Heruntergekommener Bahnhof

Im Bett wartete Neo jedoch, bis Papa auch bei ihr lag und etwas ruhiger wurde.
Dann zog sie die Decke zurück und ging dem Blutgeruch nach.
Zittrig wurde Cades Shirt hoch gezogen und die Nachtischlampe angemacht.

Viel fand sie da nicht.
Lediglich einige Blutergüsse und kleine Schnitte.

Die fasste sie auch vorsichtig an.
Was war ihren Papa nur passiert?!
Sie rollte sich vom Bett herunter und huschte hoch in ihr Spielzimmer.
Mit ihrer Doctortasche kam sie dann auch wieder. Papa untersuchen.
Er bekam sogar ihren Lieblngsstoffhasen auf die Brust gedrückt, damit er nicht so Angst vor dem 'Doktor' hatte.
Der Hase lag sowieso immer mit im Bett und war schon sehr in Mitleidenschaft gezoegn worden.

Owww Neo...du konntest so süß sein!
Papa schlief schön weiter.

Konnte sie.
Cade wurde jetzt erstmal abgehört und auf sein Knie geklopft. Sie wusste zwar nicht warum, aber beim Arzt machte man das so! Dann schaute sie ihm auch noch in die Ohren, ehe sie sich seinen offensichtlichen Verletzungen widmete.
Zum schluss bekam er auch noch eine Spitze in den Bauch und den Po und in den Arm vielleicht auch nocht eine!
Zufrieden packte die junge Ärztin ihren Koffer zusammen, legte ihn neben das Bett und kuschelte sich dann an den Papa.
Armer Cade. Wenn er aufwachen würde, dann wäre mit guten huntert Pflastern mit verschiedenen Kindermotivenbeklebt und dick mit 'Wundsalbe' - Nivea - eingeschmiert. Zudem hatte sie alles verbunden, was nur ging. Auch jeden einzelen Zeh!
Wenn er die ganzen Pflaster ab hatte, dann war er gewachst wie ein kleiner Babypopo.

So stark hielten die Babypflaster gar nicht.
Aber gut...er war...milde erstaunt.
Immerhin grinste er nur vor sich hin und bedankte sich dann bei Dr. Neo für ihre Fürsorge.
Nach dem Frühstück packte Cade allerdings ihre Sachen zusammen.
"Auf gehts, Prinzessin."

Und brachte sie damit zum erstarren.
Er wurde mit großen Augen angesehen. Sie...sie gingen wirklich?

Er hockte sich zu ihr.
"Du musst keine Angst haben, Neo. Wirklich nicht. Ich bin da, ja?"

"Versprichst du mir, dass alles so bleibt wie es ist?", fragte sie ihn ernst.

"Es wird ein kleines bisschen anders werden, Neo. Aber bei uns beiden bleibt alles so. In Ordnung?"
Er breitete die Arme aus.

Zögern, aber sie kam zu ihm, wie immer.
"Darf ich meinen Schulranzen mitnehmen?", fragte sie leise an seinem Hals.
"Und Nuff?", irh Stoffhase.

"Natürlich.", lächelte er und packte dann alles ins Auto.
Neo auch.
Und ab gings zu Sei.

Hoffentlich dieses Mal langsam!
Sei war schon wach als sie kamen.
Eine Schwester versuchte ihr eine Suppe schön zu reden.
Als sie Cade sah, fing sie an zu strahlen.
Neo hatte sich gesträut weiter als bis zum Flur mit Cade zu kommen.
Sie saß vor der Tür bei ein paar Sitzreihen und malte etwas.

Klar fuhr er langsam! Seine Tochter saß im Auto!
Cade rümpfte aber nur die Nase.
"Du solltest etwas essen, Sei."

"Jaja...", meinte sie, konnte aber den Blick nicht von ihm lassen.
Sie freute sich sichtlich, dass er auch heute gekommen war. Hatte sogar die Minuten gezählt.

"Nicht jaja. Iss.", murrte er sie streng an.

Sie nahm ja auch schon einen Löffel in die Hand.
Die Schwester grinste zu frieden und ging aus dem Raum, als Sei fertig gegessen hatte.
"Was hast du mit deinem Gesicht gemacht?", fragte Sei ihn jedoch besorgt.

Er winkte ab.
"Ich hab nicht aufgepasst.", meinte er, bevor er schnell das Thema wechselte.
"Ich hab Neo mitgebracht. Sie ist draußen auf dem Flur. Möchtest du sie sehen?"

Hui. Deine Verlobte bekam große Augen.
"Neo? Sie ist hier?"
Frau wurde ganz zittirg vor Aufregung.
"Hier im Krankenhaus?"
Sofort huschte ihr Blick zur Tür, als könnte ihr Baby gleich hereinstürmen.
"Ja...ich will sie sehen!"

"Ich weiß nicht, wie sie auf dich reagieren wird. Sie hat bis jetzt ziemlich empfindlich reagiert. Ich glaube, dass sie das tut, weil sie Angst hat und du nicht gerade lebend aussahst, als du da lagst. Also wunder dich nicht."
Er hob sie hoch.

Sei dachte kurz über seine Worte nach, ehe sie ihn von sich drückte.
"Dann lass mich lieber hier im Bett und hol sie rein...", meinte sie zu Cade.
"Sonst bekommt sie noch Angst, weil ich nicht laufen kann oder fühlt sich bedrängt. Du solltest lieber deine Hände für sie frei haben."
Lächeln, auch wenn sie innerlich eben so Angst hatte. Angst vor der Reaktion ihrer Tochter. Cade hatte ihr gestern zwar einiges erzählt, der das Mädchen das herein kommen würde, würde ihr vollkommen fremd sein.

"Wenn ich sie hierrein krieg...ich versuchs."
Damit wandte er sich von ihr ab und verschwand nach draußen, um Neo zu suchen und sich schließlich vor sie zu hocken.
"Neo? Wollen wir mal zusammen nach Mommy schauen?"

Sie sah von ihrem Bild auf, auf dem wohl Mii und Cain zu sehen waren, die vor einem Schloss standen.
Kopfschütteln.

"Warum denn nicht?"

"Ich kenn sie doch gar nicht", erklärte sie.
"Zudem bist du da immer so traurig!"

Er lächelte.
"Ich bin nicht traurig, Neo. Ich bin sehr, sehr glücklich darüber, dass sie wieder wach ist. Ich bin traurig darüber, dass du sie nicht sehen möchtest."
Er strich ihr über die Wange.
"Deine Mommy kennt dich auch nicht mehr, Kleines. Und sie hat Angst, dass du sie nicht magst oder nicht kennen lernen willst."

Ihr Vater war traurig wegen ihr?
Neo schlcukte schwer. Das wollte sie nicht.
Vorsichtig faltete sie ihr Bild zusammen und schob es in ihre Tasche, zusammen mit den Stiften.
Der Stoffhase wurde unter den Arm geklemmt und Cade eine Hand gereicht.

Er nahm ihre Hand und drückte sie sanft.
"Ich bin bei dir. Du musst keine Angst haben, ja?", ermunterte er sie, ehe er sie vorsichtig mit sich zog in Seis Zimmer.

Arme Sei, sie sah ihre Tochter keine Sekunde lang, ehe ihr auch schon die Tränen in die Augen schossen.
Sie war so groß...ihr Baby....
"Hallo, Neo", kam es unter einigen Tränen, die sie nicht wirklich unter Kontrolle bekam.
Neo gab keine Antwort, drückte sich nur an das Bein ihreres Vaters.

Cade strich dem Kind über den Kopf.