Heruntergekommener Bahnhof

Idiot!
Sie schlief weiter. Hatte noch ein bisschen.
Und schlafen war für sie das schönste hier. Tat sie so viel sie konnte.

Kaeru würde sie nicht mehr zu oft zu Gesicht bekommen.
Neo war eine übelgelaunte, unbefriedigte, einsame Frau, sagten die Dämonen alle.

Und hatten damit auch vollkommen Recht.

Fand Kaeru auch.
Also ging er ihr lieber aus dem Weg.
Hinterher machte er sie wütend und dann würde sie ihm Miru vielleicht nicht geben!

Schön wie Kaeru von ihr dachte.
Totzdem arbeitete sie jeden Tag hart an ihrem kleinen Versuch, der auch schnell wuchs.

Er war vorsichtiger. Jetzt, wo er wusste, was auf dem Spiel stand.
Was nicht hieß, dass er nicht oft in ihrer Nähe herumlungerte. Sie neugierig beobachtete, wie die Motte zum Licht kam.
Mit dem Unterschied, dass die Motte vom Licht möglichst nicht gesehen werden wollte.

Wenn er wollte konnte er auch mit ins Labor. Sie arbeitete dort ja nur ab und zu mit Cade.
Denn Rest der Zeit allein.
Bald wurde es auch Zeit für die Leihmutter.

Da ging er nicht einfach rein.
Hinterher machte er etwas kaputt!
Aber umso näher der Termin kam, desto hibbeliger wurde Kaeru und desto öfter sah Neo ihn.

Neo bemerkte es kaum.
Tüftelte lieber mit Cade. Das war immerhin nun sein Part.

Glück für ihn.
Für Cade allerdings kein allzu schwerer Part.

Und daher sehr erfolgreich.
Neo war zu frieden.

Cade auch.
Kaeru spionierte und war froh, dass die Beiden glücklich aussahen.

"Wie lang dauert dei Tragezeit? Was denkst du?"

"Wie bei jedem Menschen, Neo."

"Wir müssen es verschnellern."

"Weiß nicht, ob das so gut ist."

"Geht nicht anders, ich hab nicht so viel Zeit."

Schulterzucken.
"Drei Wochen."

"Gut."

Nicken.

Nach 3 Wochen ging es auch zu Kaeru.
Ob er sich versteckte oder nicht.
Hatte er wirklich gelaubt, sie hätte ihn nicht bemerkt?
"Es ist bald so weit. Sie kommt auf die Welt."

Kaeru war auch schon seit drei Wochen wie ein Gummiball.
"Ich weiß!", erwiderte er auch sofort aufgeregt.

"Willst du dabei sein, wenn wir sie holen?"
Neo befand es für sicherer, sie nicht auf normalem Weg zur Welt zu bringen.

Kopfschütteln.
"Nein."

"Gut, dann muss ich dir nicht bescheid sagen."
Sie streckte sich.
"Sag Mal Kaeru, wichst du eigentlich?"

Blinzeln.
"Hä?"

"Na dir einen von der Palme wedeln, Glatze-Mütze spielen, den kleinen Solat polieren, dir einen schrubbeln, dich befriedigen?"

Er schien immernoch verwirrt.
"Warum willst du das wissen?"

"Ich hab hunger."

Noch mehr blinzeln.
"Eigentlich mach ich's nicht."