Heruntergekommener Bahnhof

Cade seufzte auf.
Kinder waren so...schwierig.

Schon immer, Cade.

Anstrengend.

Er würde zumindest nicht lange einsam bleiben.
Spätestens in einer halben Stunde schleppte Sei ihn ins Bad und dann ins Bett.

Was würde er nur machen, wenn er Sei nicht hätte?
Er würde an Schlafmangel sterben. Gewiss.
Trotzdem seufzte er jedes Mal über ihre Bemühungen und tat so, als würde sie ihn damit furchtbar nerven.
Cade eben.
Er folgte ihr trotzdem und sie bekam sogar noch einen Gute Nacht Kuss - aber vielleicht ohne einschläfernden Effekt.

Cade...Sei war in ihrer Plauderlaune.
Kaum war der Kuss zu Ende, sprudelte der Wasserfall auch schon los.
"....und auf jedenfall hab ich mich dann für die Farbtöne entschieden und schau dann im Laden was am besten passt! Die findest du doch gut, oder? DU kommst doch mit streichen?!"

Oh Gott...
Er hätte noch aufbleiben sollen.
Also nickte er nur immer wieder während ihrem Redeschwall und horchte erst auf, als es darum ging zu antworten.
"Wenn ich Zeit hab."

"Wir könnten gleich morgen anfangen! Supi!"

"Morgen geht nicht."

"Wieso?"

"Weil ich keine Zeit habe? Sonst würde ich dir helfen."

Seufzten.
"Dann fang ich eben schonmal allein an..."

"Lüften nicht vergessen."

"Jep, mach ich."
Sie drehte sich auf die Seite zu ihm hin.
"Cade?"

"Was denn?"

"Hast du nochmal nachgedacht?"

"Worüber?"

"Das Baby..."
Sie rutschte näher zu ihm.
"Wenn ich mit dem Laden fertig bin wäre es der perfekte Zeitpunkt..."

Seufzen.
Tiefes Seufzen.
"Sei..."

"Ich könnte meinen Job auch schwanger machen und das Kleine, wenn es da ist mitnehmen. Das wäre ideal!"

"Ich hab schon nein gesagt."

"Aber Cade..."

"Nein."

"Das ist ungerecht!"

"Ist es nicht."

"Doch."

Er sagte nichts mehr.

"Die Entscheidung liegt nicht nur bei dir!"

"Ich habe das Recht dagegen zu sein, Ende der Diskussion."

Sie drehte ihm den Rücken zu.