Heruntergekommener Bahnhof

Sie knurrte zurück.
"Was dagegen?", meinte sie und löste den Kuss kurz um ihm zu mustern.

Sie bekam noch ein tieferes Knurren zurück.
"Hab ich was gesagt?"

"Nein, genau deswegen frag ich."
Blinzeln.
"Du willst doch wieder mein Mann sein, oder?"
Ihre Fingerspitzen strichen über seine Kehle, aus der gerade noch das Knurren gekommen war.

"Madlen, das Thema hatten wir schon einmal."

"Ja...aber..."
Verunsicherung flammte in ihrem Blick auf.

"Was, aber?"

"Sie ist doch Tod, oder? Und du hast so viele Jahre vor dir...zu kannst sie doch nicht für immer..."

"Madlen.", zischte er sie leise an.
"Warum fängst du immer wieder mit Sei an!?"

Leises Seufzten, ehe sie für einen Moment die Augen schloss.
"Weil sie immer in deinem Kopf ist. Ich sehe sie in deinen Augen, wenn du schweigst."
Sie stieg von ihm herunter und legte sich neben ihm unter ihre Decke.
Sinnlos.

Er schnaubte und drehte ihr den Rücken zu.
Dafür hatte er jetzt keinen Nerv!

Weil es die Wahrheit war.
Madlen machte das Licht aus.
Schafen. Oder eher so tun als ob.

Sie hatte es gewusst, als sie auf diesen neuen Versuch eingegangen war.
Jetzt sollte sie ihm keinen Strick daraus gehen!
Cade ließ sie in Ruhe und ging in den frühen Morgenstunden wieder zurück ins Büro.

Wo Neo schon auf ihn wartete.
Sah nicht gut aus. Schwitze und zittere gleichzeitig.

Cade runzelte sofort besorgt die Stirn.
"Neo?!

"Ich brauch was zum Essen..."

Weiteres Stirnrunzeln.
"Dann such dir jemanden."

"Du weiß dass es nicht geht."

"Soll ich Creon anrufen?"

Bitteres Lachen.
"Sicher doch, er wird sofort her eilen..."

"Neo. Das ist mein Ernst."

"Er wird nicht kommen."

"Ich werd ihm ja nicht sagen, wofür. Er kann Nova auch mitbringen."

"Und mit meinem atemberaubenden Aussehen und meinem Charm bekomm ich ihn dann rum. Toller Plan."

"Tust du.", meinte Cade überzeugt.

Wieder lachen. Dieses Mal trocken.
Sie musste sich an dem Schreibtisch abstützen.
Sie glaubte nicht daran.

Cade schon.
"Neo. Es geht nicht anders und das weißt du."

"Ich weiß, aber was soll ich tun?"

"Ihm die Wahrheit sagen und ihn um Hilfe bitten."

"Welche Wahrheit?"

"Dass du hunger hast und nur mit ihm essen kannst im Moment."