Heruntergekommener Bahnhof

Yuu!
Aber sie wehrte sich nicht, lehnte nur den Kopf gegen ihn.
"Was soll das?", fragte sie ihn seufzend.

"Ich bring dich ins Be- äh Sofa."

"Ja. Aber warum?"

"Damit du in was bequemen sauer sein kannst. Bei mir."

Er bekam einen kurzen Blick.
"Es ist dir egal, ob ich da bin oder nicht."

"Es wird mir nie egal sein. Sonst würde ich dich ja nicht lieben."

"Du hast nicht einmal angerufen."

"Natürlich nicht. Würdest du etwas von mir hören wollen, hättest du mich nicht verlassen."

"Ich wollte, dass du kommst."

"Wirklich?"

"Ich wollte, dass du kommst und mich holst. Nur einmal."
Sie musterte ihn schon wieder.
"Aber das tust du nie."

Er beugte sich hinab und küsste ihre Strin.
"Nächstes Mal komme ich."

Sie schloss die Augen.
"Okay."

"Jetzt zu schlafen."
Damit waren sie auch schon auf dem Sofa und Yuu deckte sie zu.
Dann zog er sie in seinen Arm.

Feiner Yuu.
Sie blieb auch brav liegen, kuschelte sich an seine Seite und schlief nach einer Weile sogar ein.

Yuu streichelte sie noch eine ganze Weile, bis er einschlief.
Zeit für etwas ruhe.

Etwas.
Spätestens wenn eines der Kinder wach wurde, war die Ruhe vorbei.
"Wie lang muss er noch hier bleiben?", fragte Raiko Yuu schließlich nachmittags und deutete in Richtung Schlafzimmer.

"Du meinst wohl wie lang DARF er hier bleiben. So lange er will."

"Nein. Muss. Ich will nicht, dass er hier ist."

"Er ist unser Sohn und brauch Hilfe. Er bleibt."

"Er bleibt, bis er gehen kann."

"Ich denke, dass er nie mehr gehen kann, Raiko."

"Wie meinst du das?"

"So wie ich es gesagt habe."

Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
"Ich will nicht, dass er hier bleibt."

"Hör auf, Raiko."

"Er hat dich fast umgebracht!"

"Ist mir egal. Ich lebe."

"Mir aber nicht!"
Jetzt war sie wieder wütend.
"Er hat es getan, um mir weh zu tun! Und es ist mir egal, wie viele Schrauben schon wieder locker sind in seinem Kopf, es gibt Dinge, die ich nicht dulde! Und das ist eines davon."
Sie drehte den Kopf wieder weg.
"Entweder er geht, oder ich."

Yuu starrte sie eine ganze Weile einfach nur an, ehe er den Blick auf den Tisch senkte.
Für einen Moment schloss er die Augen, ehe er sprach.
"Dann leb wohl."