Heruntergekommener Bahnhof

Miru die dank ihm ja sicher gelandet war, blieb traurig an Ort und stelle sitzten.
Wie konnte er es nur so schrecklich finden?
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und senkte den Blick.
Kaeru...jetzt war sie traurig...

"Ich sag zu Rees auch immer noch 'Süßer', zu Kaeru 'Fröschchen' und zu Hikari 'Engel'. Auch Kazuya bleibt mein 'Wirbelwind'...dass ist doch normal. Sie sind und bleiben meine Kinder, egal wie groß sie sind."

Das wollte er aber auch nicht.
"Schau, Miru...es ist nicht so, dass ich dich nicht attraktiv finde, sonst könnt ich ja einfach hinschauen...aber das ist eben etwas für die Ehe!"

"Dein Wirbelwind ist eher ein Orkan.", murrte Cade.

Große Kullertränen platschten auf den Fließboden.
"Ich will deine Ausreden nicht mehr hören! Alle andern tuen es auch und es ist gar nichts schlimmes! Nur du willst nicht!"
Sie rappelte sich auf und verschwand in Richtung ihres Zimmers.
Sich was anziehen.

"Er ist jung", meinte Yuu nur wieder.
Und noch ein Glas.
"Hoffe, Raiko hat heute Abend nicht wieder einen komischen Einfall..."

Kaeru seufzte schwer.
Das dauerte jetzt wieder, bis sie sich beruhigt hatte.

"Ich glaube, sie wird dich heute in Ruhe lassen."

Dauerte es. Sie ließ ihn allein unten hocken und ging oben an den PC.
Mal wieder verschissen, Kaeru.

"Denkst du?"
Wurde alles so schwummrig.

Kaeru räumte unten etwas auf.
Das war er von ihr gewöhnt.

"Ganz sicher."

Solche Konflikte gab es öffters.
Dieses Mal versuchte sie aber hart zu bleiben. Es konnte doch nicht ewig so weiter gehen!?
Sie hatte 2 Wochen Sturmfrei! Es war IDEAL!

"Na gut..."
Hiksen.

Sollte sie mal...Kaeru hatte genug Anstand, um nicht einfach zu gehen und sie allein zu lassen.

Hiksen?
Vielleicht sollte er die Flasche wegstellen...
"Keine Angst."

Aber auch nicht genug um hoch zu kommen und die flach zu legen, wie sie fand.
Gegen Nachmittag kam sie jedoch wieder herunter.
"Bitte!"

"Hab....isch...nisch...", kam es vernuschelt von Yuu.
Der Alkohol schlug zu.

"Es geht nicht, Miru! Nein."

Okay, die Flasche war weg.
Cade beobachtete ihn besorgt.

"Warum nicht!? Warum bis zur Ehe warten!? Warum ist das so wichtig für dich!?"

"Heeeey!", beschwerte er sich auch gleich.
Da würde sich Raiko aber freuen...

"Weil es sich so gehört."
Und weil seine Spermien ultrabefruchtend waren.

Und wie...
"Ich glaube, das reicht jetzt, Yuu...Soll ich dich nach Hause bringen?"

Sie ließ sich auf einen Stuhl sinken.
"Wer bestimmt, dass, ob es sich gehört oder nicht!? Ich bin der Meinung, dass man sich einfach nur leiben muss und es will!"
Sie sah ihm fest in die Augen.
"Zählt es denn gar nicht, was ich will!? Ich habe 2 Jahre auf dich gewartet, Kaeru. Wie lang willst du mich noch hinhalten?"

Yuu hörte ihm nicht zu, sah eher verzweifelt aus.
"Kann isch nisch noch waaaaas habbbbbben? Da war dosch nosch wasch in deeer Flascheeee!"

"Gott tut das.", kam es fest zurück.
"Und du willst nur, weil du nicht mit deinen Freundinnen mitreden kannst."

"Die ist leer. Ich hab sie leer getrunken."
Er winkte den Kellner heran, bezahlte.
"Du hast genug getrunken. Soll ich dich nach Hause bringen?"

"Auch", kam es ehrlich. Sie hatte keinen Grund ihn zu belügen.
"Aber hauptsächlich, weil ich finde, dass es Zeit ist. Mir reicht das so nicht mehr...ich will mehr von dir..."
Sie senkte den Blick.
"Ich werde doch nächsten Monat schon 18, Kaeru...und ich wollte das immer schon in meiner Jugend machen...nicht so spät. Ich fühl mich reif dafür. Ich will auch endlich eine Frau sein. Warum lässt du es nicht zu. Gott hätte sicher nichts dagegen mir einem Wunsch zu erfüllen."

"Nöööööö! Isch will nosch bleibschen! Büüüüdeeee!"

Mach's ihm doch nicht noch schwerer, Miru.
Gequält senkte er den Blick.
"Ich kann das nicht machen."

"Nein."
Er stand auf, zog Yuu hoch.
"Wir gehen."

"Doch du kannst! Du willst nur nicht!"
Sie hatte recht Kaeru. Du warst ein kern gesunder junger Mann...da funktionierte alles.
"Wir müssen ja nciht gleich...aber wenigstens ein bisschen mehr!"

Yuu taumelte mehr schlecht als recht mit.

"Nein, kann ich nicht! Ich kann das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren!"

Cade brachte dich lieber nach Hause...bevor du noch abhanden kamst.

"Du kannst es nicht mit deinem Gewissen vereinbaren mir einen Gefallen zu tun!?"

War besser so, wirklich.
Sicher würde Cade aber anschiss von Raiko bekommen. Außer die witterte ihre Chacne...

"Dreh mir nicht die Worte im Mund herum!"

Und was er für einen Anschiss bekam.
Aber sie würde ganz bestimmt nicht ihren betrunkenen Mann anfallen!
Ein bisschen Anstand hatte sie ja auch noch.

"Tu ich nicht, aber du tust so als wäre es etwas schlimmes, weil ich dir nah sein will!"

Ach Raiko...das war aber deine Chance...

"Es freut mich, dass du so denkst, aber ich kann nicht mit dir schlafen."

Nein...Yuu würde am nächsten Morgen einen Anfall bekommen.
Das konnte sie nicht machen.
Aber geschimpft wurde er trotzdem.

"Tret doch einfach aus der Kriche aus!"

Er hörte auch ihr nicht zu...
Pinkelte im Bad an die Wand neben dem Waschbecken und summte "Baby one more time".

Schockiert starrte er sie an.
Wie konnte sie das auch nur vorschlagen!?

Spätestens ab da hätte sie so oder so keine Lust mehr gehabt ihre Chance zu nutzen.
Yuu...das gab solchen Ärger...

Sie ließ sich nicht beeindrucken.
"Ich kann nicht auf dich warten bis wir vielleicht irgendwann eventuell Mal heiraten! Meine Eltern erlauben dass sowieso nicht!"

Aber erst Morgen.
Yuu schnarchte gegen 3 auf dem Esstisch vor sich hin.

"Ich weiß, dass deine Eltern mich nicht leiden können..."

Raiko war ins Bett gegangen.
Idiot.

"Lenk nicht vom Thema ab!"
Sie stand auf und schupste ihn gegen die Wand.
"Kaeru! Du wirst mit mir schlafen! Ich lasse dir keine andere Wahl!"

Lass ihn doch. Einmal alle 10 Jahre durfte man dass!

"Werde ich nicht."

Aber er musste sich nicht SO abschießen!
Und dann auch noch mitten ins Bad pinkeln!
Rate, wer morgen ganz schlechte Laune hatte...

"Doch! Du musst dich entscheiden! Wen liebst du mehr: Mich oder deine Religion!?"
Sag nichts falsches, Kaeru...

Verstand Yuu gar nicht als er wach wurde.
"Alles okay, Schatz?"

"Du bist mir wichtiger, als mein Glaube, aber ich werde nicht zwischen dir und an das, was ich glaube, wählen."

"Putz das Bad und frag dann nochmal."