Heruntergekommener Bahnhof

Und er musste wirklich viel erzählen. So lange bis Sei einnickte und Dan herein kam.
"Die Besuchzeit ist um..."

Er stand leise auf.
"Sie ist gerade erst eingeschlafen.", teilte er mit.

"Gut so, sie braucht Ruhe."
Er kam etwas näher.
"Ich habe mich schon mit meinen Kollegen besprochen. Wir denken, es ist das Beste, wenn sie bald von ihr fort darf. Sollten die Untersuchungen nichts auffälliges herraus bringen, dann würde ich sagen, dass ich sie nächste Woche hier sehe um sie abzuholen. Wie wäre das?"

Er musterte ihn etwas, zuckte aber dann mit den Schultern.
"Ich komme morgen wieder."

"Wie immer. Also dann. Bis morgen."

Er nickte, bevor er sich auf den Weg machte.
Allerdings war es unklug von ihm, jetzt direkt Auto zu fahren.
Er war viel zu aufgewühlt.

Cade...tut das deiner Familie nicht an.
NIct jetzt wo Sei aufgewacht war und Neo Zuhause auf dich wartete.

Ach was, er kam nach Hause.
Zwar blutig, aber das konnte er selbst kitten.

Als Neo wie immer zur Tür rannte um ihn zu begrüßen und ihn so sah schrie das Mädchen erstmal los wie eine irre.
Kreischend und heulend rannte sich hoch zu Cain und warf sich an seine Beine.
"PAPA IST TOT! PAPA IST TOT!", weinte sie.

Cain reagierte irritiert auf ihre Aussage, während Cade sich erst einmal in seinem Labor verkroch und erst nach drei Stunden wieder nach Neo suchte.
"Komm her, Kleines. Schau...ist doch alles in Ordnung."

Sie wollte ihm aber nicht zu nahe kommen.
Sobald er ihr zu Nahe kam verkroch sie sich aufheulend hinter Cain.

Cade setzte sich auf den Boden und streckte die Hände aus.
"Neo, es ist alles in Ordnung. Das war nur Ketchup, ja?"

Sicher, und was waren das für Schlitze in seinem Gesicht?
Sie war 6, ja, aber noch nicht blöd.
"DU STRIBST AUCH NOCH! WIE MOMMY!", schrie sie ihn an.

Er ließ wieder die Häschen herumhüpfen.
"Nein, Neo. Ich bleibe bei dir, versprochen. Und Mommy ist auch nicht tot. Sie ist heute wach geworden. Sie ist wieder da."

"Nein du lügst! Sie liegt ganz tot da udn bald kommt sie in den Sarg!"
Neos Schatten züngelten ebenfalls hoch, stellten sie zwischen sie und Cades Schatten.

"Ist sie nicht Neo. Sie ist wieder da. Wenn du willst fahren wir sie morgen besuchen. Vertrau mir, Kleines."

Zögern, ehe sie ihm schließlich aufheulend in die Arme rannte und sich an ihn drückte.
"Du darfst nicht sterben! Bitte! Du musst zum Arzt!", schluchzte sie und erzitterte bei dem was sie roch.
Sie hatte zwar nicht die feine Nase ihres Papas, aber der Geruch von Blut und Aklohol war nicht schwer zu erkennen.

"Es sind nur Kratzer. Du musst keine Angst haben. Das wird alles wieder gut."
Er drückte sie an sich.
"Und Mommy ist wieder wach. Willst du morgen mitkommen, Kleines?"

Wildes Kopfschütteln.
Sie wollte nicht zu diesem komischen Krankenhauszimmer. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass ihre Mutter wach war.
"Du darfst auch nicht mehr gehen!"

"Sie würde sich so freuen, dich zu sehen, Neo. Und du willst doch auch, dass sie wiederkommt, oder?"

Schweigen schlug Cade entgegen.
Ja...wollte sie dass?
Neo wusste es nicht. Sie konnte sich das gar nicht vorstellen, so mit einer Mama.
Mii hatte ja auch nur einen Papa und es schien ihr das normalste auf der Welt.
Wie war eine Mama eigentlich? Irgendwie machte es ihr Angst.
Wieder kopfschütteln.
"Warum kann es nicht so bleiben wie es ist?"

"Weil deine Mutter hierher gehört. Es war nicht ihre Schuld, dass sie nicht da sein konnte. Jemand hat ihr ganz dolle weh getan und weil sie dich nicht ganz alleine lassen wollte, hat sie ganz lange geschlafen, damit sie irgendwann wiederkommen kann. Das habe ich dir doch schon erklärt."
Er strich ihr über den Kopf.
"Wir fahren morgen zusammen hin."

Ja, dass hatte er erklärt...Totzdem war ihr nicht wohl bei dem Gedanken.
"Ich will aber nicht das sich was verändert! Du darfst da nicht mehr hinfahren! NIe nie wieder!"
Schatten schlangen sich um Cades Beine.

"Neo!", stauchte er die Kleine zusammen.
"Es ist nicht deine Entscheidung, ob wir fahren oder nicht!"

Und damit brachte er sie wieder zum weinen.
"Bitte fahr nicht! Bitte Papa!"

Cade nahm sie in die Arme und seufzte.
"Ach Neo..."

Sie schluchtze einfach weiter.
War viel passiert heute...

Vielleicht sollte er sie erst einmal beruhigen und sie morgen damit konfrontieren.

Vielleicht sollte er das wirklich tun.
Es war ja auch schon spät.

Ja.
Also ab ins Bett.