Heruntergekommener Bahnhof

"Bitte."
Sie kuschelte sich wieder an ihn.
"Du brauchst sicher einfach noch Zeit...", sie seufzte.
"Zeit die ich nicht aufbringen kann..."

"Du bist kaum noch zu Hause!", platzte es aus Yuu heraus.
"Die ganze Zeit bist du mit dem Kerl da unterwegs und lässt mich alleine mit diesen...diesen.. KATZEN!"

Sofort wurde ihm freunschafftlich gegen die Schulter geboxt.
"King!"
Ja, Ao stand vor ihm. Samt Frau und zwei Kindern.
Das Jüngste war gerade mal ein knaooes Jahr als und er trug es auf dem Arm.
Das wandere war ca. 4 und hielt Mamas Hand ganz fest.
"Siri? Das ist Kaeru, mein bester Freund. Kaeru das ist meine bezaubernde Frau Serafina."
Die er immer Siri nannte.

"Was soll das jetzt wieder heißen?", fragte er kalt.

Verdutzt legte sie den Kopf schief und starrte ihn an.
Er schmollte, weil sie nicht Zuhause war?
Zuerst war das Grinsen nur klein, doch es wurde von Sekunde zu Sekunde breiter, bevor sie stutzte und es wieder vollends verschwinden ließ.
"Yuu...ich bin schon 22. Ich bin dir dankbar dafür, dass du mich aufgenommen hast, aber ich werde nicht ewig hier bleiben. Ich hab auch ein Leben, weißt du?"

Verblüfft starrte Kaeru den Mann vor seiner Nase geschlagene drei Minuten an, bevor er leicht zuckte.
"Alter..."
Überrascht fuhr er sich durch die Haare und sah dann schnell an sich runter.
"Ach scheiße...ruf doch vorher an..."
Er trat zur Seite.
"Kommt rein...ich zieh mir kurz was an..."
Und weg war er.
Mit einer vernünftigen Hose und mit T-shirt kam er dann wieder herunter geschossen.

"Ich brauche Sex", kam es kläglich.
"Ich halte es kaum noch aus. Es ist ganz schrecklich, weißt du?"

"Warum kannst du dein Leben nicht in der Wohnung führen, so wie ich auch!?"

"Siehst schon besser aus, King", meinte Ao amüsiert und nahm seinen Sohn auf den Schoß.
"Na wie gehts?"
Siri nickte ihm lächelnd zu.
"Mein Lebensgefährte hat mir viel von ihnen erzählt."

"Sorry, kann ich nicht mit dienen.", knurrte er.

"Weil es nicht genug wäre.", murmelte sie und setzte sich auf.


Kaeru war sichtlich ein wenig mit der Situation überfordert.
"Ich will gar nicht wissen, was alles...", murrte er dann und fuhr sich wieder durch die Haare.
"Zudem reicht mir ein 'du'."
Erst dann lehnte er sich gegen die Theke und musterte Ao.
"Kann nicht klagen. Bei dir scheints ja gut zu laufen."

"Ich weiß. Deswegen halt ich jetzt auch besser meine Klappe."
Er bekam einen Kuss auf den Bauch.
"Mach einfachn, wenn du dich so weit fühlst."
Damit öffnete sie die Duschtür.
"Komm, gehen wir raus...das Wasser wird so langsam sogar schon kalt."

"Aber wenn du gehst, bin ich ganz alleine..."

"Oh ja", grinste Ao und auch seine Freundin lächelte.
"Wir sind gerade an ein Haus am Meer gezogen. Wenn du Zeit hast, kannst du uns ja mal in Schottland besuchen."
Auch Hope kam nun aus ihrem Zimmer und stellte sich leise an in die Tür zum Wohnzimmer.
Beobachtete die Szene ohne ein Wort zu sagen.
Ao ignorierte sie glänzend. Immerhin wusste seine Lebensgefährtin nichts von ihr und auch er hatte sie aus seinem Leben gestrichen.
Serafina bemerkte sie aber nun.
"Oh, du hast auch Kinder?"
Himmerin war sie eine Selkie und kannte ganz genau das Alter von Kaeru und dem Mädchen.

"Ich komm gleich nach..."
Mann musste erst noch seinen Depressionen nachhängen.

"Ich komm oft zu Besuch. Versprochen."
Sie rückte wieder näher.
"Vielleicht solltest du dir auch mal jemanden suchen."

Jegliche Regung glitt aus seinem Gesicht und er konnte es sich gerade so verkneifen, Ao einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen.
Dafür hüllte er sich jetzt in Schweigen - zumindest Aos Frau gegenüber.
Er stand nämlich nun auf, schnappte sich Hope und zog sie mit nach oben.
"Bleib oben..."

"Okay."
Sie trocknete sich schonmal ab un zog sich an.

"Nein Danke...die Menschen sind nicht so wie du, Raiko. Wenn sie erfahren, was ich bin, laufen sie schreiend davon."

Ernst sah sie ihn an.
"Warum? Soll ich dreckiges Ding mich jetzt verstecken und so tun als gäb es mich nicht, damit mein "Vater" keine Probleme mit seiner Familie bekommt?!"

Cain spielte weiter mit der Wand. Stundenlang.
Es war so schrecklich...

"Ich bin auch ein Mensch.", schmollte sie.
"Zudem kannst du nicht alle in einen Hut stecken. Wer weiß, vielleicht gibt es ja eine einzige da draußen, die eben nicht so ist. Du musst sie nur finden.", lächelte sie dann.
"Vielleicht findest du sogar jemanden wie dich?"

"Um Himmels Willen, Mädchen! Seh nicht immer alles so negativ!"
Er fuhr sich wieder mit der Hand durch die Haare.
"Hat hier irgendeiner was davon gesagt, dass du dreckig bist?! Ja, ich will nicht, dass er Probleme mit seiner Familie bekommt, da er sich ja mittlerweile wieder im Griff zu haben scheint, aber du musst es dir genauso wenig antun!"
Wieder wuschelte er ihr dann durch die Haare.
"Zudem wäre es schade, wenn es dich nicht gäbe. Wer würde mich denn dann morgens an den Haaren aus dem Bett schleifen?"

Nur das Neo irgendwann aus der Dusche zog.
"Was soll der Scheiß?"
Ob nackt oder nicht, der wurde an den Haaren ins Labor gezerrt.

"Es gibt keine mehr wie mich...", Er drehte sich auf die Seite.
"Was wenn ich diese Eine schon gefunden habe, aber sie jetzt einfach geht?"
Die Goldenen sahen in die Blauen.

"Jemand anders. Beschönige bitte jetzt nichts, Kaeru. Du wärst genau so froh wenn mein Vater mit seinem scheiß Sperma besser aufgepasst hätte."
Sie wich zurück und drehte dann ab.
"Schon gut, ich bleib oben und tu so als ob es mich nicht gäbe."
Die Tür schlug zu.

Er ließ sich einfach mitschleifen.
Depressionen...

Raiko zuckte leicht und wandte den Blick ab.
"Vielleicht hast du sie zu spät gefunden."

"Hope!"
Seufzend starrte er die geschlossene Tür an, bevor er frustriert gegen das Holz kickte.
"Schön. Machs eben schon wieder.", knurrte er dann und ging wieder nach unten.
"Sorry."

Ihm wurde ein Röhrcgen in die Hand gedrück.
"Einmal Probe bitte und antworte gefälligst."
Sie machte das Licht an und setzte sich mit deinem Hocker zwischen seine Beine.
"Ob. Ich brauch das Zeug."

Yuu schüttelte den Kopf.
"Nein, dass ist es nicht. Ich darf ihr nie sagen, wie sehr ich sie Liebe, weil sie ein Leben führen muss, das für sie bestimmt ist. Sie wird alt und dann stribt sie, während ich weiterlebe."

"Alles okay?", fragte Siri besorgt, die gerade ihr Kind in den Armen wiegte.
"

"Die Wand war so anziehend."
Er musterte das Röhrchen, bevor er es ihr wieder reichte.
"Klappt nicht."

"Hmmmm...", machte Raiko und drehte sich auf den Rücken.
"Vielleicht hättest du es ihr sagen sollen. Dann wäre sie vielleicht bei dir geblieben. Vielleicht war es ja auch nur der erste Schock? Ich hatte ja auch zuerst Angst, wegen dem Feuer. Aber du bist immerhin du und das ändert ja auch sowas nicht. Vielleicht bereut sie es ja?"

"Ja.", meinte Kaeru knapp.
Hotaru war derweil auch herunter gekommen.
"Onii-san? Ich geh zu Saya, ja?"
"Jup. Soll ich dich heute Abend abholen?"
"Wenn es dir nichts ausmacht..."
"Dummkopf..."
Ein Strahlen huschte über das Gesicht des Mädchens.
"Bis um elf!", verabschiedete sie sich dann schnell, bevor sie eilig davonhuschte.
Nicht, dass er es sich noch einmal anders überlegte...

Sie zog die Brauen hoch.
"Warum nicht?"

Nun lächelte Yuu.
"Nein ich glaube nicht. Sie wird sicher sehr glücklich, da bin ich mir sicher."
Damit stand er auf und verlies das Zimmer.

"Deine Schwester wohnt also noch hier, hm?", fragte Ao grinsend.

"Ich bin alt.", meinte er schulterzuckend.
"Ich werd frigide."

Raiko tapste ihm aber hinterher.
"Woher willst du das wissen? Stalkst du deine Ex etwa? Wer nicht kämpft, hat schon verloren, Yuu...sei doch nicht so. Warum läufst du jetzt weg?"

"Ja, das tut sie.", seufzte Kaeru.

Nun lachte Neo jedoch.
"So ein Quatsch! Das sind deine Hormone die sich gerade erst wieder einpendeln du Idiot. Keine Sorge, dass geht schnell vorbei."
Sie zog noch eine Sprize auf.

"Nein...ich rede nicht von meiner Ex, sondern von dir, Raiko. Und mit dir war ich nie zusammen."
Damit schlug die Haustür vor Raikos Nase zu.

"Und arbeitest du zurzeit?"

"Wirklich?", kam es hoffnungsvoll.
Yay! Sein Liebesleben war gerettet!

Die von einer recht blassen und geschockten Raiko irritiert gemustert wurde.
"Du bist zwei Jahre zu spät, weißt du?", murmelte sie dann leise, sobald sie sich aus ihrer Starre lösen konnte und drehte dann ab, um niedergeschlagen ihre Sachen zu packen.

"Muss ich ja wohl. Die Wohnung und die Nahrung finanzieren sich nicht von selbst."

"Klar."
Sie grinste breit.
"Das ist ein gutes Zeichen."
Er bekam wieder etwas in den Schenkel gespritzt.
"Und jetzt die Probe. Ich kann dir auch gern ein bisschen √iagra geben."

Musst du nicht.
Yuu hatte dir das Haus überlassen. Er kam nämlich nicht wieder.
Und auch dein Sparkonto mit einigen Millionen Euro wurde dir nun zugänglich gemacht.

Ao grinste.
"Du könntest ja was jagen."

"Das Zeug nehm ich nie wieder.", brummte Cain entrüstet.
Schlechte Erinnerungen.
"Ich bring sie dir später vorbei, ja?"
Sprich: Nicht vor dir, Neo.

Doch, sie verließ das Haus, verkaufte es aber nicht - immerhin war es Yuus - und zog mit ihrem Freund zusammen.
Wer war immerhin schon gerne allein? Nicht wahr, Yuu?
Zudem machte sie ihr Studium fertig und wurde im Bereich Genetik tätig.
So sollte ihr Leben doch sein, nicht wahr? Und es sollte sich nicht leer anfühlen, oder?

"Witzig.", meinte Kaeru nur trocken.
"Wollt ihr was trinken?"

"Ich brauch sie aber jetzt."
Sie stand auf.
"Bin mal kurz neben an, ja?"
Sie hatte heute ihren netten Tag.

Genau.
Und Yuu würde nicht mehr in dieses Haus zurück kehren.
Selbst sein Klavier ging im Lauf der Zeit kaputt.
Und Yuu...der war einsam.

"Gern", meinte Siri und sah auf.

Feine Neo.
Demnach bekam sie auch ihre Probe.
Freundlichkeit zahlte sich auch mal aus.

Nein, würde es nicht.
Raiko kümmerte sich darum. Das Ding war ihm immerhin wichtig und sie wollte nicht, dass es einfach so verkam.
Aber Yuu...da warst du jetzt selbst dran Schuld.

"Was? Tee, Limonade, Wasser, Kaffee, Eistee..."

Die sie sich auch sofort ansah.
"Hey, da tut sich ja schon was", meinte sie erfreut.
"Herzlichen Glückwunsch, Cain, bald wirds wieder klappen."

Nein immerhin war es so gewollt.
Sie sollte glücklich werden.

"Tee und Wasser, wenn es für dich in Ordnung ist."

Cain brummte nur und knallte den Kopf gegen die Wand.
Depressioneeeeen!

War sie aber nicht.
Sie lehnte jeden seiner Anträge ab, lehnte es ab, seine Eltern kennen zu lernen und mit einem Kinderwunsch brauchte er ihr gar nicht erst kommen.
Wie soll jemand auch glücklich sein können, wenn er weiß, dass eine ihm wichtige Person gerade einsam ist?

"Kein Problem."
Er hantierte ein wenig in der Küche herum und stellte das Gewünschte bald auf den Tisch.

"Was ist den jetzt schon wieder los? Ist doch alles in Ordnung..."

Wer weiß?
Yuu jedenfalls bekam dort wo er war von all dem nichts mit.

"Danke."
Die Kleine bekam Wasser, während der Rest der Familie Tee schlürfte.

"Lass mich einfach..."
Das war ein Mann, Neo, den musstest du nicht verstehen.

Auch nicht davon, dass sich Raikos Gesundheit verschlechterte und ihr "Freund" sie deswegen verließ.
Sie musste ihren Job aufgeben und ins Krankenhaus umsiedeln.
Um jeden einzelnen Tag darauf zu warten, zu sterben.

"Kein Problem."
Er lehnte sich wieder gegen die Theke.
"Mein Bruder ist jetzt verlobt.", kam es dann urplötzlich von ihm.

"Ich bin mir sicher, dass du gut im Bett bist", meinte sie freundlich.

So wie Yuu, der sich nichts anderes herbeisehnte.

Erstaund zog Ao die Brauen hoch und hab seinem Sohn die Ohren zu.
"Ich dachte der kleine Schwuchtel weiß gar nicht für was sein Teil gut ist...warum also jetzt auf einmal?"

"Sagst du.", murrte er.
Dann setzte er sich jedoch auf und fixierte Neo.
"Ich würde gerne an eine Zweigstelle des Clans versetzt werden."

Was für Deppen...
Aber wir kannten ja Raiko...die hasste es, im Bett zu liegen und rannte trotzdem überall herum.
Immerhin musste sich wer um den Flügel kümmern.
Zudem besuchte sie immer die Kinderstation und spielte mit den Stationsfällen.
Das gab allem wenigstens etwas Sinn.
Und da sie dort auch als Dank an Mikroskope und so etwas durfte, konnte sie sogar ihrer Leidenschaft nachgehen.
Alles in allem gar nicht mal so schlecht, nicht?
Aber heute war Leles Todestag und so schlich sich die Schwarzhaarige mal wieder heraus, um das Grab ihrer Zwillingsschwester zu besuchen und mit ein paar Blumen zu...schmücken.

"Frag mich was leichteres.", meinte Kaeru kopfschüttelnd.
"Aber er hat Glück. Auf eine seltsame, verdrehte Weise."

Ein boshaftes Grinsen breitete sich auf ihren Zügen aus.
"Was für ein Glück...es wurde gerade einer frei..."

-

"Wie hässlich ist sein Weib? Siehts aus wie ein Kerl?"
Siri ging ihr Baby wickeln.
Männer...

"Ach echt?"
Er musterte sie misstrauisch.
"Lass hören."

"Hallo Lele...", flüsterte sie leise und fuhr mit den Fingern über den Grabstein.
"Happy Birthday. Ich hoffe dir geht es gut dort, wo du bist. Ist es schön da? Ich hoffe es ist ein heller Platz. Du hattest immer Angst im Dunklen, nicht wahr?"
Ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge.
"Ich freu mich darauf, dich zu sehen. Ich kann dir so viel erzählen, weißt du? Wenn du es nicht schon weißt...siehst du eigentlich irgendetwas von dem, was hier passiert, Lele? Siehst du es?"
Ihre Hand ballte sich zu einer Faust und heiße Tränen tropften von ihren Wangen auf den kalten Stein.
"Es tut mir leid, Elena...es tut mir so leid..."
Es würde nicht lange dauern, bis das leise Flehen um Vergebung von dem leichten Prasseln des Regens abgelöst wurde.

"Sieht nicht nur so aus wie ein Kerl. Es ist einer."

"Das zweite Haupthaus ist brauch wieder jemanden. Ich habe mir sowieso schon überlegt, dich dort hinzuschicken. "

-

"Bäh. Doch nicht immernoch dein Onkel, oder?! Ist sowas überhaupt erlaubt?!"

Cains Blick verfinsterte sich.
"Muss das wirklich sein? Hast du keine andere Möglichkeit?"

Aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, nicht?
"Was gibt es schon zu verlieren?"
Nichts. Exakt.

"Er ist nicht wirklich mein Onkel..."