Heruntergekommener Bahnhof

Sie zog die Beine an und starrte auf dem Fenster.

Sollte sie.
Er ließ sie auch im Wagen sitzen.

Sie würde schon allein Aussteigen und ins Schlafzimmer gehen.

Wo sie allein schlafen durfte.

War doch klar gewesen.

Jep.
Immer, wenn er wütend war. Immer.

Es war kein leichtes Leben mit ihm und es wurde immer schwerer.

Wurde es, umso mehr er sich in seinen Forschungen verkroch, desto schlimmer wurde es.

Und Madlen wusste nicht, was sie tun sollte.

Wie üblich.
Cade rief aber irgendwann Neo an.
Sich erkundigen, wie es ihr ging.

Sie ging auch nach ein paar Versuchen ran.
"Ja? Was ist?!"

"Wie läufts bei dir?"

"Wie wohl!? Denkt du ich bin zu dumm, einen Clan zu leiten!?"

"Es war nur eine Nachfrage, Neo."

"Ach, auf einmal interessiere ich dich? Wunder!"

Er seufzte.
"Erzähl oder lass es bleiben."

"Genau, wir lassen es besser bleiben, denn du bist das Letzte! Ich habe so viel für dich getan, du Scheißkerl und DU dankst es mir mit Verrat!"

"Auf Wiedersehen, Neo."
Er legte ihr auf.

Und sie schmetterte das Handy weg.

Weiber.
Spinnten im Moment alle.
Also Yuu besuchen gehen!

Der mit seinen neuen "Geschwistern" spielte und Kaeru liebevoll "Papa" nannte.
Immerhin lebte er jetzt mit Mama zusammen!

Kaeru fand das mehr als merkwürdig und korrigierte den Jungen oft, dass er 'Kaeru' hieß und nicht 'Papa'.
Cade sah sich die Kleinen an, überprüfte deren Gesundheitszustand.

Yuu fand es ganz normal.
Nannte ihn trotzdem Papa.
"Hallo Cade!", kam es auch wie immer munter.

"Hallo Yuu. Wie geht es dir?"

"Guuut", meinte der.
"Heute Morgen waren wir in der Kirche! Es war toll!"

"Ja?"
Kirche...Yuu und seine Kirche.

"Ja! Heute war die extra lange Lesung! Die gibt es leider nur einmal im Monat!"
Er sah zu seiner Ziehmutter.

Die strich ihm über den Kopf.
"Wir gehen doch oft genug, oder?", meinte sie lächelnd.

"Naja...", meinte Yuu nur.
"Bald bin ich bei den großen Minis!", kam es auch ganz stolz.

"Warum gehst du gerne in die Kirche?", fragte Cade ihn.