Haus N°406 [1]

Nach zwei Stunden schreckte Rees hoch.
"Pizza?", fragte er verdattert und sah sich um.
"Oh..."
Neeein, er war nicht eingeschlafen...er doch nciht...ne ne...
Schnell stand er auf, strubbelte sich die Haare ordentlich hin unf ging zur Schlafzimmertür.
"Sie bringt mich um...."
Zack, weg war er.

Raiko hatte die AUgen aufgerissen, sobald er hochgeschreckt war.
"Oh...", machte sie leise, drehte sich um und schloss wieder die Augen.
Wenns weiter nichts war...
Bye Kleiner

"Bye Mom...ich komm heut Mittag wieder um nach euch zu sehen."
Schon war er weg.

"Musst du doch nicht...", murmelte sie, obwohl sie wusste, dass er schon weg war.
Was solls...
Trotzdem öffnete sie nicht die Augen. Zu faul.

Ja, der durfte sich nämlich was anhören gehen.
Von wegen auswerts schlafen und so.

Tja...armer Rees.
Wenigstens konnte der schlafen und machte sich nicht halb verrückt.
Ab und zu warf sie auch nervös einen Blick auf Yuu, schloss die Augen aber dann wieder.

Gegen 12 Uhr Mittag klopfte es an der Tür und Raina kam herein.
"Yuu? Raiko?"
Sie kam ins Schlafzimmer.
"Da seit ihr ja."
Sie warf einen kurzen Blick auf Yuu.
"Ich kann nicht immer für dich zum Arzt rennen, Nii-san..."
Schon saß sie bei Raiko.
"Ich hab dir Tee mitgegebracht, Raiko. Kamile, ist gut bei Schmerzen."
Sie schüttete eine Tasse aus der Termokanne und stellte sie auf den Nachttisch.
"Tut mir Leid ich konnt nicht führer kommen. Rees ist noch eben mit Yumo weg und hilft mir dann nacher."

Sobald es klopfte saß Raiko mit einem halben Herzinfakt und einem drohenden Knurren senkrecht im Bett.
Reflex...
Als sie aber dann bemerkte, dass es nur Raina war, beruhigte sie sich etwas, beobachtete Yuus Halbschwester dennoch mit Misstrauen.
Es gefiel ihr nicht, ans Bett gebunden zu sein. Ganz und gar nicht.
"Ich benötigte keine Nahrung oder Flüssigkeit", meinte sie verbissen und starrte noch misstrauischer auf die Tasse.
Was wenn da Schlafmittel drin waren!? Oder auch Mivacurium!?

"Aber er schmeckt", meinte Raina und goss sich selbst eine Tasse ein die sie zufrieden trank.
"Schmeckt dir Kamille etwa nicht? Soll ich dir einen Früchtetee machen?"

Raiko legte den Kopf leicht in den Nacken und etwas schief, ehe sie Raina ansah.
"Ich hab gesagt, ich brauche nichts", kam es frostig.

"Du hast aber schlechte Laune...", bemerkte sie und schürzte die Lippen.
"Aber okay. Ich hab dir noch eine Wundsable und Arnika mitgebracht", sie holte beides aus ihrer Tasche und legte es auch auf den Nachttisch.

"Ich hab gesagt ich brauche nichts", sie versuchte, Raina nicht anzufauchen.
Sie richtete den Blick stur nach vorne.

"Sei nicht so störisch, das Hilft..."
Sie nahm sie Salbe, tat sich etwas auf die Finger und begann Raikos Wunden an den Beinen zu behandeln.

Mit einem drohenden Fauchen zog sie sich zurück.
"Ich würde es bevorzugen, nicht die ganze Zeit von irgendwem angefasst zu werden", zischte sie und Raina landete bei Endstation Dünger.

Die lächelte sie nur verständnisvoll an.
"Wenn du es selbst machen willst, hier", sie gab ihr sie Salbe.
"Glaub mir, die hilft. Die hab ich bei Kana und Linus auch immer benutzt wenn sie sich verletzt haben. Die Arknikakügelchen sind auch ganz süß, man schmeckt gar nciht, das es ein Medikament ist."
Sie hob ihre Tasche auf uns suchte darin in etwas.

"Ich wiederhole mich ungern, aber jetzt zum dritten mal: Ich.brauche.nichts!", jetzt knurrte sie sie erst recht an.
Die sollte es einfach lassen verdammt!

"Schon gut...", sie zog eine leere Spritze aus der Tasche und eine kleine Flasche mit einer Flüssigkeit darin.
Schnell steckte die Nadel auf die Spritze und zog die Flüssigkeit in die Spritze auf.
Dann ging sie zu Yuu und legte seinen Kopf zur Seite, um die Pulsader zu erfühlen.

Jetzt senkte sie den Blick auf ihre Hände und fuhr sich abwesend mit dem Handrücken über die Stirn.
Stirnrunzelnd betrachtete sie ihre Beine, die sich unter der Decke abzeichneten.
Das musste doch jetzt langsam mal wieder funktionieren!

Yuu bekam seither die erste Ladung Cortison in die Vene. Gefolgt von der zweiten. Dann lehte sie seinen Kopf wieder ordentlich hin und holte eine Decke.
Im selben Moment klopfte es wieder und sie ging auch noch zur Tür.
"Ah, kom rein."
Im nächsten Moment stand Rees auch schon wieder im Schlafzimmer und stellte Raiko eine Box nebens Bett.
"Für deine Haustierchen", meinte er als hinter ihm schon ein Mädchen auftauchte und Raiko anblizelte.
Schon bekam Rees eine geschossen.
"Ja ja! Bei deiner MUTTER übernachtet! SICHER DOCH! Die ist schon schwanger auf die Welt gekommen oder was?!"

Sie biss sich auf die Lippe, um ein böses Knurren zu unterdrücken.
Das waren ihr im Moment definitiv ZU viele!
"Ich würde es bevorzugen, wenn du nicht meinen Sohn schlagen würdest", meinte Raiko, liebenswürdig lächelnd.
Zu liebenswürdig. In ihren Augen blitzte die reine Boshaftigkeit.

"Pah! Das ist Nimmer dein Sohn! Was fällt dir ein mit MEINEM Freund zu ficken! Du kleine S-", Rees hob ihr den Mund zu.
"Das ist echt meine Mutter, Yumo, also reg dich nicht auf. Zudem ist sie krank, also lass sie."
Mit wässirgen Augen sah sie ihn an und schlug seine Hand weg.
"Wie kannst du fremd gehen, jetzt wo wir ein Kind bekommen?!", fauchte sie.
Zack wurde ihr Bewusstsein ausgeknipst.
"Sind die alle anstrengend....was macht man nicht alles für ein bisschen Sex?", seufzte er.
"So ist es eben, Neffchen", grinste Raina und legte Raiko noch ein Kissen hin.

Raiko fixierte Yumo, ihre Augen waren mit schwarz durchzogen und sie bewegte sich keinen Millimeter.
Dieses kleine Flittchen ging ihr auf den Keks...und sie war schwanger...
Fresschen, meine Lieben

"Es war nicht meiner Schuld, das sie schwanger ist!", knurrte Rees und sah seiner Mutter in die Augen.
"Ich extra so ein komisches Gummiteil gefressen."

"Das frisst man nicht. Wer lesen kan ist klar im vorteil, Rees"
Raiko fixierte jedoch immernoch Yumo und beachtete ihn nicht weiter.

"Bor, jetzt starr sie nicht so an, Mama....das ist ja echt peinlich. Ich erledige die Sache auf meine Art, klar?"

"Ich finde diese Art von Frauen nur immer so interessant, weißt du...gar nicht so dumm und doch wieder so dumm, dass es billig ist. Naja.", sie sah wieder auf ihre Hände, "Wenn du meinst."

"Ich bring sie dir, wenn du wieder auf dem Damm bist, keine Sorge. Sie hat mich verarscht. Sie meinte sie kan keine Kinder bekommen", er schüttelte den Kopf.
"Voll der Stress mit den Weibern."
"Rees, hilf mir doch mal", kam es von Raina, die einen Rollstuhl hereinfuhr.
"Ja ja, klar Tantchen."
Er packte seinen Vater unter den Armen und setzte ihn in den Rollstuhl.
Raina legte ihm das Medikament auf den Schoß.
"In 2 Stunden ist er wieder wach", meinte sie und sah zu Raiko.
"Rees, am besten du nimmst Yumo mit und gehst, es ist nicht gut wenn du deine Mutter so aufregst. Ich werde für euch einkaufen."

Böse knurrte sie Raina an.
"Wag es nicht, mich wie irgendeine...eine...Was auch immer zu behandeln!"

"Du bist es wohl einfach nicht gewöhnt, das man sich um dich sorgt, was?", kam es genau so bissig zurück.
"Hör mir mals zu, solang du deinen kochigen Arsch nciht aus diesem Bett schwingen kannst ohne Schmerzen zu haben, werde ich mich um die Familie meines Bruder kümmern und von DIR will ich kein Sterbenswörtchen hören, ist das klar?!"
Rees haute dann mal in den Bombenbuner ab. Sicher war sicher.

Ein spöttisches Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit.
"Suchst du jetzt schon Ersatz für deine tote Familie, Raina?", das Grinsen wurde breiter.
"Wie er-bärm-lich", flüsterte sie höhnisch.
"Kannst es wohl einfach nicht verkraften, wie?"