Heruntergekommener Bahnhof

"Solche Anreize?! Ich habe dir wohl deutlich gemacht WIE ich es heute will!"

"Weil dass eine Prüfung für ihn ist!"

"Ich leg mich einfach etwas hin, dann wird es sicher besser."

"Du weißt ganz genau, dass ich darauf reagiere, wenn du nicht die Zügel bei dir behältst!"
Leute...alles gut...

"Wie viele Prüfungen soll er in einer Woche denn noch bestehen!? Gott, Yuu! Er ist noch nicht einmal über Midoris Tod hinweg! Er braucht uns, egal, was für beschissene Vorgaben du in deinem Hirn hast! Und wenn du das nicht siehst, dann frage ich mich wirklich, welches Recht du dir herausnimmst, ihn in deine Sache mit hinein zu ziehen!"

"Davon wird es nicht besser und das weißt du auch ganz genau."

"Darf ich mich etwa nicht einmal dabei entspannen können!? Warum muss ich immer Krieg im Bett führen!? Dass soll doch was schönes sein!"

"Ich habe es auch auf diese Art geschafft und wenn er es wirklich wert ist, wird er es auch! Das hier ist kein Spiel Raiko! Denkst du es wäre alles so leicht? Einer von uns zu sein IST schmerzhaft! Es ist hart und es wir keinen verdammten Tag besser! Entweder er lernt damit und dafür zu leben, oder er lässt sich umbringen."

"Was anderes bleibt mir nicht übrig."

"Du sollst keinen Krieg führen, du sollst nur aufpassen!"

"Du hattest die Nonnen, Yuu. Und er braucht dich noch!", fauchte sie ihn an.
"Denkst du ernsthaft, ich denke, dass das nur ein Spiel ist!? Ein Zeitvertreib, weil du nichts besseres zu tun hast!? Denkst du ernsthaft, dass ich denke, es ist EINFACH!?"
Die Frau holte tief Luft.
"Ich kenne deine oder eure Regeln nicht, ich weiß nicht, was alles erwartet wird, aber du musst auch darauf Rücksicht nehmen, dass er nicht wie du ist! Er kann das! Und das weißt du auch! Nur braucht er noch eine Weile lang Unterstützung, sonst bricht er dir zusammen! Denkst du, es fällt MIR leicht, zu zusehen, dass er zugrunde geht, weil du nicht verstehst, dass er mal eine Verschnaufpause braucht!? Du gehst im Moment zu weit, Yuu! Ich würde fast behauptet, dass du deinen eigenen Sohn nicht kennst!"
Aber war er das überhaupt noch für ihn? Oder hatte er diese Funktion verloren, genauso, wie sie ihre für ihn verloren hatte?

"Du kannst dir ruhig was zu essen suchen."

"Ich kann aber nciht immer aufpassen! Du kannst es mir nicht ein einziges Mal gönnen!"

"Die hat er aber nicht Raiko! Ich nehme ihn nichtmal halb so hart rann, wie die Nonnen mich! Und die konnten mir einiges nicht erklären, so wie er es nun von mir lernt! Du wirfst mir vor, dass ich etwas tue, obwohl ich keine Wahl habe! ICH HABE KEINE WAHL, Raiko! KEINE! Ich kann nicht der Vater für ihn sein, den er braucht. Ihm nicht die Zeit geben, die er braucht. Ich kann ihm nur eine Chance lassen zu überleben!"

Zucken.
"Später vielleicht."
Cade, sie konnte nicht mehr jagen.

"Ich mach das nicht absichtlich und du weißt das auch!"

"Wenn es so weitergeht WIRD er aber nicht überleben! Er kann in diesem Zustand keinen von seinen Brüdern töten! KEINEN!"
Und sie musste sich wirklich Mühe damit geben, sich nicht anmerken zu lassen, wie es ihr mit dem Gedanken ging. Ihre Kinder starben. Eines nach dem Anderen.

Sie konnte schon.
Nur nicht mehr so, wie sie es sonst hätte tun können.

"DU kannst dich ja wohl EINMAL zusammenreißen!"

Dachte sie Yuu ging es besser.
"Dann ist er zum Tode verurteilt. So oder so."

Dann hättest du aber deine Zunge zügeln sollen.
"Du solltest jetzt noch etwas unternehmen. Es soll hier eine gute Bar geben."

"Kannst du mit deinen Schatten ja wohl auch nich!"

Nein. Deshalb sagte sie nichts. Sie hielt ihn nicht für jemanden, dem das egal war. Sonst hätte sie ihn damals nicht geheiratet.
Sie zuckte bei seinen Worten scharf zusammen, wandte den Blick ab.
Sagte nichts mehr, gab aber nach. Er hatte gewonnen.

"Hm...lieber nicht."

Böse Creon.
Damit war Neo weg und die Badtür knallte laut.

Ein bitterer Sieg.
Yuu ließ sie los und verdrückte sich wieder auf das Sofa.

"Und was wollst du dann machen?"

Schnauben.
Sollte sie doch!

Sie hielt ihn jedoch fest.
"Aber ich finde, du hast dich jetzt lang genug wie ein Kindergartenkind verhalten, oder? Was bringt es dir, mich zu ignorieren?"

"Weiß ich nicht. Nachher erstmal Cas wieder einsammeln."

Machte sie auch!
Er war ein RIESEN Arsch!

"Ich mich? Du kehrst deinem Glauben treulos den Rücken! Denkst du das gefällt mir?!"

"Aha."
Sie setzte sich auf das Bett.

Und sie eine RIESEN Zicke!
Raiko sollte sich die Beiden ansehen, bevor sie Yuu als kindisch bezeichnete.

"Tu ich nicht."
Zudem war es SEIN Glauben und nicht ihrer, aber das sagte sie nicht laut. Da war Yuu empfindlich.

"Ich muss Castiel später noch einmal die Farbe spritzen."

Wohl war.
Creon schmollte auf dem Bett, Neo heulte auf der Kloschüssel.

"Du hast gesündigt und bittet nicht um Vergebung!"

"Denkst du nicht, dass es im Urlaub okay ist, es Mal zu lassen?"

Creon schmollte, zog sich an und arbeitete dann eben.
Und schmollte dabei weiter.
Sie waren eben Beide noch jung.

"Hab ich gar nicht. Bei dem Kleid hat man nichtmal wirklich viel gesehen!"

"Besser, wenn wir nicht nachsichtig sind."

Waren sie.
Dass musste auch Mal sein...

"Du hattes KEINE Unterschwäsche an!"
Und es war viel zu eng gewesen! Zudem hatte man ihr bein und ihre Rippen gesehen! Und den Rücken!

"Diese eine Woche...was soll schon passieren?"

Ja.
Die würden so oder so später wieder im Bett kuscheln.
So war das einfach.

"Hatte ich doch."
Aber man hatte weder unter den Rock schauen können, noch war er zu kurz gewesen und von ihrem Ausschnitt hatte man erst Recht nichts gesehen!

"Sicher ist sicher."

War es, auch wenn Neo erstmal hungern würde.
Trotzdem schlief sie Nachts auf seiner Brust.

"Ach auf einmal?!", fauchte er.

"Wenn du meinst."

Und er zog sie nachts trotzdem in seine Arme.

"Hatte ich die ganze Zeit über an. Ich hab das nur gesagt, um deine Reaktion dazu zu sehen."

...Ja, tat er.
Der Mann seufzte.
Gut...schwiegen sie sich ab jetzt eben an.

Die jungen Leute...

"Dasss kannst du nicht beweißen! Selbst wenn, du wusstest dass das Kleid ein No-Go ist und trotzdem hast du es angezogen! Du hast mit voller Absicht gesündigt!"

Was für eine tolle Stimmung im Raum.
Madlen zerknitterte die Bettdecken zwischen ihren Fingern.

Ja.
Liebe muss schön sein, huh?
Creon zumindest schlief wie ein Murmeltier.

"Kann ich nicht, aber ich hab wirklich welche getragen. Denkst du ernsthaft, dass ich mich das trauen würde!?"
Jede, aber nicht Raiko, Yuu. Wirklich nicht.
"Und ich dachte, dass das Kleid geht! Es war alles bedeckt, was man nicht sehen sollte! Cades Frau hat auch gesagt, dass es anständig genug ist!"
Sie verschränkte bockig die Arme vor der Brust.
"Warum verbietest du mir ständig irgendwelche Sachen anzuziehen, die dir nicht in den Kram passen!? Ich schreib dir auch nicht vor, was du anziehen sollst!"

Jep. Ganz toll.
Cade starrte Löcher in die Luft.

Oh ja und das war sie auch.
Neo eben so.
Auf ihm schlief es sich eben so.
Creon, vergess nicht, dass sie einem anderen Mann gehörte.
Der wartete bestimmt schon ungeduldig.

"ICH ziehe mich auch immer ordendlich an! DU wusstest GENAU was für eine Kleidung von dir erwartet wird! Mach mir nichts vor!"

Räuspern.
"Soll ich dir eigentlich noch ein Einzelzimmer buchen? Dann musst du nicht mit mir in einem Bett schlafen."

Tat er.
Aber hier gehörte sie ihm. Basta.

"Schön! Dann hab ich's eben absichtlich angezogen! Aber ich mochte es eben!"

"Nur, wenn du etwas dagegen hast."

Gehörte sie. Noch...

"Du wolltest damit anderen Männern gefallen!"

"Habe ich nicht", kam es schnell.

Noch, ja.
Aber sie tat es.

"Wollte ich nicht!"

"Gut.", kam es zurück.
Uuuund...Stille, yay!

Morgendwss war sie auch vor ihm wach und machte ihm sein Musli.

"Doch! Was denn sonst!?"

Ganz toll.
Madlen wusste auch nicht mehr was sie sagen sollte.

Oh?
Womit hatte er DAS denn verdient?

"Ich wollte nicht ANDEREN Männern gefallen! Du spinnst doch!"

Cade auch nicht.
Er holte sich irgendwann Stift und Papier.
Formeln kritzeln.

Sie war eben einfach nett, wenn er es schon nicht war.

"Wem den sonst, denn MIR hast du so bestimmt nicht gefallen!"

"Was machst du da?"

Er freute sich auch, als er sich endlich zu ihr gesellte.
Müsli!

"Das musste DIR ja auch nicht gefallen, sondern MIR! Mir hat es gefallen und deshalb habe ich es angezogen! Fertig! Wenn du ein Problem damit hast, dann ist es nicht meines! Ich werd ja wohl einmal in meinem Leben etwas anziehen können, was mir gefällt, obwohl es dir nicht gefällt, oder!?"

"Nur ein paar Formeln wiederholen."

"Gut geschlafen?"

"Du benimmst dich so sündig! Das widert mich an!"

"Cade...Urlaub", seufzte sie.

"Wie immer. Du?"

"Schön. Dann geh dich weiter auf dem Sofa ekeln."
Sie drehte brüsk ab.

"Das ist Urlaub. Ich mach das gerne."