Heruntergekommener Bahnhof

Richtig, Yuu. Sie hatte es gehört. Alles.
Sie stand auf und ging hinüber in die Küche.
Abendessen vorbereiten.

"Es geht nicht um den Ort! Unterschreib das, nehm deine Sachen und geh!"

Ging sie nicht.
Yuu hielt sie fest.
"Hiergeblieben. Du bist verletzt."

"Das kannst du nicht machen!"

Sie streifte seine Hand ab.

"Und wie ich das kann. Ich bin der Einzige, der sich um das hier bemüht! Und ich habe keine Lust mehr darauf!"

Chancenlos.
"Raiko...wie viel hast du gehört?"

"Der Einzige!? Ich habe mich genau so bemüht es DIR recht zu machen, du verdammtes Arschloch! Und im Gegensatz zu dir hab ich nicht jemand anders gebumst!"

"Lass mich bitte los."

Blinzeln.
"Ich hab mit niemandem Sex gehabt."

"Nein. Weil du jetzt wieder genau das Falsche denkst."

"Doch! In der Nacht bevor ich gegangen bin!"

"Du hast mich angelogen.", kam es leise.

"Nein."

"Hab ich nicht. Nicht einmal."

"Ich hab doch GENAU gerochen, dass du wo anders geschlafen hast! Gott, war der Abend so schrecklich, weil du ihn mit mir verbringen musstest, dass du gleich was neues zum Ficken gebraucht hast!? Ist dass der Grund für die Scheidung!? HAst du jemand Neuen!?"
Er rollte an ihm vorbei ihn die Wohnung.
"Du bist das aller LETZTE!"
Seine Tochter holen. Den kleinen konnte er nicht mitnehmen.

"Doch. Du hast gelogen. Die ganze Zeit."

"Natürlich, jetzt geb mir wieder die Schuld an Allem. Ist ja auch einfacher für dich!", fauchte er ihm hinterher.
"Das Einzige mit dem ich die Nacht verbracht habe, sind die Tauben im Park, du egoistisches Mistkind!"

"Bei was?"

"Wer soll schon einem hungrigen Dämon glauben!? So wie du drauf bist, fickst du doch jede! Scheinbar bedeutet dir diese Ehe ja eine Scheiß! Offenbar war dir ja keines der Versprechen wichtig!"
Mit Pan kam er zurück.
Das kleine Mädchen klammerte an ihrem Teddy.
"Ich unterschreibe deinen Scheiß niemals! Lass dir das gesagt sein! Wenn du die Zwangsscheidung willst, dann machs selber! Ich werde NIE einwilligen! Hörst du!? NIE!"
Die Tür knallte zu.

"Bei allem."
Sie schüttelte den Kopf.
"Ich war so dumm..."

"Ja, klar. Jetzt bin ich es wieder. Wie immer."
Cain zeigte der geschlossenen Tür den Mittelfinger.
Yuu, sah wohl so aus, als würdet ihr bald ein Kind bekommen.

"Ich hab dich nicht belogen!"

Du hattest die Scheidung eingereicht, nicht Rees.
Dafür gab er dir die Schuld, Cain.
Rees würde jetzt erstmal einen Job kündigen.
Und es war fraglich ob die beiden es nehmen konnten.

"Doch. Du hast es gerade selbst gesagt."
Und schon schossen ihr die Tränen in die Augen.
"Das ist genau das vor dem ich Angst hatte! Und du hast gesagt, es ist alles in Ordnung!"

Sie mussten, Cain fragte nicht.
Aber jetzt noch nicht.
Jetzt räumte er erst einmal Sachen in Kartons.

"Ist es...ich...ich..."
Er holte tief Luft und riss ihr den Stein vom Halsband.
"Ich befehle dir zu vergessen, was du gehört hast."

Es war zu hoffen, dass ihn das glücklicher machte.

Sobald der Stein sich löste wurde ihr Ausdruck leer.
Da machte es sich aber jemand einfach.

Würde sich noch zeigen. Er packte noch.

Sie hätte ihm nie geglaubt.
"Glaub daran, dass ich dich liebe."
Der Stein wurde wieder angehängt.

Rees würde erstmal zurück in die WG gehen, dort aber mit dem Kind schnell rausfliegen.
Danach holte er sich ein Zimmer, bis ihm das Geld ausging.
Kurz danach klingelte er bei Kaeru.

Sie blinzelte sofort verwirrt.
"Yuu? Warum stehen wir hier? Ist was passiert?", fragte sie ihn dann erstaunt.

Armer Kaeru...als hätten die mehr Geld.
Aber er machte ihm auf.
"Rees?"

"Rees war da und ist ausgerastet. Du hast dir ziemlich den Kopf verletzt, aber es heilt gerade schon."

Wo sollte Rees sonst hin? Es gab keinen anderen Ort.
"Kaeru, du musst mir helfen..."

"Oh..."
Sie fasste sich an den Kopf. Aber die Wunde war schon dabei sich zu schließen.
"Hat er die Kinder wieder mitgenommen?"

Er musterte ihn.
Schien nicht begeistert, Rees.
"Warum?"

"Eher Cain, aber ja...ich glaube jetzt ist es aus mit den Beiden..."

Seine Miene schien noch stumpfer zu werden.
"Cain hat mich verlassen, ich hab meinen Job und meine Wohnung verloren und ich hab keine Ahnung wo ich sonst mit Pan hinkönnte."
Rees rieb sich mit der freien Hand über die Augen.

"Was? Warum?"

"Du wolltest meinen Sohn nicht nehmen und denkst jetzt, dass ich dir helfe?"

"Frag Cain...Rees ist glaube ich nicht mehr im Land."

Keine Antwort. Was sollte er darauf schon sagen?
Nur Pan regte sich in seinem Arm. Wachte auf und blinzelte an ihrem Teddy vorbei zu Kaeru hoch.

"Oh....", machte sie leise.
"Ich denke, er hasst mich. Rees.", fügte sie dann hinzu, bevor sie sich streckte und Yuu einen Kuss aufdrückte.
"Was möchtest du essen?"

"Du hast Glück, dass nicht jeder in der Familie so ist.", knurrte Kaeru und mache ihm Platz.
"Aber lange geht nicht, wir haben selbst nichts."

"Tut er. Aber mich auch."
Seufzen.
"Ich hab keinen Hunger. Danke."

Nicken ehe er herein rollte und damit schon fast wieder am Ende der winzigen Wohnung war.
"Wo ist Miru?"
Einkaufen, Rees.

"Nicht?"
Er wurde einmal von oben bis unten gemustert.
"Alles in Ordnung?"

"Sie kommt gleich wieder."

"Ja. Rees war anstrengend..."

"Ah okay.."
Er setzte Pan vorstichtig auf dem Boden ab.

"Ist er immer. Willst du dich hinlegen?"

"Das würde ich nicht machen Rees."

"Nein...ich..ich geh kurz an die frische Luft."

Rees nahm die Kleine sofort wieder hoch,
"Wieso?"

"Okay."
Er bekam noch einen Kuss auf die Wange.
"Wenn du später Hunger hast, sag Bescheid, ja?"
Sie wandte sich ab und ging hinüber ins Bad, um sich das Blut vom Gesicht zu waschen.

"Sicherheitshalber."

"Klar. Ruh du dich noch etwas aus."

"Okay...?"
Er setzte sie wieder auf seine Beine.