Heruntergekommener Bahnhof

Hatte er die gleiche Richtung wie Yuu.
Der verzog sich auf sein Zimmer, nachdem er Raiko auf dem Sofa zugedeckt hatte.
Madlen wurde trotz Promille im Blut auch recht schnell wach.
Ungläubig wurde Cade gemustert.
War das der Alkohol, oder war der tatsächlich da?

Er saß wirklich da.
"Komm ins Bett.", meinte er seufzend.

Hatte Yuu auch schon versucht, Cade.
Und Raiko lag schon wieder auf dem Sofa...
"Ins Bett?", sie setzte sich auf dem Sessel auf.
"Liege hier gut."

"Bitte."

"Bitte?", schnaubte sie, stand jedoch halbwegs elegant auf.
"Wenn der feine Herr so will", kam es bissig und sie stolzierte an ihm vorbei zum Schlafzimmer.

Er schmunzelte und folgte ihr.

Im Schlafzimmer schlug sie ihm vor der Nase die Tür zu, warf sie sich aufs Bett und schloss wütend die Augen.
Da kam der Penner und machte ihr hier auch noch Ansagen, was sie zu tun hatte! Sollte er doch mit seinen Leichen im Keller schlafen!

Nur, dass Cade die Tür wieder öffnete.
"Madlen. Hör auf mit dem Scheiß."

Sie ignorierte ihn.
Da kam der Verräter nach neun Monaten angelaufen und dachte, er hätte sich zu beklagen!?

"Du verhältst dich wie ein Mensch. Sorgen in Alkohol ertränken."

"Ich kann sie nicht ertränken, mach dir da Mal keine Gedanken."

Er setzte sich zu ihr.
"Ich hol Sei nicht zurück."

Sie spannte sich bei dem Namen an.
"Natürlich, Cade. Denkst du ich glaube dir noch einmal in meinem restlichen Leben? Sicher nicht."

Er rollte hinter ihrem Rücken mit den Augen.
"Bist du dramatisch davon gestürmt und betrinkst dich seitdem, oder ich?"

"Du."
Sie drehte sich zu ihm um und funkelte ihn an.
"Nachdem du deine scheiß Schatten benutzt hast, hast DU dich in dein Büro verkochen und dich da mit deinem Vogel besoffen!"

Lacht.
"Mein Gott, Madlen."

Sie drehte sich wieder ab.

Er zog sie zurück.
"Madlen. Du bist jetzt an meiner Seite. Du. Ich hab dir versprochen, dass es so bleibt und das meine ich ernst."

"Cade, ich bin nicht an deiner Seite."
Ihre Augen wurden schmal bei seiner Berührung.
"Wenn dann bin ich der Deck zu deinen Füßen, so wie alle anderen auch."

Er rollte wieder mit den Augen.
"Sei nicht immer so melodramatisch."

Sie setzte sich auf.
"Du kannst mich Mal, Cade! Denkst du du tauchst nach so langer Zeit und all dem was du getan hast auf und erzählst mir was davon, dass wir ein Paar oder der gleichen sind!? Das du mich an deiner Seite hast? Wenn lügst du den hier an und warum!?"
Sie packte ihn am Kragen.
"Ich geh dir auf die Nerven, dass seh ich dir schon an den Augen an, was bedeutet, dass du aus irgendeinem selbstsüchtigen Grund hier bist, der sicher nichts mit mir zu tun hat! Vielleicht war ich Mal soetwas wie eine Art Freundin für dich, aber diese Zeiten sind lang vorbei! Du wirst immer diesen Menschen lieben und es wird sich NIE etwas daran ändern! Ob du sie holst oder nicht holst, es bleibt gleich schlimm. DU bleibst gleich schlimm. Egal was jetzt ist, in ein paar Tagen bist du sowieso wieder weg!"
Der Griff wurde noch fester.
"Ich habe es dir geschworen, Cade, bis zum letzten Atemzug und ich halte mich daran, aber hör gefälligst auf, mich zu belügen!"

"Ich hab dir gesagt, dass ich dir nicht geben kann, was du willst. Und trotzdem streitest du immer wieder mit mir darüber."

"Denkst du dass nicht trotzdem IMMER die Hoffnung bleibt, dass es sich ändert!? Dass du irgendwann ein Einsehen hast!?"
Sie schüttelte ihn leicht.
"Das du wenigstens SO TUST!!?"

Er hielt ihre Handgelenke fest.
"Es ist nicht meine Schuld, dass du das nicht akzeptieren kannst.", entgegnete er ihr hart.
"Ich hab dir gesagt woran du bist."

Sie stemmte sich gegen den Griff.
"Nein, kann ich nicht! Ich werde es nie können!"

Er ließ sie nicht los.
"Was willst du dann machen, Madlen? Du kannst nur hier bleiben und es akzeptieren, oder gehen und nicht zurück sehen. Mit dem wie es jetzt ist, kann ich nicht leben."

"DU kannst dich ändern!"

"Du bedeutest mir viel und das weißt du. Aber ich kann dir nie versprechen, dass es mehr ist. Willst du, dass ich dich anlüge?"

"Ja, Cade. Will ich. In dem Fall WILL ich es!"

Er zog sie näher, legte ihr beide Hände an die Wangen.
"Ich liebe dich. Bleib bei mir."