Haus N°406 [1]

"Hmpf..."
Nie mehr Kaffee....das Schicksal wär so herzlos!

Nach ein paar Minuten kam Raiko wieder rein.
"Ich geh ein bisschen runter an den Strand", meinte sie schnell und war schon die Tür draußen.

"Okay...", er ging zum Balkon und sah ihr eine Weile lang nach, ehe er zum Briefkasten ging.
Mal sehen ob...
Ja die Zeitschrift war da!
Gemüdlich setzte er sich auf den Sofa, doch leider spang er 2 Minuten danach schon wieder auf.
"Was zum?!"
Komentarlos lies er den Bericht offen liegen und ging erstmal los zum Becker.
Darauf brauchte er was zu essen...

Raiko bekam davon relativ wenig mit.
Wie ließ es sich besser nachdenken, als bis zur Taille im Meer zu stehen?
Zwischendurch kam ihr dann auch noch der Gedanke, dass sie mal wieder die Manes füttern sollte...

Yuu kam mit einem Haufen Zuckerschnecken zurück und setzte sich samt Tüte mit angezogenen Beinen aufs Bett.
Was sollte er bitte davon denken?!
Knurrend stopfte er das Zeug in sich hinein.
"Raiko!"

Die kam tropfnass zu ihrem unglück gerade die Tür rein.
"Ist was?", fragte sie irritiert und strich sich die nassen Haare aus der Stirn.

Yuu starrte das Heft an und schob sich ein Süßstück in dem Mund.
"Ich dachte du arbeitest nicht mehr..."

Raiko zog eine Augenbraue nach oben.
"Tu ich auch nicht."
Seitdem du mich quasi angebettelt hattest, es nicht mehr zu tun

Er deutete auf die Zeitschrift.
"Und was ist das? Das bist zu 100% du. Diesen Bauchnabel kenn ich!"

Raiko zog beide Augenbrauen hoch.
"Ich hab kein Muttermal neben dem Bauchnabel"
Aber ja, das war sie.
Konzentriert runzelte sie die Stirn.
Wie kamen diese Fotos dahin? Vorallem...wie kam man an Fotos von ihr? Es existierten keine!
Schließlich zuckte sie mit den Schultern.
Scheiß drauf.

Eine weitere Zuckerschnecke starb einen grauenvollen Tod.
"Seit wann arbeitest du für den Playboy?"

"Tu ich nicht, hab ich auch noch nie. Was weiß ich, wie das dahin kommt", meinte sie nur, "Ist ja auch egal."

Yuu nahm sich die Zeitschrift wieder.
"Sexy Bunny hautnah am Strand erleben. Dieses kleine Häschen hat sich wohl verlaufen und zeigt uns nun in verspielten Posen ihre scharfen Kurven. Ein Männertraum zu anfassen. Jung, Sexy und Willig...", las Yuu den Text unter dem Bild vor.

"Nett", meinte sie nur und wanderte richtung Dusche.
Was interessierte sie das?

Er tapste ihr hinterherl.
"Bist du mir eigentlich jemals schonmal fremd gegangen, Raiko? Mit ausnahme von den Gestaltenwandlern?"

"Und dem Klammeraffen? Und Cade Kopie? Nein."
Sie klang genervt.

"Warum steht dann da eine Telefonnummer?", fragte er skeptisch.

"Woher soll ich das wissen?!", fauchte sie erbost.
"Das du auch immer und immer wieder darauf rumreiten musst!"

"Ich reite nicht darauf herum...", seufzte er.
"Ich mach mir nur so meine Gedanken...", er schwieg kurz und starrte auf die Fließenwand.
"Warum bleibst du eigentlich noch hier? Sieh dich an, du kannst jeden haben, Raiko. Jeden."

Seufzend drehte sie sich zu ihm um und legte ihm eine Hand an die Wange.
"Weil ich dich liebe, du Vollpfosten, und ich da sein will, wo du bist. Ganz einfach, siehst du?"

"Du bist aber nicht da wo ich bin. Du nimmst Abstand, Stunden lang weg, starrst vor dich hin und kommst nachts nicht ins Bett."

"Ich denke nur nach...nichts weiter", sie nahm die Hand wieder weg.

"Nein, du gehst mir aus dem Weg..."
Er schon ihren Pulli ein Stück hoch.
"Das war ich, da hilft auch keine Lüge."

"Ich bin in den Schrank gefallen, da kannst du nichts für."
Sie schob den Pulli wieder runter.
"Ich geh dir nicht aus dem Weg."

"Lüg mich nicht an."
Einen Moment lang sah er zu Boden.
"Du must dir schnell einen neuen Partner suchen, Raiko."

"Nenn mir einen Grund", war alles was sie dazu sagte.

"Ich habe genung, wenn du das meinst."

Sie brauchte ein paar Sekunden, um sich zu fangen.
Irgendwann hatte es ja kommen müssen.
Leicht senkte sie dann den Kopf, rieb sich mit der Hand über die Wange und lächelte.
"Okay", war alles, was sie sagte.

"Sie werden dich binden wenn du hier bleibst, verstehst du?", er sah sie nun doch an.
"Zudem bin ich kein guter Lebensgefährte...schau dich an...ich kann dich nichtmal vor mir selbst schützen."

"Hast du wirklich genug oder ist das wieder einer deiner Versuche, mich vor irgendwas zu schützen? Der letzte ging nämlich mehr als nur daneben.". fragte sie ruhig und sah zu ihm hoch.