Heruntergekommener Bahnhof

Ja! Das ARME Auto!
Cain war sauer.
Sprach keinen Ton mehr mit Rees, obwohl er ihn hochnahm.

"Stimmt nicht."

Besser so, der Boden war kalt.
Das Taxi kam auch bald.

"Dann mach mit."

Und Rees durfte nicht neben Cain sitzen.

"Nein! Das ist albern!"

Tat ihm nicht gut.
Neo die hinten mit ihm saß wurde selbst ganz hibbelig.
Sie war froh als sie aussteigen konnte.
"Soll ich den Rollstuhl holen? Dann musst du ihn nicht tragen."

Sie gab auf und ließ sich auf den Sofa fallen.
"Dann eben nicht."

"Gute Idee.", kam es knapp von Cain mit einem bösen Blick auf Rees.

"Zudem will ich nicht, dass du in einen Club gehst, wenn du schwanger bist."

Gut dass Rees den nicht sah.
"Okay."
Fünf Minuten später kam sie wieder.

Sie zog die Brauen zusammen.
"Warum?"

Er setzte Rees auch rein.
"Fahr selbst."

"Das ist gefährlich."

Zögern, ehe er losfuhr.
Cain, Rees sah doch nicht wohin.
Der Rollstuhl schepperte gegen den Türrahmen.

"Wieso denn dass!? Was soll daran gefährlich sein?"

Ihm doch egal.
Er wartete einfach nur stur.

"Jemand könnte dir in den Bauch schlagen, du könntest fallen oder dich überanstrengen."

Neo sah zu ihm hoch, während Rees die Hauswand entlangboxte.
"Ich geh mich dann Mal umziehen..."

"Fallen kann man überall und ich habe ja auch nicht vor lange dort zu bleiben. Zudem, warum sollte mir jemand in den Bauch schlagen und selbst wenn: ich habe doch dich dabei!"

"Mach das."
Er verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich bin auch nicht schnell genug da!"
Er zog sie zu sich.
"Ich bin nicht immer schnell genug."

Mach sie auch.
Sie wollte raus aus den Sachen.
Rees Rollstuhl war inzwischen so weit gekommen, dass er im Schnell feststeckte.

Sie legte den Kopf auf seine Brust.
"Klar bist du dass."

Waren ja auch nicht wirklich mehr trocken, Neo.
Cain sagte aber immernoch nichts.

"Nein, bin ich nicht. Und ich will nicht, dass noch mehr unserer gemeinsamen Zeit verloren geht. Sie ist schon so kurz."

Ganz und gar nicht.
Rees hingegen blieb ruhig. Spürte das Cain noch da war.
Er ließ die Finger von den Reifen rutschen und faltete sie im Schoß zusammen.
Weg kam er hier sowieso nicht.

"Daran kann man nichts ändern."

Aber einfach so würde er nicht Cains Hilfe erwarten können.
Der war wirklich sauer.

"Ich will aber nicht, dass es auch nur ein bisschen kürzer wird. Oder nur das Risiko besteht."

Spürte Rees.
Dennoch: Cain verstand einfach noch nicht was es bedeutete, das Herz eines Phönixes zu sein.
Er verstand Rees nicht und Rees war es nich mehr möglich, sich seiner Welt anzupassen.
Der Junge konnte nur hoffen, dass Cain sich beruhigen würde.

Seufzten, ehe Sei aufstand.
"Cade, wenn du dass willst musst du mich in eine Gummizelle einsperren und selbst dann könnte noch etwas passieren."
Sie ging zu der Küchentheke und nahm sich ein Messer, dass darauf lag. Schnitt sich in den Finger, bis Blut auf den Teppich tropfte.
"Ich bin ein MEnsch und ich werde immer einer sein. Keine Umsicht der Welt wird daran etwas ändern. Ich werde immer sterben können. Ein Unfall, Krankheit...und wenn nicht, dann werde ich dennoch altern. Tausend Falten bekommen und schließlich tot umfallen."
Sie legte das Messer wieder weg.
"Selbst bei der Schwangerschaft kann etwas schief gehen. Willst du mir deshalb das Kind aus dem Leibe scheiden?"

Ein einfaches 'Es tut mir leid' würde schon reichen.
Aber das fiel ihm natürlich nicht ein.

Sei...sowas solltest du nicht tun.
Du kamst nicht dazu dir in den Finger zu schneiden und es tropfte auch kein Blut auf den Boden.
Seine Schatten rissen ihr hastig das Messer aus der Hand und zum ersten Mal fielen wirklich alle Mauer, blankes Entsetzen stand in seinem Gesicht.
Und Angst. Pure Angst.

Er hatte nichts unrechtes getan!
Immerhin hatte er Cain gesagt, dass er ihn nicht allein lassen sollte!
Es trotzdem zu tun war dessen Entscheidung gewesen, also hatte er auch mit den Folgen zu leben!

Sei sah es und es wurde ihr schwer ums Herz.
Diese Angst bei ihm zu sehen.
"Du hast es also auch?", bemerkte sie zu den Schatten und nahm den Schatten das Messer ab um es wegzulegen.

Es waren fünf Minuten gewesen!
Cain blieb stur.

Er zuckte, die Schatten verschwanden und die Mauern kehrten zurück.
"Als ich sie bei Neo sah, wusste ich, dass sie nur meine Tochter sein konnte. Die meisten Fähigkeiten bleiben in einer Blutlinie."

Dass hatte gereicht.
Cain hatte kein Recht mehr auf 5 Minuten nur für sich.

Aber noch nicht so dicke Mauern wie sonst.
Er musste sich wohl erst wieder fassen.
"Deine sehen anders aus."
Sie sprach ihn nicht darauf an. Noch nicht. Cade war seine Blosheit gerade sicher unangenehm genug.

Doch, die hatte er!

Nein, noch nicht.
Er sah sie auch nicht an.
Aber er zeigte ihr die Schatten erneut.
"Neo hat noch Feuer in den Schatten. Deshalb sehen sie anders aus. Meine sind bloße Schatten und ich beherrsche sie besser, als sie es tut. Ich hab ihr größtenteils gezeigt, wie sie sie unter Kontrolle halten kann."

Oh Cain...
Rees ließ sich in den Schnee plumsen.

"Schön...", wenn man es so nennen konnte.
SIe streckte für einen Moment zögern die Finger aus und berührte die Schatten kurz, ehe sie sich wieder zu Cade aufs Sofa setzte.
Sein Gesicht wurde in die Hände genommen, damit er sie ansehen musste.
"Hab keine Angst, Cade. Ich habe auch keine, denn ich weiß, dass du es sehr gut ohne mich schaffst."

Vier kleine Worte.

Sie waren auf ihre Art schön, ja.
Aber der Dämon entwand sich ihrem Griff.
"Meine Lebensspanne beträgt 800 Jahre, Sei."

Die nicht aus ihm raus kamen.
Stattdessen zog er sich an der Hauswand nach oben und stand. Stand, Cain. Stand.

Sie ließ sich den Stich in ihrem Herzen nicht anmerken.
Lächelte nur.
"So viele Jahre die du mit anderen wundervollen Frauen verbringen wirst. Frauen, die vielleicht so alt werden wie du. In deiner Welt leben können. Frauen mit denen du auch Kinder haben wirst, die du nicht verstecken musst."
Sie strich ihm über die Wange.
"Es wird nur am Anfang schwer, aber dann irgendwann wirst du gar nicht mehr an mich denken. Glaub mir."

Wer? Klein Rees?
Spaß beiseite.
Das war nämlich etwas, was ihn seinen Zorn vergessen ließ.
Rees wurde weiterhin beobachtet.

Kopfschütteln.
"Aber keine wird so sein wie du."
Und niemand verstand ihn so sehr, wie Sei es tat.

Rees, dessen Beine nun bebten und dem die Schweißperlen auf der Stirn standen.
Seine Finger suchten mehr halt in der Mauer, während Eis seine Beine hochwanderte.
Stabilität gaben.
PS: Kein Rees' War es zu kalt!

"Natürlich nicht!", lachte sie.
"Keine. Jede wird anders sein. Jede etwas ganz besonderes. Dass ist doch das schöne daran!"

Okay, gut! Er gab ja schon nach.
Er ging an Rees' Seite, legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Soll ich dich reinbringen oder willst du es selbst versuchen?"

Sei...nicht lachen.
Das tat weh. Und durch die dünnen Mauern sah man das ganz deutlich.

Er zuckte zusammen und stützte um.
Ganz toll, Cain!

Und sie würde ihm noch mehr weh tun müssen.
Sie räusperte sich leicht.
"Vielleicht hätte ich mit dir noch etwas besprechen sollen, bevor du dich für oder gegen das Baby entschieden hast...Cade ich bin jetzt 35 und es ist gerade noch so okay mit dir und deinem Aussehen zusammen zu sein, aber was ist in 10 Jahren oder gar wenn ich 50 bin?"
Leises seuftzem.
"Dann bin ich alt und es würde immer so aussehen, als sei ich deine Mutter. Wer weiß, vielleicht würde ich mich auch so fühlen. Ich meine, schau dich an. Noch 3-4 Jahre und Cain und du sehen gleichalt aus. Ich will nicht als alte Frau neben dir stehen. Davon haben wir beide nichts....Cade, wenn ich denke dass es so weit ist...also wenn die Grenze erreicht ist, dann werde ich gehen."

Cain fing ihn auf.

Wenigstens brachte ihn das dazu, sich wieder endgültig zu fangen und Sei blieb es erspart seine wirkliche Reaktion zu sehen.
"Wenn es das ist, was du für richtig hältst."

Nett von Cain.
"Ich kann nicht allein rein."

"Ja, ich denke es ist das Richtige. Sollte das Kind wirklich nicht so sein wie Neo, möchte ich auch, dass es niemals in den Clan kommt. Es soll als Mensch leben können ohne die Lasten, die es in deiner Welt gibt."