Heruntergekommener Bahnhof

"Ich glaube, ich versteh unter Spaß was anderes, als du."

"Was verstehst du darunter?"

"Ruhigere Dinge."

"Beispiel?"

"Das, was wir immer tun. Essen gehen, Spazieren."

Augenrollen.
"Wir sind doch keine alten Leute!"

"Muss man dafür ja nicht sein."

"Cade...was cooles...komm schon..."

"Ich weiß nicht, was du cool findest."

"Manchmal hab ich das Gefühl, dass du mindestens 100 bist!"
Recht hatte sie.

Und wie.
Er zuckte wieder mit den Schultern.
"Ich hab einen Sohn, siehst du doch.", grinste er.

"Er ist ja nicht dein echter Sohn. Zudem ist das komisch genug!"

Grinsen.
"Vielleicht macht das ja alt?"

"Gewiss."
Ihre Miene verdüsterte sich.

Er lachte nur leise in sich hinein.

Sie nahm das Buch wieder in die Hand.
Oberlangweiler!

Dann saßt ihr eben nur nebeneinander, Sei.

Ja. Leider.
"Warum mussten wir eigentlich die Wäsche kaufen?"

"Damit ich was schönes zum anschauen hab."

"Du schaust mich doch gar nicht an."

"Bist du ausgezogen?"

"Nein, weil du das nicht willst."

"Hab ich nie gesagt."

"Okay, vielleicht willst du mich in Wäsche sehen, aber das wars."
Sie klappte das Buch zu.
"Weil ich deinen Bruder gebumst habe."

"Hast du tatsächlich? Vorher wolltest du nicht so ins Detail gehen."

"Ich bin keine Jungfrau mehr, wenns dir darum geht. Es hat weh getan und geblutet."
Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

"Darum geht es mir nicht.", erwiderte er ruhig.
Nicht böse werden, Cade~

"Um was dann? Du wolltest wissen ob ich eine Schlampe bin und da hast du deine Antwort."

"Das war nie Thema."

"Was ist dann das Thema? Das du deinen Schwanz nicht da reinsteckst, wo dein Bruder schon dran war? Denkst du ich blick das nicht?"
Sie zog die Beine an