Heruntergekommener Bahnhof

"Nein. Bring ihn zurück."

"Genau. Wie selbstverständlich."

Verständnislos sah sie ihn an.
"Vergiss es. Endlich hab ich meinen Bruder wieder! Er ist wegen mir gestorben und jetzt ist er wieder da. Niemals würde ich ihn gehen lassen!"


"...ja? Immerhin sind wir ein Paar. Eine Familie."

"Und ihn dann damit wieder umbringen?"

"Aber du sagst es trotzdem nicht."

"Nein! Ich pass auf ihn auf. Beschütz ihn. Wenn er sich erstmal erinnert, versteht er dass alles. Keiner wird ihm etwas tun."

"Ich warte auf den Antrag, Raiko. Dann sag ich dir."

"Das stimmt nicht und du weißt es. Und was willst du überhaupt mit ihm machen? Er hat hier keine Zukunft mehr und er wird sicher nicht bei dir bleiben."

"Und ich darf nicht damit warten?"

"Ich habe hier auch keine Zukunft. Ich bin keine Clanführerin und die Liebe meines Lebens will nichts von mir, wie er deutlich gemacht hat."
Ihr Blick wurde düster.
"Aber man kann trotzdem Leben. Ich zieh mit ihm in eine WG oder er zieht zu uns. Und dann leben wir zusammen und suchen uns neue Aufgaben. Bruder und Schwester. Er wird sich wohl fühlen. Wir finden was für ihn."

"Nicht wenn du einen Eheakt vor der Ehe willst."

"Neo.", erklang es mahnend.
"Nein."

Er bekam einen finsteren Blick.

„Du kannst es mir nicht verbieten.“

Yuu grinste.

"Ich warne dich, das ist was anderes."

"Niemand hat gesagt, dass ich dich heirate."

"Er ist Ryo! Unser Ryo! Was ist den falsch mit euch allen!?"

"Du wirst schon ja sagen, dass weiß ich!"

"Ist er nicht."

"Wenn du das denkst."

"Natürlich, schau ihn an!"

Er streckte ihr die Hand hin.
"Na komm."

"Nein, Neo. Es ist nur ein Körper."

"Nein.", sagte sie trotzig.
"Geb dir ein bisschen mehr Mühe, vorher zieh ich nicht mit dir ein!"

"Ach was! Er erinnert sich nur nicht!"

"Und wie soll das dann aussehen??"

"Neo. Es bringt nichts, glaub mir."

"Lass dir was einfallen."

"Ich vermisse ihn..."

Er verzog das Gesicht.
"Okay...?"

"Ich weiß. Aber das bringt ihn auch nicht wieder. Du wirst nur frustriert sein, weil es nicht wirklich richtig ist."

Sie verzog keine Miene mehr.

"Ich mach es richtig!"

Yuu hatte wirklich ein schweres Leben mit ihr...

"Das kannst du nicht."

Yuu musste nur mal sein bisschen Grips anstrengen.

„Helf mir, Daddy“

Tat er und er hatte eine Idee.

"Nein.", erwiderte er fest.
"Ich rate dir das zu lassen."

Oha! Wenn Yuu eine Idee hatte, dann endete es immer in einem Desaster.

Sie sah ihn ziemlich lange an, ehe sie seufzte.
"Okay."

Vermutlich.
"Also muss ich dich erstmal hier lassen, oder?"

"Ich mein das Ernst, Neo."

"Ja.", kam es schroff.

"Und ich höre auf dich."
Sie strich sich durchs Haar.

"Okay...dann....dann geh ich jetzt?"

Er musterte sie skeptisch.
"Ja?"

"Tschüss."

"Ja. Du würdest es mir ja nicht abraten, wenn es nicht so wäre."

"...T-Tschüss..."
Er ging langsam rückwarts auf dem Zimmer.

Er nickte langsam.
Das war ihm zu fügsam für Neo. Sicher heckte sie was aus.

"Bye."

"Ich muss aber seine Erinnerungen löschen damit ich ihn nach Hause bringen kann."
Sie blinzelte.
"Dann erinnert er sich an nichts von hier. Hilfst du mir dabei?"

Yuu blieb noch etwa 5 Minuten vor der Tür stehen, dann ging er traurig davon.

Er musterte sie immer noch skeptisch, nickte aber.

Das hatte er sich selbst eingebrockt.

"Okay."
Sie kramte die Werkzeuge zusammen.
"Betäubst du ihn?"

Er hatte doch nur Spaß machen wollen.