Heruntergekommener Bahnhof

"Ich bewundere dich", meinte sie sanft.
"Du hast dass alles allein gemeistert. Einfach so....und sie ist so ein tolles Mädchen geworden. Danke."

Er zog die Augenbrauen nach oben.
"Das ist nicht das erste Kind, das ich großziehe, Sei."

"Das erste Mädchen", meinte sie grinsend und küsste ihn dieses Mal auf die Lippen.

"Nein, du vergisst Raiko."

"Auch wieder wahr...na gut du Held. Bekommst trotzdem ein Lob."
Ein kruzer Blick zu Neo, ehe sie sich erlaubte, an Cade zu kuscheln.

Cade - von Frauen belagert.
Er lächelte sie seelig an.

Och, dass gefiel ihm doch.
"Ich würde dir gern sagen wie sehr ich dich vermisst ahbe, aber ich bin froh darüber dass ich dich in meinen Erinnerungen keine Sekunde missen muss. Segen oder Fluch..."

"Sei froh darüber, Sei."
Sie bekam einen Kuss.

"Bin ich."
Es wurde noch ein Kuss eingefordert.
Dann gedoch wurde sein Gesicht betatscht, Sich die Schnitte abschauen.
Für jeden anderen schien Cade das perfekte Bild eines Mannes zu sein, doch Sei kannte ihn inzwischen zu gut. So oft hatte sie Stundenlang Nachts in sein Gesicht gesehen und erkannte daher, wie erschöpft und ausgezerrt er war.
"Schatz? Hast du dich nicht getraut zu Essen?", fragte sie ihn besorgt.
Klar, wünschte sie sich Treue, aber eine so lange Zeit zu Hungern...zudem konnte er ja nicht wissen, ob sie zurück kommen würde.

Falsche Wortwahl, Sei...du kanntest ihn doch.
Schnauben wallte ihr entgegen.
"Natürlich hätt ich mich getraut."

"Du hast es aber nicht...", meinte sie ernst.
"Du weißt doch, dass du darfst..."

"Halt die Klappe, Weib."
Gleich so freundlich!

Sie wusste dass er es nicht so meinte.
"Nenn mich bitte nicht so. Du willst dich doch nicht anhören wie mein Vater, oder?"

Feine Frau.
Sie kannte ihn ja, wenn er sich in seinem Ego angegriffen fühlte.
Er brummte auch nur irgendetwas unverständliches, bevor er noch einmal schnaubte.
"Der ist eh tot. Asche."

"Wieso Asche? Hat Raiko ihn verbrannt?"

"Denkst du ernsthaft, sie wäre dazu in der Lage gewesen?"

"Nein...aber sie kann ihn ja nich einfach verwesen lassen...si ein großes Tier..."

"Ich hab Cain geschickt. Der hats gemacht."

"Achso..."
Sie schien leicht geknickt, schluckte ihre Emotionen jedoch hinunter.
"Wie geht es Momo?"

Er runzelte die Stirn.
"Woher soll ich das wissen?"

"Über Cain...vllt lade ich sie Mal zum Kaffee ein..."

"Das wirst du schön sein lassen.", entschied er und warf ihr einen strafenden Blick zu.
Sei, das wolltest du dir nicht antun.

"Wieso denn?"
Sie würde sich gerne Mal mit ihr unterhalten.
Unter der Decke regte es sich nun aber wieder.
Neo war aufgewacht und rutschte seidlich von Papas Bauch.

"Ich verbiete es."
Er lugte angestrengt nach unten und runzelte die Stirn.
"Neo?"

"Papa?", bekam er es unter der Decke zu hören, ehe sie hervorschlüpfte.
Arme Sei. War so perblext von Cades Verbot, dass sie es ganz verpeilte aufzustehen.
Also lang sie da, verwirrt an Cade gekuschelt.
Neos Augen wurden schmal.

Papa blinzelte sie an und wuschelte ihr mit der freien Hand über den Kopf.
"Na? Endlich wach? Ich glaube, Cain macht dir sogar gerade frühstück."

Sie reagtierte nicht auf seine Worte, sah nur noch einen Moment das geschehen an und sauste dann aus dem Zimmer.
Da ließ er die einfach in ihr gemeinsames Bett! Das war ein intimer Ort! Der gehörte nur ihr und ihrem Papa! Schon immer! Da durfte nicht Mal Mii mit rein!
Die Tür zum Bad knallte.
Sei neben Cade seufzte und stand wieder aus dem Bett auf, indem sie sich zurück in ihren Rollstuhl stemmte.
"Ich sollte später Mal das Gespräch mit ihr suchen", meinte sie zu Cade und rollte zur Tür.

Cade seufzte gleichzeitig mit Sei auf.
Er wusste zwar nicht, ob das so eine gute Idee war...aber naja.
Würde schon irgendwie hinhauen.

Cade, es würde noch ein harter Weg werden. EIn sehr harter, besonders für dich, da du keinem den Rücken kehren konntest.
Irgendwann würde es sich auch beruhigen.
Es kam er Tag an dem Neo merkte, wie wichtig Sei ihrem Vater war. Wie glücklich es ihn machte, sie wieder bei sich zu haben, aber auch wie traurig, wenn er zwischen ihnen stand.
Stück für Stück ließ sie Cade los. Es gab nunmal nicht mehr nur sie beide. Ganz und gar nicht.
Eines Tages würde Cade in sein Schlafzimmer kommen und nur noch ein halbes Bett vorfinden.
Neo hatte nach der Schule ihre ganzen Kucheltiere, Schmusedecken und Schlafsachen in ihr Spielzimmer geschleppt. Nur Seis Teppich lag ordndlich zusammen gelegt an Ort und Stelle.
Cain, der momentan etwas als Ersatz für Cade herhalten musste, wurde auch gefragt, ob sie ein Bett kaufen gehen konnten.

Ja, ein wirklich harter.
Vorallem, da sich nicht nur Neo von Papa abnabeln musste, sondern auch Papa von Neo.
Ihn traf es wahrscheinlich härter, als sie, als ihre Sachen aus dem Bett verschwunden waren.
Cain fuhr natürlich sofort mit ihr und Mii los.