Heruntergekommener Bahnhof

Nein, sie war tot.
Rees erriet seine Gedanken.
"Ihre Seele ist in Frieden zu Sein Gegangen. Du hast sie so friedlich gemacht. Alles ...schlechte... wenn man es so nennen kann hat sie in ihre Kinder gelegt. Um dich und Sei zu schützen und trösten."
Eine weitere Szene.
Dieses Mal von Cades Zeit.
Sei und der Boden war voller Blut. Keuchend lag sie in einer Art Schacht, der in einem kleinen Wald war.
"Oh Gott Neo...was soll ich tun!?", hörte man nun Seis Stimme, die sich neben die
Immer mehr Manes platzten aus Neo heraus.
"Mom...ich hab keine Zeit mehr", keuchte sie.
"Du musst sie raus schneiden! Schnell!"
Sei schüttelte fassungslos den Kopf.
"Nein...ich kann das nicht."
Neo lächelte, schnappte sich zittig ihren Dolch und schnitt sich mit einer groben schnellen Bewegung den Bauch auf.
Die Schmerzen sah man ihr nur in ihren Augen an. Andere waren zu groß.
Sei sah so aus als würde sie sich gleich übergeben, erfüllte ihrer Tochter aber ihren letzten Wunsch.
Sie schob die Hände in ihren Bauch und zog ein blutiges Baby hervor.
"Du hast einen Sohn", kam es zittrig von Sei und sie legte ihr das Kind in die Arme.
"Ich weiß...endlich." An diesen Worten erkannte man wie viel sie wusste.
"Er ist für Dad...du musst ihn Dad bringen..."
Schwach fasste sie sich an den Hals und riss sich ihre Kette vom Hals. Ein goldener Kompass.
Die Manes wurden in das Schmückstpck gezogen, andere zerissen Neo förmlich von innen.
"Gib ihr diesen hier..."
"Ihr?"
Sie antwortete ihr nicht, sondern küsste ihr Baby nur auf die Strin.
"Ich liebe euch so sehr..."<
Heiße Tränen rannen ihr über die Wangen.
"Ihr müsst auf Nova und Navu aufpassen."
Dann rutschte ihr das Baby aus der Hand und Sei konnte es gerade noch so auffangen.
"Neo? NEO!"
Auch Sei weinte nun.
"Oh Gott...."
Sie legte den Jungen in einer dunklen Ahung ab und fasste nocheinmal in Neos Bauch.
In ihren AUgen sah man den Schock, als sie das zweite Baby fühlte und heraus zog.
Rees machte ein paar Schritte zurück.
"Den Rest kennst du."

Cades Gedanken zu erraten war wirklich keine Meisterleistung.
Er wurde blass, als die Szenerie erneut wechselte und er schloss gequält die Augen, als die 'Show' endlich vorbei war.
"Warum zeigst du mir das?", fragte er leise, kaum hörbar.
Zeigte ihm, wie seine Tochter starb.

Vorsichtig nahm Rees seine Hand und sie fanden sich in einer Art Tempel wieder.
Um sie herum schwache gestalten.
"Ich habe versucht sie wieder zu schaffen..."
An einer Säule standen Kazuya und Kaeru. Hinter ihnen eine goldene Sonne in den Marmor eingelassen.
Vor einer anderen Pan hinter ihr ein Quadrat in einem Kreis.
Wor wieder einer anderen Cain, jedoch in Nebel gehüllt.
Hinter Rees und Cain war eine Säule auf der eine Uhr abgebildet war. Ihm gegenüber Neo. Auch sie war in Nebel gehüllt, jedoch war dieser schwarz,
vor ihr standen stellvertetend ihre zwei Kinder.
Es waren auch noch weitere Gestalten da, jedoch ließ Rees Cade keinen BLick auf sie erhaschen.
"Sie sind alle Gottheiten. Ich brauch sie für den Krieg in meiner Zeit."

"Wieder...zu schaffen?", fragte er leise.
Er wollte gar keinen Blick darauf erhaschen.
Ihm reichte das, was er sah.
Doch langsam klickte es. Seine Zeit.
"Dann...ist diese...diese Welt nicht wirklich, nicht wahr? Meine Welt. Wir sind nur...Schatten, oder?"

"Ja. Schatten meiner Erinnerungen die ich lebendig habe werden lassen. Oder eher Hel...."
Er ließ Cades Hand wieder los.
"Ihr seid die Arme in meinem Kopf, die ich in den Krieg führe. Manche habe ich so geschaffen wie sie wirklich waren, andere wie ich sie mir gewünscht hätte. In meiner Welt sind alle tot. Alle. Nur noch doe Götter leben und es herrscht immerwährender Krieg. Das Sein hat uns verlassen."

Tot. Alle.
Geister. Seelenfragmente.
Ja, es war eine harte Wahrheit, die Cade erst einmal verdauen musste.
"Warum?"

"Ich weiß nur das Hel sich so seine Krieger schafft. Mehr gründe von ihm weiß ich auch nur...und ich...es ist mein Traum. Kennst du es nicht, wenn du vor etwas schrecklichem einfach die Augen verschließen willst? Hier bin ich sicher. Hier muss ich es nicht sehen. Ihr kann ich mir vorstellen das Cain noch bei mir ist. Es ist meine Traumwelt. Aber es gibt nunmal auch hier Albträume."

Seine Zuflucht, also.
Deshalb konnte er die Zeit zurückdrehen, deshalb konnte er alles verändern, wie er es wollte.
Ja...das war die Antwort zu all den Fragen, die sich im Laufe der Jahre angebahnt hatten.
Cade musterte den Kleinen, ehe er leicht den Kopf neigte.
"Ich kann versuchen dir Cain genauso zu machen, wie er war."

Rees lächelte bitter.
"Niemand kann man zwei Mal schaffen. Auch Cain nicht. Er würde nie der selbe sein. Wenn ich ihn sehen will, dann drehe ich einfach an die Zeit...und wenn ich jede Sekunde Millionenmal mit ihm erlebe."
Das Bild verschwamm. Nun standen sie im dunkeln.
"Der Drache am Tempel...das war Nazriel. Der nachfolgende Gott von Cain. er fängt an in meine Welt einzudringen...alle fangen an sie zu zerstören."

"Dann tu etwas dagegen?"

"Ist etwas schwierig."

"Inwiefern?"

"Ich bin allein. Nichtmal Hel ist bei mir. Neo und Pan sind auch weg."
Er seufzte.
"Hel ist mächtig, aber ich nicht."

"Oh...", machte er.
"Dann...stell die Zeit doch wieder dorthin zurück, wo alles noch in Ordnung war?"

"Es gibt viele Dimensionen Cade und ich habe schon in vielen von ihnen gelebt. Jede Dimension hat ihren eigenen Gott. Der Menschengott zum Beispiel. Nun jedoch werfden Götter sich gegenseitig einander unter und übernehmen mehr Dimensionen als ihnen eigentlich zustehen. Dariel hat die Macht über die Dimension die ich dir gezeigt habe. Das hier, die in der du lebtst ist die einzige die noch mehr gehört. Zudem gibt es für uns noch eine riesige Zwischendimension. Erinnerst du dich an die trostlose Schneelandschaft in die du manchmal geraten bist, wenn ich durch die Zeit gegangen bin? Da wo Neal ist? Erst wenn dort der Krieg endet ist es möglich irgendetwas zu ändern. Bis es soweit ist, werden jedoch Dimensonen vergehen."

"Also gibt es keine Hoffnung darauf, dass wieder etwas entsteht?", fragte er leise.
"Warum schaffst du Schatten von Toten, wenn du ihre Welt so oder So nicht beschützen kannst?"

"Damit ich nicht allein hier bin."
Ja, er war ein Egoist. Aber die Einsamkeit schmerzte zu sehr.
"Cade? Würdest du dir immer noch wünschen mich als deinen Sohn zu haben`?"

Ja. Das war er.
Das hatte Cain ja auch immer gesagt.
Er stutzte, als Rees plötzlich die Frage stellte, lachte dann jedoch.
"Ja. Aber dich. Nicht Hel-sama."

"Danke."
Er schluckte laut.
Cade, wo willst du hin`? Wo willst du leben und wie?"

Er musterte ihn kurz und seufzte dann.
"Ich will nur, dass alles wieder so ist wie früher. Bevor Raiko da war. Bevor Sei auf der Welt war. Einfacher..."

Rees lächelte.
"Sonst noch besondere Wünsche? Du wirst dich an das hier nicht erinnern können, also plane jetzt gut vorraus."

Er schien nachdenklich.
"Ich weiß es nicht, ich habe keine sonderliche Vorraussicht. Nur, dass ich gerne Cain selbst erziehen würde und ich möchte, dass Lin und ihre Kinder von ihrer Krankheit verschont bleiben - wenn es möglich ist. Oder ich ihnen wenigstens helfen darf."
Er wollte es Yuu ersparen.

"Und was erhoffst du dir davon, Lin und ihre Kinder zu heilen?"

"Ich weiß es nicht. Vielleicht ein besseres Verhältnis zwischen Yuu und Sei? Vielleicht erspare ich ihm damit den Schlag?"
Er zuckte mit den Schultern.
"Es ist so oder so nicht Realität, oder?"

"Nicht ganz. Es ist deine Realität. Du existierst hier und damit ist es für dich die wirklichste Dimension. Es gibt keine DIE Realität, verstehst du?"
nun mussterte Rees Cade genau.
"Du musst bedenken das es Veränderungen gibt, die auch alles schlimmer machwn können. Raiko und Lin werden leiden. Eben so Yuu. Manchmal ist der Tod eine erlösung, verstehst du?"

Er schwieg eine Weile, ehe er mit den Schultern zuckte.
"Raiko und Lin haben auch vorher schon gelitten. Vielleicht passiert diesesmal ja etwas anderes?"

"Dir ist klar, dass dann Sei auch wieder zur Welt kommen wird?"

Er schwieg kurz, nickte dann aber.
"Ja."

"Willst du dir das wirklich antun? DU weißt wie es geendet hat."

"Ich weiß es jetzt noch. Später nicht mehr, nicht wahr?"