Heruntergekommener Bahnhof

Unweigerlich entfuhr dem Mann ein Knurren.
"Das soll er sich mal gewagt haben..."
Cain blinzelte etwas, starrte ihn an.
Es war immer interessant, wenn Creon seine Ruhe verlor.

Liron bekam schmale Augen.
"Sag Mal hattest du mir dieser Raiko auch was? Mit ihr UND meiner Schwester?"

"Liron...", meinte Cain leise, mahnend.

"Nein, ich wills wissen", knurrte Liron.
"Das meinte er wäre der Mann von Neo gewesen. Wie viele Weiber hast du denn!? Spucks aus!"

"Das geht dich nichts an, Kind."
Creon machte eine kurze Handbewegung.
"Ihr seit entlassen."
Sprich: Er warf sie raus.

Liron blieb aber sitzen.
So einfach ließ er nicht locker.
"Los, sag es!"

Cain packte ihn aber am Kragen und zerrte ihn mit sich.
Ein wütender Creon war ganz und gar nicht lustig.

"Hey! Lass das!"
Er zabbelte, aber Cain war dann doch schon ein Stückchen mehr ausgewachsen als er.

Nicht mehr lange.
"Du musst die Klappe halten, wenn es angebracht ist, Liron! Er kann dich umbringen, wenn ihm danach ist und weder ich, noch du können etwas daran ändern!"

"Warum beantwortet er nicht einfach die Frage!?"

"Weil Raiko tot ist. Neo ebenso. Und das weißt du."

"Und er hat sie schön ausgenutzt, bevor sie gestorben sind!"

"Dein Vater hat Rees Mutter getötet. Nicht Creon. Und das mit Neo...das war eine unglückliche Anreihungen von Fehlern und Missverständnissen."
Er machte eine Pause, bevor er fortfuhr.
"Vielleicht war es besser so für deine Schwester. Sie war krank - geistig."

"Willst du sagen sie war irre?"
Er schnaupte.
"Na und, dann hätte man sie in die Klappse gebracht. Kein Grund jemandem den Tod zu wünschen!"

"Niemand hat ihr den Tod gewünscht. Aber dir das zu erklären, würde zu tief in die Sache reingreifen, Liron. Du weißt schon viel, aber du musst nicht noch mehr wissen."

"Und warum nicht?!"
Warum behandelten ihn hier alle wie ein dummes Kind?! Er war fast 18!

"Wissen tötet. Es hat deinen Vater getötet. Deine Mutter. Und deine Schwester."

"Sag bos das du dich um mich sorgst", schnaubte er.

Ein leichtes Lächeln.
"Einen kleinen Bruder würde ich gerne behalten."

"Du kennst mich doch gar nicht und es hat dich auch nie interessiert!", zischte er.
"Du warst nicht Mal da als ich Dad beerdigt habe!"

"Sieh es, wie du es für nötig hältst. Ich werde dich nicht vom Gegenteil überzeugen."

Knurren, ehe er sich abwandte.
Die konnten ihn alle Mal!

Er sollte sich nicht immer so anstellen.
Cain seufzte nur und kehrte zu Rees zurück.

Der Junge hatte ne schwere Zeit hinter sich und Cain konnte sich nichg vorstellen, wie sehr er sich dabei einen Bruder gewünscht hatte.
Rees war nicht da. Er war im Wald mit ein paar Wachen. Sehen ob noch mehr Streuner unterwegs waren.

Das Leben hielt nun einmal nicht immer Rettung bereit.
Cain folgte Rees.

"Hey", meinte der, als er Cain im Wald traf.
"Besprechung zuende?"

"Mehr oder weniger. Was machst du hier? Du solltest im Bett bleiben."

"Arbeiten...wenn ich schon nicht bei euch mitmachen darf."
Er sah beleidigt aus.

"Du bist verletzt. Ab mit dir."

"Du auch", antwortete er nur und humpelte dann weiter.