Heruntergekommener Bahnhof

Sollte er.
Cain liebte ihn trotzdem.

Unwilliges Arschloch!
In jeder Hinsicht.

In wirklich jeder Hinsicht.
Cain scherte sich nicht um seinen Unmut und brachte ihn einfach nach drinnen.

Liron zog sich in Creons Arbeitszimmer zurück.
Ein paar Bücher lesen.
Aber es würde nicht mehr lange dauern, bis ein Bote kam und die Ermordung von 4 Clans verkündete.

Wer hätte das gedacht...Creon hatte nur darauf gewartet.
Und damit war auch Rees seinen Cain für viele, viele Stunden los.
Creon hatte ihn zu sich beordert - Besprechung.

Naja... Rees hatte immer noch seine Hand...owww...
Liron fragte jedoch, ob er dabei sein durfte.
Es interessierte ihn schon sehr.

Durfte er. Solange er schwor stillschweigen zu bewahren.

Tat er. Wem sollte er es auch erzählen.
Rees fand das unfair! Warum durfte er nicht mit?!

Weil Rees sonst auf dumme Gedanken gekommen wäre.
Und Cain musste ihn vor sich selbst und der Welt beschützen.
Der momentane Führer der Weisen saß jedoch eine Weile lang stumm da, die Ellebogen aufgestützt und die Finger miteinander verschränkt.
Eine ganze Weile lang musterte er zuerst Cain und dann Liron, bevor er anfing zu sprechen.
"Wir müssen handeln."

"Und wie?", fragte Liron ruhig.
"Wir wissen nicht wo sie sind und wie er es anstellt...zudem selbst wenn, was willst du machen? Ihn umbringen?"

"Wir müssen die Clans überwachen. Nach Strukturen suchen."
Er schloss kurz die Augen.
"Wenn es so weit ist, werde ich selbst gehen. Kaeru und Cain werden mit mir kommen."

Liron biss die Zähne zusammen.
"Vielleicht lässt er ja mit sich reden?"
Zu menschlich, der gute Liron.

"Wird er nicht, Liron. Wenn das der Fall wäre, dann hätte es Verhandlungen gegeben, bevor die Clans ausgelöscht wurden. Aber die gab es nie. Nicht einmal Anzeichen."
Er fixierte Cain.
"Wir werden auf Risiko spielen müssen."

Ehe Liron etwas erwidern konnte klopfte es fordernd an der Tür.
"Cain? Seit ihr da drin!?"
Rees.

Creon warf Liron einen warnenden Blick zu.
Cain richtete nur den Blick auf die Tür.
"Sind wir. Was ist los?"

"Ähm...die Wachen haben jemanden in den Wäldern aufgegriffen...genauer gesagt Madlen...wir wissen nicht genau, was wir mit ihr machen sollen.."

Cain runzelte die Stirn.
"Bringt sie her.", wies Creon ihn an.

"Hai."
Die Schritte entfernten sich von der Tür und einige Minuten später wurde Madlen im Griff von zwei Wachen hereingeschoben.
"Wir haben die Wachen die bei ihr waren getötet", meinte der eine Wachposten ruhig.
Auch die Frau war mit einigen Schnitten überzogen und ihre Wange leuchtete rot von einem Schlag. Sonsten ging es ihr aber gut genug um sich zu wehren.

Nicht mehr lange.
Creon nahm ihr die Luft zu Atem.
"Ich bitte um manieren.", erinnerte er sie dann, musterte sie ebenso, wie er Cain und Liron gemustert hatte, bevor er wieder Sauerstoff in ihre Lungen ließ.

Sie hustete, als sie endlich wieder Luft bekam und riss ihre eine Hand los um sich das Haar hinters Ohr zu streichen.
"Warum werden meine Wachen getötet und ich gefangen genommen, nur weil ich auf der Durchreise bin!?"
Dennoch sah sie Croen trotzt ihrer vorlauten Worte nicht in die Augen.
Sie wusste das ihr das nicht zustand.

"Dein Sohn führt Krieg.", kam es nur knapp zurück.
"Was gibt dir das Recht frei zu reisen?"

"Mein Sohn tut nur das was ihm zusteht!"
Die Wache packte wieder ihren Arm.
"Ich reise dort hin, wo man es mir sagt!"

"Dein Sohn folgt den Plänen seines Vaters. Pläne, die das Gleichgewicht zerstören und ein Aussterben unserer Rasse bedeuten könnten."

"Mein Junge ist ein kluger Anführer! Er weiß es er tut und keiner hat sich darin einzumischen!"

"Dein Sohn zerstört uns alle.", unterbrach er sie harsch.
"Tötet Clans. Löscht Rassen aus."

"Er tut was er für das richtige hält! Er ist unser Clanführer und dann ist es auch das Richtige!"

Seufzen.
"Bringt sie in eines der Zimmer. Passt auf sie auf."

Nicken, ehe die Männer die Frau abführten.
Rees blieb noch einen Moment in der Tür stehen und sah Cain besorgt an, ehe er mit ihnen ging.

Die Tür wurde hinter ihm wieder geschlossen.
Creon wartete noch eine Weile, bevor er wieder ansetzte.
"Jedenfalls müssen wir versuchen ihn auszuschalten. Zuerst Raiko. Und dann den Rest."

"Wenn es diese Raiko noch gibt...sieht mir eher so aus, als will er alle auseinander schrauben und neu zusammensetzten."