Haus N°406 [1]

Nach 2 Stunden wurde Yuu wieder wach und Raiko bekam einen Kuss in den Nacken.
"Du bist nich da....aber wach bist du dennoch."

Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich leicht.
"Erschreck mich doch nicht so", murmelte Raiko.

"Sorry..."
Er setzte sich auf unf rieb sich leicht die Schläfe.
"Darf ich dich fragen warum du mich anlügst, Raiko?"

Unschuldig legte sie den Kopf schief.
"Wann soll ich dich angelogen haben?"

"Ich erinnere mich an Dinge, Dinge die ich in diesem Leben nicht gelebt habe. Es ist von damals nicht? Als ich betrunken war, habe ich mich erinnert, oder?"

Raiko grinste.
"Bist du dir sicher, dass du diese Dinge nicht geträumt hast?"
Retten, was es noch zu retten gab.

"Hai."
Er strich ihr über den Hals und griff dann leicht zu.
"Ich hab dich gewürgt. Schau, die Abdrücke passen."

"Yuu, du bist gestolpert und hast versucht dich an mir festzuhalten. Nichts weiter gravierendes", sagte sie, ohne den Blick abzuwenden.
Log ihm direkt ins Gesicht.

Er sah sie eine Weile lang an, nahm dann aber seine Hand zurück zu sich.
"Auf deine Worte kann ich vertrauen", meinte er ruhig und schloss die Augen wieder.
Hätte er sich wirklich an ihr festgehalten, hätte er ihr bei einem Sturz das Genick gebrochen.
Soviel war ausnahmsweiße auch mal Yuu klar.

Sie biss sich auf die Unterlippe, zwang sich aber dazu, nicht wegzuschauen.
"Ich hab dir ja gesagt, du fällst sogar über Luft"

"Hm...", schon war er wieder in einen leichten Schlaf gefallen.

Raiko seufzte tief und stand auf, sich leicht über den Hals reibend.
Schon war sie im Wohnzimmer und räumte weiter auf, obwohl sie ja nicht wirklich viel zu tun hatte.

Irgendwan gesellte sich der nun wache Yuu zu ihr.
"Du hast mir nichts übrig gelassen...."

"Wovon?", fragte Raiko erstaunt, als sie sich umdrehte, nachdem sie schon wieder erschrocken zusammen gezuckt war, "Vom Kaffee?"

"Nein...ich wollte dir helfen beim Aufräumen...", er gähnte.
"Du musst mir nicht immer hinterherräumen. Ist meine Schuld wenn ich nichts vertrage."

Raiko zuckte mit den Schultern.
"Wenn du schläfst hab ich sowieso nichts zu tun. Sonst muss ich ja immer babysitten", sie grinste schief.

"Hmmm....", machte er nur und ging in die Küche.
Gelangweilt sah er in den Kühlschrank. Leer...
Aber in dem Kaffeepäckchen war doch noch was....fehlte nur...wie war das...ah genau, Wasser!
"Raiko? Wie macht man Wasser warm?"

Sie stand schon hinter ihm und machte Kopfschüttelnd die Kaffeemaschine an.
"Indem du das Ding anmachst und da Wasser drin ist."

"Ah..."
Er bedrachtete die Kaffeemachine.
"Mehr muss man nicht machen, oder?"

"Kaffee rein du Idiot"
Während sie das sagte machte sie das schon und ging dann wieder nach draußen, um das Meer zu beobachten.

23 Sekunden herrschte wunderbare Stille, dann ging es recht schnell. Einen Aufschrei ein Knall. Das Zerbrechen einer Tasse und weiteres gebockel.
"Fuck!", hörte man augenblicklich Yuu fluchen.

Raiko sprang auf und sah nach, warum er so ein Theater machte.
"Was ist denn jetzt schon wieder?"

"Da war irgendwas im Kaffee...", murmelte Yuu verschwörerisch.

"Warum?"
Sie hob die Scherben vom Boden auf, wobei ihr der Pulli ein Stückchen hochrutschte und einen der Schnitte freigab.
"Soweit ich weiß hab ich dir da keine Drogen reingepfuscht."

Yuu starrte misstrauisch auf die Schnitte.
Warum log sie ihn an?
"Er war aber schmerzhaft.....meine Zunge ist ganz komisch."

"Pelzig? Tja, Yuu. Kaffee ist heiß. Du hast dir gerade die Zunge verbrannt."
Die Scherben flogen in den Müll und sie fing an, aufzuwischen.

"Ich verbrenne mich nicht! Das hab ich noch nie!", kam es ernst.

"Irgendwann stellt sich alles gegen dich. Ich verbrenn mich mittlerweile auch ab und zu an den Blitzen und wenn deine Zunge sich so anfühlt, dann hast du dich an dem Kaffee verbrannt."
Genervt ließ sie eine weitere Tasse laufen und schüttete sich etwas über den Arm.
"Da, siehst du? Kaffee ist heiß."

Er sah sie an wie eine Geistesgestörte.
"Das hätte ich dir auch so geglaubt!"

"Wer weiß. Sehs ein, du hast dich verbrannt"
Sie lächelte leicht.
"Nimms nicht so tragisch", und verschwand wieder nach draußen.