Heruntergekommener Bahnhof

"Nein."

Noch einmal schwoll das Knurren an.
Ganz raus.

"Aber...doch!"

Er wich verzweifelt vor die Tür, presste sich aber sofort daran um zu lauschen.

"Nein."

Und hörte, wie Cade Madlen anknurrte.
"Dummes Weib!", zischte er sie an.

"Aber wir brauchen ein Zuhause!"

Die antworte nicht, duckte sich nur.
Ihr rannen die Tränen über die Wangen.

"Mom sorgt dafür."

Er packte sie am Arm, zog sie in eine sitzende Position, um sich das Desaster besser ansehen zu können.
"Dummes, dummes Weib!"

"Mom? Wir haben keine Mom!"

Wieder ein Schrei.
Es tat höllisch weh.
Sofort hämmerte Cas gegen die Tür.
"DAD! LASS SIE!", rief er durch die Tür.
"BITTE!"

"Doch."

Fauchen.
"Halt deine verdammte Klappe, Castiel!"

"Nein."

"Tu ihr nicht weh, bitte...", kam es leiser, als er aufhörte zu Klopfen.
"Vielleicht bleibt sie dan hier..."

"Doch."

"Geh!", knurrte der Mann.
Langsam verlor er wirklich die Geduld mit ihm.

"Du lügst. Ich weiß es doch. Nur du, Kazu und ich!"

Scharren, ehe der Junge ganz ging.
An Schlaf wäre nicht mehr zu denken.

"Nein."

Madlen bekam einen weiteren strafenden Blick, bevor er sie wieder hochzog.
Labor.

"Kaeru!"

Sie zitterte auch am ganzen Leib.
"Bitte lass es so heilen!"
Auf keinen Fall anfassen, schon gar nicht mit Nadeln rann!

"Ich lüge nicht."

"Nein."

Rees sagte nichts mehr dazu. Der spinnte doch!
"Ich will hier weg!"

"Bitte!"
Es schüttelte sie vor Schmerz.

"Können wir jetzt noch nicht. Mom muss erst was klarmachen."

"Nein. Ich geb dir ein Schmerzmittel."

"Ich will aber!"

Kein Widerstand von Madlen.
Solange er nicht nähte...

"Nein."

Nein. Aber versorgen musste er es trotzdem.

"Doch ich will!"

Sie versuchte auch still zu halten.
Versuchte...

"Nein. Ende."

Wenn nicht wurde sie jedes Mal finster angeknurrt.
Cade war nicht amüsiert.

Fauchen.
So eine Scheiße hier!

Verständlich.
Cas kauerte vor der Tür.
Warten.

Er sollte sich ja nicht so aufspielen, sonst gabs von Kaeru ein paar aufs Maul.

Der sollte lieber da weg gehen.
Wenn Cade ihn da erwischte, gab es ein Riesendonnerwetter.

Nett...
Rees meckerte weiter vor sich hin.
Inzwischen fing es auch noch an zu regnen.

Er ging aber nicht weg.
Blieb an Ort und stelle.
Warten.

Interessierte Kaeru nicht mehr.
Er unterhielt sich leise mit seiner Mutter.
Cain war derweil aufgestanden und hatte sich Richtung Wald durchgeschlagen.
Wechselte seine Gestalt.

Und als Cade die Tür aufriss, knurrte er ihn sofort mit gebleckten Zähnen an.

Cain, lass den armen Rees doch nicht ganz allein.
Der war aufgeschmissen ohne dich!

Vor Schreck plumste der Junge auf den Rücken und kam im ersten Moment gar nicht weg.
Hilflos versuchte vor seinem Vater zu flüchten und rutschte dabei über den Boden wie ein Käfer auf dem Rücken.

Der wollte ihn doch eh nicht mehr
Cain brauchte ein bisschen Zeit für sich.
Und Kaeru brachte Rees, Yuu und seine Mama - und Neo - in die nächste Stadt, wo Raiko ihnen eine Unterkunft besorgte.

Er wurde von den Schatten schon nach oben gezogen und sein Vater packte ihn am Kragen.
Zog ihn so dicht vor sich, dass sich ihre Nasen fast berührten.
"Ich will dich nicht noch einmal vor dieser Tür sehen, während sie da drin ist.", knurrte er ihn dunkel an.
"Das ist meine Frau, Castiel, und es liegt in meinem Ermessen, wie ich mit ihr umgehe und wie nicht. Wenn du dich noch einmal einmischst, wird das Folgen haben."

Dort zog Rees sich auch auf einen Sofa zurück.
Zuckte ab und zu, wenn sein Gehirn immer wieder die neuen Informationen verarbeitete und neu zusammenstelle.

Balke Angst stand in den Augen des Jungen, die immerwieder zwischen der Tür und Cades Augen hin und her huschten.
"Dad, bitte...bitte mach nicht, dass sie wieder geht", kam es verzweifelt.
"Ich mach alles! Bitte!"

Armer Junge.
Raiko ließ ihn größtenteils in Ruhe.

"RAUS!", fauchte er.

Sollte sie auch, aber er würde nicht lange allein bleiben können.
Rees Alltag war nicht ganz problemlos.
Vorallem ohne Cain.

Er versuchte ja schon, weg zu kommen, aber Cade hielt ihn immer nich fest.

Kaeru würde für ihn keinen Finger krumm machen.


Er ließ ihn ein wenig straucheln.
Dann erst ließ er den Jungen ruckartig los.

Was für Rees ein echtes Problem werden würde.
Kaeru das war nicht nett. Er war immer noch dein Bruder.

Der suchte auch sofort das Weite.
So schnell würde Cade den nicht mehr sehen.