Heruntergekommener Bahnhof

Sie legte grinsend den Kopf schief.
"Hi Dad."
Ja, Cain du hattest jemanden der auf sich aufpasste.
"Wie geht es dir?"

"Gut.", antwortete er automatisch.
"Dir?"

"Nicht gut, weil ich mir ständig Sorgen um dich machen muss."
Das obtisch kleine Mädchen rutschte näher an ihn heran.

"Musst du nicht, keine Sorge"

"Muss ich wohl und das weiß du auch. Ich mein, schau dich doch mal an!"
Schon hatte sie sich auf seinen Schoß gepflanzt und lehte sich an ihn.
"Was ist los? Wegen Rees oder Ro?"

"Beide."
Er seufzte leise.
"Ist aber auch egal."

Sie nahm seine Hand und spielte etwas mit seinen Fingern herum.
"Ist es nicht. Du hast es nicht verdient so zu leiden."

"Hat das irgendwer?", fragte er sarkastisch.

"Bei jemand anderem ist es mir egal...", meinte sie.
"Ich pass nur auf dich auf..."

"Jaja."
Sollte sie mal labern.

Ja ja, ganz in ruhe Labern...
"Rees ist in der Stadt..."

"Und? Soll er da sein.", seufzte er.
"Ist mir egal. Ehrlich."

"Es ist Winter, Dad. Wenn er die ganze Nacht vor eurem Haus steht, dann ist das nicht gerade gesund für ihn..."
Sie seufzte.
"Warum seit ihr aus deiner Sicht jetzt eigentlich getrennt?"

"Selbst Schuld.", murrte er.
"Woher soll ich das wissen?! Ich hab kein Bock mehr auf seine ständigen Launen."

"Ich will nicht wissen was du weißt, sondern was du denkst. Bitte Dad."
Es wurde sich an ihn gekuschelt. Ja Töchterchen genoss soetwas...

"Er hat mich aus irgendeinem Grund angekeift und wollte gehen. Mir hats mit seinen Launen, seinem Egoismus und seiner Starrsinnigkeit und Engstirnigkeit gereicht.", murrte er.

"Könnte es daran liegen, dass du ihn gegen seinen Willen verändern wolltest und dazu noch seine Kinder? Das du ihn niedergeschlagen hast du somit sein Vertrauen gebrochen?", fragte sie.

Er schnaubte.
"Ich hab ihn davor bewahrt mal wieder den lieben Herrn Tod zu besuchen."

"Nein...letzendlich hast du dass nicht. Du hast ihn einfach nur in die Hölle geschickt. Mit deinen eigenen Händen."
Sie schloss die Augen.
"Papa? Knuddelst du mich ein bisschen?"

"Hab ich nicht. Das hat er sich selbst zuzuschreiben."
Er nahm sie in den Arm.

"Hat er."
Sie schmuste sich an ihn.
Ja, sie brauchte dass, auch wenn sie nicht lange bleiben konnte.

Cain, der sich jetzt deutlich bestätigt fühlte, seufzte leise.
Ja, er vermisste ihn...aber er hatte sich vorgenommen das auch durchzuziehen.

Rees setzte sich inzwischen draußen vor dem Gartentor in den Schnee und legte den Kopf an das kühle Metall.
Cain war nicht der einzige der litt.
"Ich muss gehen...", meinte jedoch Pan plötzlich und verpuffte zwischen Cains Armen.

Er blinzelte leicht, seufzte aber nur wieder.
Sowas...Sowas war man inzwischen mal gewohnt.
Stirnrunzelnd fragte er sich, wo Raiko wohl abgeblieben sei, dachte aber sonst nicht weiter darüber nach.
Die würde schon wiederkommen.

Bestimmt...wenn sie sich niht irgendwer geschnappt hatte.
Ro war zumindest wegen seinem Hauserrest bockig und Dean, der ging recht früh schlafen.

Nein, hatte niemand.
Sie besuchte Kaeru, Hotaru und ihr Vögelchen.
Cain ließ Ro bocken. Sollte er doch.

Und so verging die Zeit.
Rees kam nun jedem Abend, aber nicht weiter bis vor das Gartentor. Immerhin hatte Cain gesagt er sollte nie wieder kommen.
Und Ro und Dean brachten 2 Jahre später auch einen Kumpel mit nach Hause.
"Hey, kann Yuu heute hier essen?", fragte Dean ihn, als sie heim kamen.
Yuu der in der Mitte der Jungs stand grinste.
"Mittag Mr. Hiyoshi."

Hatte er gesagt, ja. Er würde ihn zwar wieder reinlassen, wenn er sich entschuldigte, aber das war nur Cain Selbstgerechtheit.
Cain musterte jetzt den Jungen vor sich kurz und war erleichtert darüber, dass er Raiko zum Einkaufen geschickt hatte.
"Klar, warum nicht?"

Rees hatte das nicht so verstanden.
Also blieb er draußen, bei Wind und Wetter.
"Cool! Komm mit in unser Zimmer!"
Yuu sah Cain noch einmal fest in die Augen und folgte dann den Jungs.

Und wurde von Raiko später gefunden und mit rein gezerrt - und wenn er sich noch so sträubte.
Wie schön, dass Cain gerade kochte.
Zwar konzentrierte er sich auf das, was er tat, doch seine Gedanken hingen an dem Jungen, den seine Zwillinge mitgebracht hatten.
Ein ungutes Gefühl stieg in ihm auf.