Heruntergekommener Bahnhof

Nein, tat er zum Glück nicht.
Baden konnte er schon so gut wie alleine! Er war ja schon vier!

"Schon"
Bett abgezogen, Bettbezug in die Waschmaschine, sich um den Fleck gekümmert, nach Ro geschaut, gewartet, nach Ro geschaut und Bett wieder bezogen.

Cain wurde ja eine richtige Hausfrau!
Respekt!
Später wurde auch Dean wach.
"Wo ist denn Ro?", fragte er seinen Papa.

Hatte er eine andere Wahl?
"Ro wollte baden gehen."

Ja, er konnte seine Kinder verlassen.
"Oh...darf ich nacher auch Baden gehen?"

Würde er aber nicht
"Klar darfst du. Aber noch bevor wir gehen."

"Okay!"
Er rannte ins Bad.
Eine halbe Stunde später war er auch fertig.
"Ich hab auch meine Hose mit den viiiiiieeeelen Taschen angezogen! Da passt ganz viel rein!"

"Okay."
Er nahm ihn an die Hand.
"Wollen wir dann los?"

"Ja! Tschüss Ro!", er winkte ihm.
Ro sah ihnen tottraurig hinterher.

Raiko hockte sich neben ihn.
"Hey, möchtest du zu einem ganz ganz großen See gehen?", fragte sie ihn.

"Und, wohin gehts?"

"So groß, dass man darin baden kann?", fragte er neugierig.

"In die Stadt! Da finden wir nämlich Mama ganz bestimmt!", eiferte er auch gleich los.
"Dann musst du nicht mehr so traurig sein!"

"Ja, so groß.", lächelte sie ihn an.
"Möchtest du?"

"Gut. Aber du darfst nicht dein anderes Ich werden, ja?", ermahnte er ihn.

"Ja!"
Er nickte eifrig.

"Nur einmal ganz kurz? Wir können ja durch den Wald gehen! Da sieht es gar keiner!"

"Gut...Dann geh mal und hol deine Badesachen."
Sie stand auf und suchte sich eine Tasche, in die sie ein paar Dinge hineinwarf.
Allerdings nur für Ro, nichts für sich selbst.
Sie würde ihre Hose nicht ausziehen.

"Nein. Später, wenn wir wieder zuhause sind."

Oh Raiko.
"Ich hab keine Badesachen...", meinte er.
Immerhin verliesen sie ja so gut wie nie das Haus.

"Okay."
Jetzt wurde es aufregend. Dean verlies zum ersten mal das Haus, den Garten und en Wald, den er kannte!

"Dann gehen wir und kaufen welche."
Sie hielt ihm die Hand hin.
"Komm."

"Und benimm dich, ja?", grinste er.

Er nahm sie eilig.
"Und wo ist der See?"

Dean nickte eifrig.
Als sie aber endlich sie Stand erreichten konnte er sich kaum noch halten.
"Das ist ja rieeeeeeeesig! Und schau mal! Die ganzen Sachen!"
Schon klebte er an einem Schaufenster.

"Ein bisschen weit weg...Wir müssen mit einem Zug fahren."
Sie zog ihn vorsichtig mit sich.

Cain seufzte.
Das war doch gar nicht groß...
"Dean, komm her. Lauf nicht weg."

"Mit dem Zug?"
Er bekam große Augen.
Sonst flogen sie immer auf Papa.

Mit schwerem Herzen riss er sich von dem Fenster los und kam wieder zu Cain an die Hand.
"'tschuldigung..."

"Hai."
Tja...Raiko war aber kein Drache.

"Wir können später mal schauen, wir geht jetzt erst einkaufen."

"Cool."
Ja, jetzt freute sich einer.

Dean nickte.
"Und was müssen wir einkaufen?"

Wenigstens etwas.
Raiko war jedenfalls erstmal froh, als sie Ro im Zug hatte.

"Sachen für zuhause. Essen und so."
Er ging mit ihm in einen Supermarkt also...viel Spaß, Dean.

Er sah auch die ganze Zeit faszieniert aus dem Fenster.
"Wie schnell der fahren kann!"

Ja. Dean rastete ihm im Supermarkt förmlich aus.
Händeweiße schleppte er das Zeug in den EInkaufswagen.
"Und das will ich auch!", wieder etwas landete in dem schon fast vollem Wagen.
"Süßigkeiten! PAPA! Da sind so viele Süßigkeiten!"

"Nicht wahr?"
Sie kramte etwas in dem Rucksack.
"Möchtest du was trinken?"

Das Zeug wurde von Cain auch brav wieder zurückgeräumt.
"Wir können nicht alles mitnehmen, Dean.", meinte er streng.
"Such dir vier Sachen aus - zwei für Ro und zwei für dich."

Er schüttelte den Kopf.
ZU aufgeregt.

"Aber das ist SOOOO viel! Wie soll ich mri da vier Sachen aussuchen?!"

Sie lächelte etwas und lehnte sich wieder zurück.
Das hätte sie schon früher mal machen sollen, hm?

"Ich weiß, es ist schwer, aber das ist ja nicht das letzte Mal, dass wir hier sind."

Jap.
So kamen die Kinder endlich mal raus.

"Na gut."
Nach einer Stunde schafffte er es auch.
"Fertig!"

Raiko wählte zur Sicherheit auch ein eher abgelegenes Strandstück, an das selten jemand kam.
Nur zur Vorsorge.
"Schau. Ein ganz großer See."

"Gut. Was gibts heut abend zum essen?"

Ro strahlte.
"Wie eine rieeeeeesige Badewanne!"

"Süßigkeiten!"
Schön wärs...

"Nicht wahr? Aber das Wasser ist ganz salzig."

"Nein. Keine Süßigkeiten. Das ist der Nachtisch."