Heruntergekommener Bahnhof

"Es ist nicht all das, an was du glaubst! Nur ein kleiner Teil! Den kannst du sehr wohl aufgeben!"

"Wieso das Bad putzen?"

"Nein. Das ist der wichtigste Teil."
Zudem durfte er dich gar nicht heiraten, Miru.
Aber das sagte er dir lieber nicht.

Er bekam keine Antwort mehr.
Hunger, müde und ein besoffener Yuu = schlecht gelaunte Rairai.

In ihrem Blick war so viel Wut, das es wunderlich war, wie ruhig ihre nächsen Worte waren.
"Dann geh doch! Da ist die Tür."

Yuu ging mal schauen.
"Alter wer pisst in unser Bad!? REES!"
Er trampelte los in Rees Zimmer.

Bestürzt starrte er auf sie herunter.
"Miru..."

"Das warst du.", kam es knapp aus der Küche.

Es rannen ihr noch mehr Tränen über die Wangen.
Hinterließen kochendheiße Spuren.
"Ich habe mir klar genug ausgedrück, oder? Du musst selbst wissen was dir wichtiger ist."

Sie wurde nicht mehr gehört.
In dem Zimmer ging schon das Donnerwetter los.

Gequält verzog er das Gesicht, streckte die Hand nach ihr aus, ballte sie jedoch kurz vor ihrem Gesicht zur Faust und zog sie zurück.
"Ich kann dir das nicht antun."

Sie ging ihm nach und riss ihn am Kragen herum.
"Wasch dir die Ohren! Das warst du und jetzt geh und wisch es weg!", fauchte sie ihn erbost an.
Und Raiko wurde sehr selten so böse, Yuu.

"Du tust mir mir diesem Gerede schon genug an! Haub ab!"

Yuu schien jetzt aber verwirrt.
"Ich? Hä?"

Er biss die Zähne zusammen, folgte ihrem Befehl aber, nahm seine Jacke und ging.

"Ab jetzt!"

Sie schlug die Tür hinter ihm zu und sackte dann zusammen.
Da war doch nicht fair!

"J-Ja..."
Ui...was war den mit der los?

Kaeru tat das mehr weh, als dir.
Er zündete sich draußen eine Zigarette an und ging nach Hause.

Die war etwas gereizt...ein bisschen frustriert...und müde.
Sie starrte ihm noch böse nach, bis er im Bad verschwunden war, bevor sie sich wieder an das Frühstück machte.

Zuhause hing auch schon wieder der Haussegen schief.
Obendrein bekam Kaeru auch noch anschiss von seinem Vater wegen dem Rollstuhl.
"Denkst du wir können uns jetzt noch einen leisten!?"

Kaeru hatte gerade kein offenes Ohr für dich, Yuu.
Er ließ einfach nur die Schultern hängen.

Was Yuu auch irgendwann merkte.
"Sag Mal...was ist los?"

"Nichts so wichtig, Dad."

"Sag es deinem alten Herr, Fröschchen."

Er senkte den Blick.
"Ich hab mich mit Miru gestritten."

"Ach echt? Warum?"
Er zog ihn mit an den Esstisch.

Er linste zu Yuu hoch, senkte den Blick aber schnell wieder.
"Ach...nur das Übliche...", druckste er rum.

"Du kannst es mir sagen, dass weißt du."

"Sie will nicht akzeptieren, dass man gewisse Dinge erst macht, wenn man verheiratet ist."

Wie gut das Yuu schnell schaltete.
"Sie wollte mit dir intimer werden?"

Leichtes Nicken.

"Wolltest du dass denn auch? Ihr seit ja jetzt schon lange zusammen."

Yuu bekam einen bösen Blick.
"Sowas macht man nicht vor der Ehe."

"Das behaupt ich auch gar nicht. Ich will nur wissen ob du es dir vollstellen könntest, wäre es erlaubt."

"Vorstellen macht das noch schwerer."

"Glaub ich dir", meinte er lächelnd.
"Und ihr habt gestritten, weil Midori nicht einverstanden mit deiner Entscheidung ist? Will sie denn schon? Sie ist doch noch recht Jung..."
Für Yuus Verhältnisse.

"Ja und ja.", brummte er.
"Sie hat mich rausgeschmissen."

"Ach Kaeru..."
Er wuschelte seinem Sohn durch die Haare.
"Es ist alles viel schwerer hier...die Menschen haben ganz andere Wertvorstellungen. Es ist nicht so wie im Tempel. Dass hab auch ich inzwischen gelernt."
Er sah zu Raiko hinüber die noch am Herd stand.
"Ich hab deine Mutter auch ganz lang leer laufen lassen und ich glaube für sie war es auch nicht schön."

Er verzog das Gesicht.
"Dad...das will ich gar nicht wissen."