Heruntergekommener Bahnhof

"Von unten sah es gar nicht so hoch aus..."
Sie zuckte leicht, als sie die Schere sah und war dann auch erleichtert als er nur die Hose damit zerschnitt.
Das Bein sah nicht gerade ansehnlich aus. Man sah deutlich die gebrochene Stelle. Die Knochenstückte sah man deutlich durch die Haut hindurch und einige Splitter hatten sich auch ihren Weg nach draußen erkämpft, sodass sie an den Stellen aus dem Fleisch hinausragten und Blut das Bein hinab lief.
Ein hübscher gesplitterter Bruch. Ermutlich hatten sich die Kochen aber erst druch das Laufen so massiv erschoben.
Wenigstens konnte Cade stolz auf sie sein. In der hinsicht war sie keine Heulsuße. Nur wenn es um Emotionale Angriffe ging.
"Und?", fragte sie leise.
"Brauch ich ein Pflaster?"

"Sieht es von unten nie."
Er kniete sich vor den Tisch (!) und besah sich den Bruch, tastete mit den Fingern vorsichtig ihr Bein ab, bevor er sich erhob und die Arme ausbreitete.
"Komm her, wir gehen jetzt nach unten. Dann bekommst du eine kleine Spritze und dann ein ganz großes Pflaster. Dann ist es fast wieder heile."

Jede andere Frau wäre jetzt wohl neidisch. So auch Sei...
Sie schlag ihm die Arme um den Hals und hielt sich so an ihm fest.
"Aber ein Pflaster tut beim abmachen immer so weh..."

"Keine Angst, das wird nicht weh tun."
Er hob sie vom Tisch und nahm sie mit nachunten.
Unten bekam sie eine Narkose, ehe Cade sich um den Bruch kümmerte.
Wenn Neo wieder aufwachen würde, läge sie in ihrem Bett.
Cade an ihrer Seite - und ein Häschen auf dem Bauch.

Sie grummelte leise als sie Wach wurde.
Von der Narkose war sie noch etwas benommen und so war ihr estmal schwummrig, als sie die Augen einen Spalt breit öffnete.
"Pawa?", nuschelte sie etwas orientierungslos.
Da entdeckte sie das Kaninchen.
Noch verwirrter vergrub sie ie FInger in das weiche Fell.
"Hu?"

Sofort strich der Dämon ihr über den Kopf.
"Hier."

Sie drehte den Kopf um ihn ansehen zu können.
"Alles ist so verschommen...und alles schaukelt...sind wir auf einem Boot?"

"Nein, das legt sich gleich wieder. Du bist in deinem Zimmer."

Sie schnien etwas ihre Gedanken zu ordnen, ehe sie das Wort wieder an ihn richtete.
"Da ist ein Hase..."
Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.

"Ach echt?", tat er überrascht.
"Tatsächlich."

Leicht strich sie ihm über das flauschige Fell.
"Wie heißt er denn?"

"Er hat noch keinen Namen."

"Keinen Namen?"
Sie schloss die Augen.
"Darf ich den behalten?", kam es dann ganz ganz leise.

"Ja. Du wolltest doch ein Ostergeschenk, oder? Nun...ich schenk dir einen Osterhasen."

Nun strahlte sie wirklich.
"Der war auch ganz leicht zu finden..."
Ihr Blick wanderte zu dem Tier.
"Danke."

"Nichts zu danken."
Er schwieg kurz.
"Dafür hab ich aber jetzt auch eine schlechte Nachricht."
Er deutete neben sich auf ein paar Krücken.
"Du darfst jetzt eine Zeit lang nicht mehr mit dem Bein auftreten, damit das Heile wird."

Misstrauisch sah sie auf die Krücken.
Nicht mehr laufen?
Besorgt sah sie ihn an.
"Heißt dass, ich darf auch nicht mit zu dem Auftrag?"

"Es gibt noch genug andere Aufträge, mach dir da mal keine Gedanken."

Sie seufzte. Dabei hatte sie sich schon so darauf gefreut.
"Wie lang muss ich jetzt mit den Dinger da laufen?"

"Knapp zwei Monate."

Noch mehr seufzten.
"Na gut...", sie kraulte ihr Häschen.
Dann aber schien sie etwas anders zu beschäftigen.
"Du, Papa....ist Elena eigentlich meine Mutter?"
Sie hatte es sich schon oft überlegtm immerhin war Elena die einzigste Frau die sie kannte die Kinder hatte und eine "Mutter" war.

Er schüttelte den Kopf.
"Nein."

"Aber du bist Ais Papa, oder?"
Sonst gab es ja keine Männer hier.

"Nein."
Er tätschelte sie wieder.
"Mach dir um sowas keine Gedanken."

"Hai."
Machten sich Kinder nunmal. Neo gähnte.
"Ich bin müde..."
Kaum hatte sie das gesagt, fielen ihr auch schon wieder die Augen zu.

Cade ließ sie in Ruhe schlafen. Durfte sie ja auch.
Und Sei...die bekam einfach so mal einen Kuss.

Den sie überrascht erwiederte.
Nanu, was war den mit dem los. Sie sollte liebermal an seiner Stirn fühlen.

Nein, dem gings gut.
Er hatte seine Tochter glücklich gemacht, Raikos Leben schon wieder zerstört, Elena glücklich gemacht und Sei verwirrt.
Hachja! Schönes Leben!

"Man könnte fast meinen, du hättest heute Regenbogen gefressen", kam es amüsiert von ihr, als er den Kuss löste.
"Alles klar?"

"So in etwa.", schmunzelte er.
"Bestens."