Heruntergekommener Bahnhof [2]

"Und...was wird das jetzt?"
Sie sagte nichts mehr zu Noa oder seinem angeblichen Tod.
Der hatte doch ne Schraube locker.

"Ich nehm dich mit. Du bist eine Gefahr für dich selbst...", meinte er und zog sie in das Reisfeld, wo sie durch das Wasser wadden mussten.
"Lebensmüde noch dazu."

"Ich bin gar nicht lebensmüde", protestierte sie kurz, bevor sie sich eines besseren besann und lieber schwieg.
Trotzdem lächelte sie fröhlich vor sich hin.
Hehehe

"Sicher doch."
Nach den Feldern ging es wieder in einen Wald.
Es hatte schon angefangen zu Dämmern und die Somme kam hervor.

"Wohin gehst du eigentlich?", fragte sie irgendwann neugierig.
Naja...eigentlich war es ja egal, hauptsache, sie wurde mitgenommen.

"Siehst du dann...wir sind aber noch einige Tage unterwegs."
Am Nachmittag machte er an einem Bach halt und setzte sich mit ihr auf dem Boden.
Er packte eine leere Flasche aus seiner Umhängetasche und füllte sie mit Wasser.
"Wir machen hier Pause."
Er hob ihr die Flasche hin.

"Okay"
Sie nahm die Flasche, nippte aber nur kurz daran und gab sie dann Yuu zurück.
"Warum hat Dariel sie denn rausgeworfen?", schoss sofort eine Frage hinterher.

"Woher soll ich dass den wissen?", knurrte er und packte seine Tasche aus um zu sehen wie er den Inhalt in den nächsten Tagen einsetzten musste.

"Hätte ja sein können", seufzte Raiko, verstummte dann aber wieder und wandte sich anderen Dingen zu.
Wie zum Beispiel dem Beobachten des Baches.

Als Yuu seine Sachen wieder einpackte stand er wieder auf.
"Komm, wir müssen weiter."

Schnell rappelte sich die Halbdämonin wieder auf.
"Kay."
Bloß nicht zur Last fallen...obwohl sie das Gefühl hatte, dass sie das schon längst tat.

Bingo.
Er lief weiter zielsicher in den Wald hinein und ein weiterer Tag verging, ehe sie auf einer felsigen Hochebene ankamen.
"Fall nicht runter, ja?", meinte er un deutete auf eine steil abfallende Klippe.

"Ich versuchs", murmelte sie leise und verstummte damit wieder.
Haha...das Ende der Felsen verschwamm so wunderbar..
Das Mädchen schüttelte einmal kurz den Kopf und rieb sich über die Augen, ehe sie wieder aufpasste, wohin sie so lief.

Yuu bemerkte das und hilt sie nun doch vorsichtshalber am Arm fest.
"Pass doch auf!"

"Mach ich doch"
Sie machte sich los und sah noch einmal misstrauisch zu dem Abgrund.

"Sieht man."
Also zog er sie nun neben sich her, bis sie an der Klippe vorbei waren.
Sie wurde losgelassen.
"Pass auf, in den hohen Gräsern hier sind Berglöwen."

Raiko sagte jetzt einfach gar nichts mehr, nickte nur einmal und wollte eigentlich nur noch schlafen.
Wie konnte der nur solange laufen, ohne irgendwelche Anzeichen von Müdigkeit vorzuzeigen?!

Das nannte sich Überlebenstrieb, Raiko.
So liefen sie auch noch einen dritten Tag durch.

Den wollte sie auch gerne haben...während er so ganz ohne irgendwelche Anzeichen weiterlief, musste Raiko die Zähne zusammenbeißen und die ganzen, wunderschönen Halluzinationen ignorieren, die sich in ihre Wahrnehmung schlichen.

Ihrendwann erbarmte sich Yuu und zog sie unter einen Felsvorsprung.
"Okay...machen wir Pause."
Er reichte ihr das Wasser und legte ihr die Decke um.

Zuerst wusste sie gar nicht wirklich wie ihr geschah und war ganz verwirrt, als sie plötzlich stehen blieben und sie weggezogen wurde, aber sobald sie auf dem Boden saß, war sie schon eingeschlafen, das Wasser blieb unberührt.
Viel zu müde.

Dnn erblaubte sich Yuu eben einen Schluck und legte sich ebenfals zur Ruhe.
Zu zweit reisen war anstrengend.

Sie war nur ein halber Dämon, Yuu...
Raiko war jedenfalls heilfroh, schlafen zu können und gab so auch keinen Mucks mehr von sich.
Zumindest nicht, bis sie weiter mussten.

Was in 5 Stunden soweit war.
Sie wurde wach gerüttelt und alles wieder eingepackt.
"Los, mach schon", meine Yuu der schon loslief.

Schnell rappelte sie sich auf und folgte ihm wieder.
5 Sekunden...sie hatte nicht mehr als 5 Sekunden geschlafen....garantiert!
Dennoch folgte sie ihm, wieder um einiges schneller als vorher.

Er führte sie wieder in ein Tal hinunter, in einen Bambuswald.
"Es ist nicht mehr weit. Vielleicht noch 2 Tage von hier."

Er bekam keine Antwort, sie konzentrierte sich lieber auf den Boden und Yuus Fersen.
War besser so.

Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um.
"Alles okay mit dir?"

Die Schwarzhaarige knallte erstmal volle Brandbeite gegen ihn.
"Bleib doch nicht einfach so stehen!"
Ein Blinzeln folgte.
"Ja."

Er zog die Brauen hoch, ehe er sie schon auf die Arme nahm.
"Schlaf noch etwas...", meinte er und lief weiter.