Heruntergekommener Bahnhof

"Darf ich auch ein Bonbon haben?"
Natürlich nicht die, die Cade schluckte, sondern eines mit ganz viel Zucker!

Hoffentlich holte er sie dann auch.
Neolein würde sich auch gleich auf dich stürtzen.

Er gab ihm ja auch nicht die Anderen...das arme Kind!
"In meiner Schublade. Weißt du doch."
Er ließ ihn wieder herunter.
Seine Bonbons bewahrte er woanders auf.

Würde er.

Die Schublade wurde auch gleich geplündert.
Mit einem Bonbon in jeder Hand gings zurück zu Papa.
"Aufmachen!"

Und damit wurde er auch schon auf das Sofa genagelt.
Essen!
In ganzen Stücken...

Grinsen.
"Jaja."
Er machte ja schon!

Neo!
Sobald du ihn beißt, ists wieder vorbei!

Sie Süßigkeit wurde in den Mund geschoben.
Hehe! Von Mama bekam er fast nie welche, da war Papas geheimer Vorrat einfach perfekt.
Die kleinen klebrigen Hände krallten sich nun aber ein Papier und einen Stift von dem Schreibtisch.
Mama ein Bild malen.

Also war es schnell vorbei und Creon hatte eine schöne Bisswunde im Becken.
Wenn sie so hungrig war, wurde dass aber auch einfach nicht besser.

Ab und zu durfte er das auch mal.
"Wir können das ja gleich zusammen deiner Mama bringen."

Sehr schnell!
Beleidigt knurrte er sie an.

Nicken, während er weiter kritzelte.
Nach 5 Minuten war er auch fertig.
"Jetzt zu Mama gehen!"

Bettelndes wimmern.
Sie hatte SOOOOOOO hunger!

"Ja. Komm her."
Er hob ihn wieder hoch, ging mit ihm zu Madlens Zimmer und klopfte dann.

Sie wusste doch gar nicht, wie es war, wirklich zu hungern.
Creon packte sie und setzte sie in die Küche.
"Ess da!", fauchte er sie dann an, bevor er sich ins Bad verzog.

Keine Antwort, aber Castiel streckte sich einfach von Papas Armen aus nach der Klinke umd die Tür aufzumachen.
"Mama!"
Mama lag auf dem Bett, den Rücken zu den beiden "Männern".
"Cas...wolltest du nicht kurz zu deinem Vater gehen?", fragte Madlen leise.
"Mama, ich hab ein Bild für dich!", kam es ganz unbekümmert.

Nein, wusste sie nicht. Sie war da viel zu verwöhnt.
In der Küche blieb sie planlos stehen, ehe sie zögerlich den Kühlschrank aufmachte.

Cade ließ ihn herunter.
"Ich bin auch da.", sagte er dann.

Creon verarztete sich im Bad.
Dieses blöde Weib!

Madlen verkniff sich das Zucken, da Castiel jetzt sowieso schon auf sie zugerannt kam.
Schweigend setzte sie sich auf.
"Guck Mama! Dass hab ich für dich gemalt! Jetzt darfst du nicht mehr weinen!"
Er reichte ihr das Bild.
"Dankeschön, Castiel", meinte Mama auch und nahm ihn hoch.
"Willst du dir nicht noch etwas zum spielen suchen?", fragte sie, während das Kind schon damit beschäftigt war, auf ihren nassen Wangen herum zu patschen.
"Cade, nimmst du ihn nochmal mit?"

Er hatte es ja unbedingt haben wollen!

"Nein.", meinte er, machte einen Schritt auf sie zu.
"Warum weinst du?"

Ja, hatte er! Wollte er auch!
Aber nicht, wenn sie so war!

Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter und strich Castiel über den Kopf.
Nicht vor ihm, Cade. Sowas machte sie nicht.

Aber so war sie nunmal.

Er verstand auch sofort.
"Castiel? Willst du dir noch ein paar Bonbons holen? Ausnahmsweise, ja?"

Ja.
Aber manchmal könnte er ihr dafür den Hals umdrehen!
Geb ihm noch ein bisschen Zeit für sich, dann war es wieder gut.

Castiel ließ von Mamas Gesicht ab.
"Jaaaaaa!"
Schon rannte er davon.
Sobald der Kleine weg war, straffte sich Madlen.
"Du weißt warum."

Sie aß solang was sie im Kühlschrank fand.
Schade dass es alles wieder raus kam...

"Hör auf sofort diese Abwehrhaltung einzunehmen, sobald wir allein sind.", knurrte er sie an.
"Ich habe dich noch nie dafür bestraft, dass du mir gesagt hast, was du denkst! Nur dieses eine Mal wegen Sei!"

War eben so.
Bitte in die Spüle, Neo, sonst durftest du das nachher putzen.

"Das weiß ich selbst."
Sie drehte sich zu ihm um.
"Weiß du Cade, an manchen Tagen wünsche ich, ich hätte gedacht wie es von mir verlangt worden wäre. Dass mein Kind ein Mittel zum zweck ist, mehr nicht. Dann wäre ich an diesem Tag einfach gegangen. Vielleicht hätte ich überlebt, vielleicht auch nicht, es wäre gleich gewesen. Dann wäre Castiel jetzt tot und du hättest einfach eine neue Frau. Aber ich will nicht gehen, weil cih genau weiß, dass sie ihn töten, wenn ich es tun sollte. Ich will einfach nur noch meine Aufgabe erfüllen. Dir deine 2-3 Kinder auf die Welt bringen und dann gehen, denn dann haben sie was sie wollen und ich werde nicht mehr benötigt. Du kannst das ja alles auch ganz gut allein, wie ich sehe. Es ist zwecklos hier etwas zu suchen, was nie da sein wird."

Sie strengte sich an!

"Wenn du nur noch deine Aufgabe erfüllen willst, hast du auch keinen Grund zu weinen.", zischte er sie an.
"Ich bin ein Musterbeispiel für gescheiterte Erziehung, aber wenigstens mache ich meine Arbeit richtig. Du kannst nicht behaupten, dass bei dir alles gefruchtet hat, was sie versucht haben! Du willst gehen? Schön. Steht dir frei. Ich werde dich nicht aufhalten und ich werde dich auch nicht für den Versuch bestrafen, wie manch anderer. Nicht jetzt."
Nur würde es mit der Nächsten nicht besser werden.
"Nur werden sie Castiel töten, wenn ich eine neue Frau bekomme."

Wehe ihr!

"Und das ist der einzige Grund warum ich es schon die letzten 3 Jahre mit dir aushalte!", fauchte sie.
"Deine ganzen Liebschaften mit Verrätern, Menschen udn Lichtwesen. Deine ständigen Depressionen, deinen Suff! Dieses jämmerliche verkriechen in deine Arbeit! Weiß du was dein Problem ist!? Du kannst dich auf nichts neues einlassen! Du heulst lieber dem nach, was du nicht haben kannst, statt das zu sehen was du hast!"

Ein paar Spritzer...aber die wischte sie weg!

"Meine ganzen Liebschaften!? Die einzige Frau mit der ich je was hatte, war Sei! Weißt du, was dein Problem ist!? Du weißt nicht, was du willst! Gestern wolltest du noch, dass ich mich mit dir beschäftige und heute willst du ja nur unseren Sohn schützen. Was wird es morgen sein!? Ich versuche es! Aber jedesmal wenn ich es versuche kommst du, blockst ab und jammerst rum, wie grausam ich doch zu dir bin! Soll ich dich mal für eine Woche zu jemand anderem schicken!? Zu einem von deinen besseren Männern!? Dann können wir gerne noch einmal darüber reden, wie ICH bin!"

Fein!
Creon fütterte sie auch nach einer Weile vom Bad aus.

"Du beschäftigst dich aber nicht mit mir! Du sitzt die ganze Zeit im Büro und kümmerst dich um jeden scheiß, außer um mich! ich bin es leid zu warten, bis du dich ändern kannst, Cade, dass ist der Grund! Es reicht einfach! Schick mich doch zu diesen anderen Männern. Dann hast du eine Woche deine Ruhe!"

Und Neo klebte an der Tür.
Es gab eben nichts besseres!

"Wie soll ich mich mit dir beschäftigen, wenn du jedes Mal zuckst, wenn ich mich dir auch nur auf drei Schritten nähere!?"
Er biss die Zähne zusammen.
"DU warst es, die mir in den Ohren lag, was falsch und was richtig ist hinsichtlich der Weisen! Und du verlangst jetzt von mir, dir etwas zu geben, was laut der Weisen gar nicht existieren sollte!? Sowas baut sich nicht über Nacht auf, Madlen!"

Ach Neo...

"Du gibst doch sonst nichts auf die Weisen, aber bei dieser Sache ist es so wichitg oder was?!"
Sie wandte den Blick ab.
"Ich bin nicht erst seit einer Nacht hier, aber dass Problem ist, dass ich nicht Sei bin und es auch niemals sein werde. Aber ich bin auch nicht Momoko, die weise genug war, damit zu leben und dich zu lassen, einfach um an schluss dafür zu sterben."

"Creon? Kommst du wieder raus?"

"Sie ist nicht für mich gestorben, sondern für ihren Sohn!", presste er heraus.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
"Es war ihre eigene Entscheidung."
Jetzt tat sie ihm Unrecht.

"Gleich.", tönte es aus dem Bad.

"Ohne dich wäre sie nicht in diese missliche Lage gekommen. Wäre dein Mensch nicht hier aufgetaucht, hätten sie deinen Sohn nicht getötet. Sie hätte dieses Leid nicht ertragen müssen und Cain hätte niemals versagt. Hättest du keine Verbindung zu diesen Lichtwesen, hätte dein jüngerer Sohn den Clan nie verlassen udn sie hätte überlebt! Hättest du deine Frauen nicht mit Liebe verseucht, hätte weder Momoko noch ich an dem Leben unserer Kinder gehangen! Dann hättest du jetzt deinen Erben und ich einen Mann der meinen Wert erkannt hätte, statt ihn zu zerstörren. Ich hätte nicht 1,5 Jahre bei den Weisen sein müssen um mich doppelt und dreifach überprüfen zu lassen! Ich hätte nicht umsonst mein Leben lang für diese Aufgabe trainiert! Vielleicht hätte ich sogar noch studieren gehen können!? Nein, stattdessen wird deine Frau ermordet, eben so wie dein Erbe und ich werde an meinem achtzehnten Geburtstag an den Haaren aus meinem Zuhause geschleift, 6 Jahre vor meiner eigentlichen Pürfung für meinem Verlobten dem ich eigentlich schon seit meiner Geburt versprochen gewesen war!"
Jetzt bekam Cade ihren Zorn in der vollen Bandbreite ab.

"Okay..."

"Denkst du, du wärst die Einzige, der so etwas passiert ist?", bekam sie unbeeindruckt zu hören.
"Sie haben mich gezwungen meine Eltern zu töten, haben meine Schwester ermordet und mich dazu gezwungen zu zusehen und wenn du dich wegen deinen drei Prüfungen beschwerst, Madlen, dann zeig ich dir gerne, wie sie mich erzogen haben. Ja, ich war nicht meine ganze Kindheit lang hier. Ja, ich habe allein gelebt mit meiner Nichte zusammen. Aber das hieß  nicht, dass sie mich in Frieden gelassen haben. Ich musste härter arbeiten als jeder andere von ihnen und auch jetzt zwingen sie mich noch dazu für sie Forschungen zu betreiben, die ich gar nicht betreiben möchte, weil sie einfach schlicht weg grausam sind! Sie haben meinen Sohn umgebracht, weil es ihnen gerade so passte, nicht, weil ein kleiner Mensch vor meiner Tür stand. Für wie dumm hältst du sie!? Sie haben mich dazu gezwungen meinen Sohn zu einem Monster zu machen. Denkst du, sie wissen nicht um Castiel? Wer denkst du sorgt dafür, dass sie ihn am Leben lassen!? WARUM DENKST DU ARBEITE ICH WIE BESESSEN!?"

Erst sauber machen. Dann kam er wieder zu dir.

Wieder dieser Moment in dem Madlen ganz leise wurde und ihre Augen groß.
Sie wich sogar zurück, biss sie die Wand im Rücken spürte.
"Sie...sie wissen bescheid?"

Aber aber aber...sie wollte doch sauber machen!

"Wissen sie."
Er fixierte sie.
"Er lebt noch, weil ich ihnen seine genetische Zusammensetzung gezeigt habe. Die Gene sind makellos, er hatte nur Pech. Ich hab ihnen gesagt, dass ich das beheben kann. Und ich hab nicht sonderlich viel Zeit dazu."

Zu spät.
Heute durfte sie da eh nicht mehr dran.
Zu viele Schmerzen!

Zittern überfiel sie.
Er lebte...noch...beheben...kaum Zeit...
Schon wurde Cade zur Seite gestoßen und Madlen rannte hinaus in den Flur.
"Castiel!? CAS!?"
"Mama?"
Cas der gerade mit ein paar Bonbons zurück in den Flur getapt war wurde von Madlen geschnappt und hochgenommen.
Keine Sekunde länger würde sie ihn hier in diesem Haus lassen, in dem er jeden Moment ermordet werden könnte!
"Mama was ist los?"
"Wir machen Urlaub, mein Schatz."
"Mit Papa? Zu dem Mumien?"
"Nein, ohne ihn."

Aber sie zerrte ihn mit ins Bett zum schlafen.

Sie kam nur bis zu Castiel.
Cade hielt sie fest.
"Er ist nirgendwo sicherer, als hier. Wenn du mit ihm gehst, bringen sie ihn um. Und wenn du Glück hast, dann lassen sie dich nur zusehen."

War auch in Ordnung."