sich mit Krankheiten auskannte.
Er würde schnell wieder gesund werden.

Fauchen.
Wollte der ihm gerade ans Bein pissen!?

Castiel war aber ein Typischer Mann in der Sache.
Er starb beim einem Schnupfen immer gleich.
Lag wie ein Häufchen Elend in seinem unter 1000 Decken und sinnierte über sein Ableben.

Nein, wollte er nicht.
"Soll ich es dir nochmal warm machen?", fragte er, während er das Essen aus seinen Haaren zupfte.

Cade ließ ihn einfach in Ruhe, nachdem er seine Medizin genommen hatte.

"Nein!"
Uh, da hatte jemand aber mehr Laune als Körpergröße...

Besser so.
"Du Papa? Kann ich eigentlich meine Freunde zu meinem Geburtstag einladen?"
Liron zupfte ihm am Ärmel.

"Das ist absolute Verschwendung."

"Ja, kannst du. Aber wir feiern nicht hier, ja?"

"Mir egal!"
Bocken.

Entäuschung in seinem Blick.
"Warum nicht? Ich will eine Übernachtungsparty machen!"

"Ist es dir lieber, wenn ich dich demnächst füttere?"

"Tut mir leid. Aber du weißt doch, warum, Liron."

"Deinen Hubschrauber oder deine Tschu-Tschu-Bahn kannst du dir sonst wo hinstecken!"

"Aber wir wären auch leise und würden niemanden stören!"

"Lieber den Flieger?", grinste er.

"Daran liegt es nicht."

"Fick dich!"

"Bitte! Ich will ihnen das Haus zeigen!"