Heruntergekommener Bahnhof

Momoko würde schon wieder zu Sinnen kommen.
Der Verlust war noch so frisch. Lass ihr etwas Zeit.
Er stand auf, nahm ihr die Scherben ab.
"Du wirst hier bleiben und damit Ende der Diskussion."

"Versprochen?"

Und auch Neo hatte ganz klar die Regeln im Clan gelernt.
Befehl war Befehl.
"Ja, Vater."

"Versprochen."

Er hob die freie Hand und strich ihr über die Wange.
"Niemand hier gibt dir die Schuld. Es war meine, Neo. Nur meine."

Nicken.
Müsste sie wohl in der alten Wohnung unter ein paar Decken schlafen.

"Es ist nicht deine Schuld, Papa"
Sie streckte sich lieber und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Danke dass ich bei dir wohnen kann."
Damit huschte sie hinaus in ihr Zimmer.

Warum sagte sie Rees nie die Wahrheit? Dummes Mädchen.

Er sah ihr nach und setzte sich dann seufzend auf den Boden, schmiss die Scherben wieder hin.
Jetzt hätte er dich gebraucht, Yuu.

Wenn Rees so fragte, dann wusste er   meistens schon, wo er hingehen konnte.

Und Yuu war nicht da.
Weder bei ihm, noch bei seiner Zerrissenen Familie.
Es würde noch seine Zeit brauchen. Yuu war an den Tempel gefesselt. Er brauchte erst Energie um sich zu befreien.

Ja, er ging zum Bahnhof. Die Nacht damit zu verbringen Bahntickets zu klaun.

Vielleicht wäre es sogar besser, wenn er da blieb.
Würde ihm einiges ersparen.

Oh Rees...
Wenigstens friert ihr zusammen.

Er würde seine Frau nict im Stich lassen.
Geb ihm nich einen halben Monat. Dann würde er fliehen.
Raiko zu finden war führ ihn ja nicht so schwer. Einfach dem Lied nach.
Bald schon würde er vor ihrr Tür stehen.

Immerhin etwas.

Es gab keine 'ihre' Tür.
Das war Kazuyas Wohnung und Kazuyas 'Revier'.
Alles seins.

Ja.
Ai wartete morgens auch brav auf Rees.

Das seins konnte er sich schnell abschmicken.
Fordendes Klopfen.

"Na Kleine? Schau Mal was ich da habe..."

Es machte aber keiner auf.
Kazuya war gerade nicht Zuhause und es sollte sich einer wagen die Tür zu öffnen, wenn er nicht da war.
Raiko zuckte nur kurz, fuhr aber schnell wieder damit fort etwas Salbe auf die Prellungen ihres Sohnes aufzutragen.

Sofort hing sie an seiner Seite.
"Was denn?"

Gut, dann eben auf die harte Tour.
Die Tür Fakelte ab.
"Raiko? Hikari? Rees? Ai? Kazuya? Kaeru?"

Er hib ihr Zucktickets hin.
"Schau Mal, ob was nützliches dabei ist."

Prompt öffnete der blonde Junge etwas die Augen.
Oder eher so weit er konnte.
"Dad..."
Raiko ließ vor Schreck die Dose fallen und Hikari stürmte augenblicklich aus einem Nebenraum.
"Papa!"

Sie nahm die Tickets. Sah sie durch.
"Das ist immernur für eine Person und das einzige, was weiter weg fährt, fährt nach Chicago. Aber auch nur eine Person."

Yuu schien auch erleichtert als er seine Kinder sah.
Vorsichtig trat er in das Haus.
"Hikari", kam es mit einem Lächeln.
Sie war ordendlich rund geworden.
Als er jedoch Kaeru sah, zogen sich seine Brauen zusammen und die Ketten an seinen Hand- und Fußgelenken rasselten.
"Was ist mit dir passiet?"

"Und was für die Nähe? Zumindest bis zur nächsten Großstatd?"

Sehr ordentlich.
Und sie fiel Papa erst einmal um den Hals. So gut sie konnte.
Aber hey, da waren Vater und Sohn mal im Partnerlook.
Der Junge zuckte betont lässig mit den Schultern, verzog aber dann das Gesicht.
Das tat weh.
"Ist weniger schlimm, als es aussieht."

"Sieht mir eher andersrum aus."
Mit einem knurzen Blick auf Raiko ka er behutsam näher und legte seinem Sohn die Hand an die geschwollene Wange.
An der Stelle begann Kaerus Haut  golden an zu schimmern und die Schwellungen nahmen ab.
"War das Kazuya?"

Sie hob die Salbe wieder auf und schraubte den Deckel drauf.
"Ja.", murrte Kaeru.
Aber wenigstens sah er jetzt wieder was!

Und die Schmerzen waren weg. Vorerst.
"Wo ist er jetzt? Hat er Rees auch etwas angetan? Wo ist Ai?"

Er sah kurz zu seiner Mutter.
"Kazuya hat sie nicht mitgenommen."

Stocken.
"Wie nicht mitgenommen?"

"Er hat gesagt Rees ist nicht richtig. Und deshalb wollte er ihn nicht mitnehmen. Ai auch nicht."
Er sah wieder zu Raiko.
"Während die Beiden bei Cade waren."

"Und da sind sie jetzt noch?"
Dann hätte er eine Sorge weniger. Cade würde auf die Beiden schon aufpassen, biss sie wieder da waren.

"Ich glaube nicht. Rees klang nicht sonderlich begeister, als Mama sie angerufen hat."

"Dann sollte ich nacher gleich nach Alaska fliegen..."
Aber erst war Kazuya dran.

Freu dich nicht so früh, Yuu.
Der kam nämlich gerade die Tür rein.
Strahlte.
"Dad! Seltener Besuch!"

Yuu trat ihm aber auch gleich entgegen.
"Draußen. Vor der Tür", sagte er ruhig zu seinem ältesten.
"Ich hab mir dir zu reden."

"Ich glaube nicht.", lächelte er.
"Wie lange hast du vor zu bleiben?"

"Gar nicht, ich nehm die Bande wieder mit."
Damit wurde das halbe Küken am Kragen gepackt und vor ihm her nach draußen geschoben.
Als ob er auf die Drohungen eines Halbwüchsigen eingehen würde.

Das fand er aber nicht so lustig...fand es besser, sich loszureißen.
"Reden können wir auch hier, Dad."

Nichts da.
Die halbe Protion wurde vor die Tür geschmissen.
"Hier haben wir aber viel mehr Platz, meinst du nicht?"
Und schon waren alle Fluchtwege mit Feuer versperrt.