Heruntergekommener Bahnhof

"Ich muss die Sachen holen, Sei. Ich komme wieder. Cain passt auf dich auf."

"Ich hab das nicht gemacht!"
"Und deshalb spricht auch deine HALBE Nachbarschaft davon oder was!? Was soll das Rumgehure!?"
"Ich hure nicht rum!"

"Kann ich nicht mitkommen?"
Was wenn er nicht wieder kam?!

"Kazuya! Halt die Fresse!", fauchte Yuu.
"Hikari, warum erzählen die das über dich?"

"Nein. Du musst bei Neo bleiben und mit ihr in ein Krankenhaus fahren."
Er sah sie streng an.
"Willst du sie sterben lassen!?"

Kazuya knurrte auf.
"Sag mir nicht, was ich zu tun und zu lassen habe!"
Hikari schwieg eine Weile, antwortete dann aber.
"Ich hab jemanden von dem ich dachte, dass er ein Freund ist, etwas erzählt...und er hat daraus eine große Lüge gemacht."

Sie zuckte zurück und schluckte schwer.
"N-Nein...will ich nicht."

Kazuya küsste nochmal die Wand.
"Was hast du ihm ursprünglich erzählt?"

"Na also."
Sie bekam einen Kuss.
"Ich hole zu euch auf, hab keine Angst."

Langes, sehr langes Schweigen kam von der jungen Frau, ehe sie so leise und hastig eine Antwort hab, dass wohl sogar Yuu Schwierigkeiten haben würde, sie zu verstehen.
"Ich hatte eine Abtreibung. Aber nur eine...ich kann auch keine weitere mehr haben, weil ich keine Kinder mehr bekommen kann."

"Pass auf dich auf...und fahr vorsichtig!"
Wehmütig wurde ihm hinterher gesehen.

Yuu klappe das Kinn herunter.
Was?!
Warum immer seine Töchter und...deswegen roch sie so komisch...
"Hikari..."

Cade fuhr immer vorsichtig!
Cain fuhr mit Sei dann auch in ein Krankenhaus und wenige Stunden später schloss Cade wieder zu ihnen auf.

Hotaru und Hazel würden mehr Glück haben, Yuu, keine Angst.
Sie schüttelte nun jedoch den Kopf und lächelte ihren Vater an.
"Ist in Ordnung, Dad. Der Herr hat mich für meine Taten bestraft."

Neo war wieder in einen Wärmebettchen, an Sauerstoffgeräte angeschlossen.
Sie hatte aufgehört zu feinen und schlief friedlich, die Fäustchen neben dem Kopf.
Cain wurde unsicher angelächelt.
"Eigentlich habe ich mir die Begegnung zwischen dir und deiner Schwester anders vorgestellt. Ich hoffe sie macht trotzdem keinen all zu schlechten Eindruck auf dich", meinte sie, sah aber auf als Cade herein kam.
Erleichterung spiegelte sich in ihren Augen.

Knurren.
"Unfruchbarkeit kommt vom Teufel und nicht vom Herrn!", zwischte er.
"Der Sinn des Lebens ist immerhin fie Fortpflanzung! Wer war der Vater!?"

"Es ist klein und es blinzelt - wie kann das einen schlechten Eindruck machen?", grinste Cain im selben Moment, in dem Cade hereinkam.
"Dad.", meinte er dann leise, nickte ihm zu.
"Ich bin wieder da."

"DAS würde ich auch gerne wissen!", mischte sich Kazuya wieder ein.
Hikari sah ihn einen Moment lang an, ehe sie den Blick senkte und schwieg.

Sei die wieder auf einem Bett lag streckte die Arme nach ihm aus.
Er sollte sofort her kommen!
Sie machte sogar extra Platz auf dem schmalen Bett.

"Hikari. Du hast es mir zu sagen!"

Ach Sei...
"Du solltest schlafen.", tadelte Cade sie leise, folgte aber ihrer Geste und setzte sich neben sie aufs Bett.

Kopfschütteln.
Kazu knurrte wieder auf und packte sie grob am Kragen.
"Spucks. aus."

Sofort wurde er so sehr gewürgt, dass er sich nur zu ihr hinlegen konnte.
Sie Arme um Cades Hals geschlungen schloss sie die Augen.
"Aber auf Neo aufpassen...ja?"

Wieder riss Yuu sie los.
"Fass sie noch einmal an und ich reiß dir die Eier raus!"

Weiber...
Cade seufzte einfach nur tief.

Kazuya schlug seine Hand weg.
"Das geht dich NICHTS an!"

Ihr egal wenns ihm nicht passte.
Musste er jetzt durch.
Sie schlief ja dann auch bald.

Schneller als Kazuya schauen konnte hing er an der Wand, die Hose unten.
Gezielter Griff zwischen die Beine. Eine böse Quetschung.

Feine Frau.
Musste sich erholen!
Cade blieb bei ihr liegen, während Cain auf einem Stuhl döste.

Autsch...gab auch ein schönes, quietschiges Fauchen von Sohnemann.
Hikari zuckte zusammen.
"Dad!"

Tja, Cade, dann warst du nun auch der einzige, der sah, wie die Schatten aus dem Wärmebettechen krochen und noch recht Kraftlos zu Boden plumsten wie ein Mehlsack. In ihnen züngelten kleine schwarze Flammen vor sich hin.
Aus dem Bett kam glucksen und eine Reihe leiser quitschender Schreie.
Noch mehr Schatten schappten aus dem Bett.

Yuu hielt ihn im festen Griff.
"Wer ist der Vater, Hikari!?"

Oh ja.
Und er fand es äußerst interessant.
Stumm beobachtete er das Spektakel.

Die junge Frau schien vor ihm förmlich zu schrumpfen.
"Kazu, Papa..."

Zwischen den Schatten hob sich eine kleine Hand in die Höhe.
Schlug quitschend in die Luft. An selber Stelle türmten sich die Schatten auf, fielen aber auch wieder kraftlos in sich zusammen.
Grund für das ganze war das Mobile, dass über dem Bett hing. Eines aus weichen Stofftieren, die an einem Faden hingen.
Leicht schaulelten die Fieguren hin und her und Neo strampelte vor Freude mit den Beinen.
Wieder türmten sich die Schatten auf und schafften es fast bis zu einem kleinen Häschenanhänger.
Frustiertes Quitschen.

Und Yuu schaltete sofort, weil er das Problem kannte.
"Kazuya hat dich geschwängert?"
Er ließ seinen Sohn los.
"Ihr hattet Sex? Wie oft!?"

Papa brachten die Versuche zum schmunzeln.
Er lachte leise, beobachtete sie weiterhin, während er seine eigenen Schatten dazu brachte, das Mobile anzustellen.
Mal sehen, was sie jetzt machen würde...

Das war deinem Sohn auch neu.
Jetzt klappte ihm nämlich die Kinnlade herunter, ehe er scharf zusammenzuckte.
Seine Tochter hielt den Blick gesenkt, fest auf den Boden geheftet.
"Oft...", meinte sie leise.
"Mama hat uns erwischt...und...und damals...das war...war bevor Kazu sie die Treppe heruntergestoßen hat..."

Naja, erst juchzte sie, doch dann war das Mobile sofort vergessen, als sie den anderen Schatten sah.
Blitzschnell umschlossen ihre Schatten den seinen. Sie waren dank der Flammen darin gut von seinem zu unterscheiden und so sah man, wie sie sich immer fester um ihn schlossen.
Das war natürlich viel spannender. Zudem zog der Schatten sie an. Doch mit einem Mal zerriss es ihn, als er in Berührung mit einem der Flammen kam. Die Schattenfetzten spritzen umher, wie Farbe.
Neo bekam einen Fetzten ins Gesicht und brustete.
Doch ohne den Hals des anderen Schattens schürtze der ihre in die Tiefe.
Ernüchterung und unwilliges Strampeln.

Seufzten.
"Raiko versteht sowas nicht...aber es ist normal....für uns..."
Er sah Hikari an.
"Vermutlich hast du deinem Bruder das Leben gerettet."

Cade lachte nur über sie und stand dann vorsichtig auf, um zu dem Bettchen zu gehen.
"Was machst du denn da, hm?"
Ein Schatten zog sich wieder hoch, wackelte über ihrer Nase hin und her.

Nein, das tat sie nicht.
Hikari schien nun jedoch eher verwirrt, hob endlich wieder den Kopf.
Er war nicht...wütend?
"Warum?"

Er und der Schatten wurde ange-AOUUU-tet.
Angestrengt verzerrte sich ihr Gesicht, in der sich eines der Blauen Augen schon langsam umfärbte und wieder schlangen sich ihre Schatten um seinen. Versuchten ihn herunter zu ziehen während sie danach schlug. Leider traf sie bei dem Versuch nur ihre Nase.
Da sie sich ja noch nie im Leben ins Gesicht gefasst hatte und keine Ahnung hatte was das war fing sie an zu weinen.
Was für ein schreckliches erlebenis!
Den Schatten zerriss es wieder.

"So ein reihnblütiger Erbe wird meist männlich und bedeutet den Tod für den Vater."

Dauergrinsen in Cades Gesicht.
Er konnte auch nicht anders, als sie herauszuholen, als sie anfing zu weinen.
"Hey, hey...ist doch alles gut, Kleine."
Vor ihren Augen formte ein Schatten Sternchen - müsste sie etwas ablenken.

Und sie hatte einen hohen Preis gezahlt.
"Oh..."

Es wurde sich auch ein Papa gekuschelt und jede Träne war vergessen.
Seine Stimme kannte sie immerhin schon seid sich ihr Gehör entwickelt hatte, genau so wie die von Mama.
Da diesem frühen Alter jedoch nur zweitrangige Nebensächlichkeiten waren, die eben irgendwie mit am Körper drann waren, war der Mund das wichtigste Werkzeug. Also strampelte sie wieder, machte den Mund auf und versuchte die Zunge irgendwie in die Nähe der Schatten zu bekommen. "Anfassen".
Ihre Schatten bildeten ein wirren Haufen auf dem Boden.
So weit konnt sie diese noch nicht nach oben befördern, als dass sie ihr hätten helfen können.

Hatte sie.
"Ihr kommt jetzt mit nach Griechenland."

Der Dämon schmunzelte und setzte sich dann mit ihr auf den Boden.
Gnädigerweise ließ er die Stern etwas herunterkommen und an ihre Zunge zu stupsen.
"Neugieriges Ding...gefallen die dir?"

Nicken auf beiden Seiten.
So leicht konnte es sein!

Sofort schossen die Schatten an ihm hoch und schubsten den Stern in ihrem Mund.
Schnell machte sie ihn zu und quitschte vor Freunde.
Sie hatte ihn!
Oh ja Cade. Die liebte sie.
Sei, die durch das Weinen natürlich wach geworden war linste heimlich über den Bettrand zu der Szene.
Cade konnte ja so süß sein, wenn er dachte, dass keiner zusah...

"Kazuya...wenn ich deine Schwester trage, musst du selbst fleigen."

Aber nur, solange er sich unbeobachtet fühlte.
Und ein Baby konnte ihn auch nicht hintergehen.
Er grinste wieder und ließ den Schatten in ihrem Mund größer und kleiner werden, sich verbiegen und gegen ihre Wangen stupsen.

"Ich trage sie.", murmelte er, bevor er sie sanfter als vorher am Handgelenk packte und mit sich nach draußen zog.

Erstand machte sie den Mund wieder auf und ließ die Zunge unbeholfen schnalzen.
Ganz anders als Mams Brust im Mund.
Cade wurde fixiert, ehe der Mund wieder zuklappte.
Sie strampelte wieder und die kleienn Fäustchen donnerten an Paps Bauch.
Um dem Unmut Luft zu machen quengelte sie laut.
Nachdem sie das bekommen hatte was sie wollte und es ja jetzt scheinbar sicher verstaut war, war ein anderes Bedürfnis in den Vorergrund gerückt.
Schlafen.
Diese kleinen Schatten kosteten sie enorme Anstrengung.
Sei lächelte in ihr Kissen. Na ob Cade das verstand...

Yuu hielt in zurück und schüttelte den Kopf.
"Du hast noch gar nicht die Flugmuskulatur dafür, Küken."

Cade runzelte die Stirn.
Was hatte sie denn jetzt?
Und nein, Sei...Cade verstand das nicht.

"Nenn mich nicht Küken.", murrte er, widersetzte sich aber nicht.
Papa kannte sich da besser aus.
Also gings ab nach Griechenland!
Mama machte sich schon Sorgen.

Nach ca 2 Sekunden Quengeln hielt Neo ihn für minderbemittelt und ließ die Bombe hoch gehen.
Schreien. Herzzerreisendes, verdammt lautes schreien.
Auch wenn sie aufpasste, dass ihr Schatten nicht herausflutschte.
Sei tat mal ganz Dezent so, als würde sie langsam erwachen um Cade die Chance zu geben seinen Stolz zu retten.
"Na wer schreit den da?"

Ging es nicht. Alle vier Stunden machte Yuu mit ihnen eine Pause.
Das Jungtier konnte so eine lange Strecke nicht am Stück durchhalten!