Heruntergekommener Bahnhof

Wäre das nicht Rees hätte Raiko die Hand wieder ruckartig weggezogen, aber so verharrte sie so ganz kurz und zog die Hand dann vorsichtig weg.
"Nein, ich sags Yuu nicht, keine Sorge.", meinte sie dann und setzte sich neben ihn.
Schon wurde Rees in ihre Arme gezogen und sein Kopf auf ihre Schulter gedrückt.
"Wir gehen gleich morgen früh zum Arzt, ja?"

Oh Raiko...der arme Rees.
Noch eine Dehmütigung. Er verdammte es gerade wirklich, kleinwüchsig zu sein.
"Du musst aufpassen, dass Kaeru nicht ins Gefängnis kommt!"

Rees, es war normal, dass eine Mutter ihr Kind öfters in den Arm nimmt...keine Demütigung.
Sie ließ ihn jetzt jedoch wieder los und musterte ihn prüfend.
"Warum sollte er ins Gefängnis? Kaeru? Was hast du angestellt?"

Nein, dass war ja okay, aber die Sache mit dem Arzt nicht!
"Nein, er hat nichts gemacht! Er will das Mädchen nur schlagen..."

Irgendjemand musste sich ja darum kümmern...und Yuu würde es nie erfahren.
"Kaeru..man schlägt keine Frauen. Mach es auf Weiberart."
"Genau mein Gedanke."
"Guter Junge."

Der arme Junge...
Rees kuschelte sich nun einfach an Raiko.
Seine Mama.

Und bekam auch seine große Portion Aufmerksamkeit.
Kaeru schmiedet in der Zwischenzeit Pläne.

Bau keine Scheiße, Kaeru...
Schade nur das Yuu jetzt wach wurde und Raiko suchte.
"Schatz?"

Sie drückte Rees noch einen Kuss auf die Wange und flitzte aus dem Zimmer.
"Ja?"
Im selben Moment wurde sie aber schon wieder von Hotaru übertönt, die an Yuus Bein hing.
"Papaa! Nich weg."

Yuu rollte mit den Augen.
"Jetzt ist auch mal gut Hotaru! Du kannst nicht jede Nacht bei mir schlafen!"
Sie wurde von seinem Bein gezupft und in ihr Zimmer gesperrt.
Manchmal war Yuu wohl zu hart.
"Kommst du mit ins Bett?"

Nein, war er Raikos Meinung nach ganz und gar nicht.
"Klar."
Kaeru hatte heute dank Rees auch Schwein und Raiko hatte schon wieder vergessen, dass er nach einer ganzen Bar stank.

Gut.
Ab ins Bett!
Rees verkroch sich wieder zu Kaeru ins Bett.
Hoffentlich würde es NIEMALS morgen werden.

Wurde es aber leider, Rees...
Rees durfte sogar heute aus der Schule zuhause bleiben und wurde von Raiko mit zum einkaufen geschleppt.
Auf, auf zum Arzt!
Zwei Wochen später war Hotaru jedoch anhänglich wie eh und je - von Yuu eben verwöhnt - Kaeru immer erst um drei Uhr morgen zuhause und Yuu bekam ein nettes Briefchen, während im Fernseh der Bericht über einen Selbstmord in der Stadt lief.

Seit zwei Wochen hasse Rees Ärzte noch mehr.
Immerhin war der Mann sehr gutausehend gewesen und als er sich den ganzen Schlamasel so angesehen hatte, dachte Rees Penis eben, er müsste dem Arzt mal zeigen wie gesund und funktionstüchtig er doch war.
Einer der schrecklichsten Momente im leben des Jungen.
Yuu wurde immer härte zu Hotaru und schickte sie mittags nun in den Hort.
Abnabelung war wohl dringend nötig!
Yuu der nun den Brief las fauchte auf.
"KAERU!

Dein Sohn war aber leider außer Haus, Yuu.
Er feierte seine gelungene Rache...denn wessen Name fiel wohl in der ganzen Stadt, wenn man über den Suizid sprach?
Und es war seit mehr als einer Woche schon ein eisernes Gesetz unter den Jugendlichen geworden, niemals Kaerus Bruder anzufassen.
Zumindest nicht so, wie dieses Mädchen es getan hatte.
Und nicht nur Kaeru war nicht da, auch Raiko hatte sich in die Stadt verzogen und vergeudete ihre Zeit auf einer Bank in einem Park.
Ob sie jetzt zuhause allein herumsaß oder ob sie jetzt hier saß. Immerhin war es Samstag und sie musste nicht arbeiten.

Oh er würde ja so Ärger bekommen!
Der Zetteln wurde in denn Müll geschmissen und der Pc aus Kaerus Zimmer entfernt.
"Dieser Junge!", fluchte er.
Rees genoss es richtig mal eine Zeit lang nicht von Mädchen über seinen Bruder ausgequetscht wurde.
Nur das mit der toten Pon tat ihm leid.
Vielleicht ging es ihr ja nicht gut....
Gerade aber saß er bei Cain unten auf der Theke und sah ihm beim Kochen zu.
"Was wird das?"
Yuu langweilte sich derweilen genau so wie Raiko, nur eben Zuhause.

Als er nachts mal um halb zwei nachhause kam?
Hm...joa...war ihm dann sowieso egal, da war er dicht.
Raiko kehrte zwei Stunden später wieder nach Hause zurück.
Ihrer Meinung nach konnte er seine Freizeit ja mit seiner Tochter verbringen.
Raikolein war immernoch verstimmt.
"Ich versuch mich an einer neuen Spaghettisoße."

Die war ja nicht da.
Zudem sollte Raiko nicht immer so gemein zu ihm sein.
Als Kaeru nach Hause kam bekam er erstmal eine gescheuert und ihm wurde sein Handy weggenommen.
"Jetzt ist endgültig schluss! Du hast den Bogen überspannt! HAUSERREST! Keine Party mehr für dich!", schrie er ihn an und sperrte ihn in sein Zimmer.

"Aber du hast doch schon so viele verschiedene Soßen..."

Sie war ja nicht gemein. Nur ein bisschen knapper angebunden, als sonst.
Der Arme wusste gar nicht, wie ihm geschah...
Er kotzte Yuu erstmal vor die Füße, nachdem er den Schlag kassiert hatte.

"Aber noch nicht genug."
Er nahm einen Löffel und probierte etwas von dem, was da so vor sich hinköchelte.
Allerdings verzog er das Gesicht und pfefferte den Löffel in die Spüle, während er den Topf auf die Abtropfplatte stellte und sich einen neuen suchte.
"Bäh..."

Kaeru würde für die nächsten Monate nur noch die Schule sehen und sein Zimmer, dafür sorgte Yuu.
"Raiko! Komm mal putzen!", rief er sie und ging von der Kotze weg.

"Du könntest doch lieber mit mir etwas machen...", meinte Rees und rutschte vor seine Nase.
"Immer kochen ist doch langweilig...."

Und das brachte das Fässchen zum überlaufen.
Yuu bekam mit einem Fauchen ihre Schuhe an den Kopf, bevor sie sich umdrehte und knurrend und barfuß nach draußen verschwand.
Der konnte sie gerade mal am Arsch lecken!

"Ich koche aber gerne.", meinte Cain nur und beachtete ihn nicht weiter.

Würde er ja, aber sie lief ja gerade weg.
Draußen lauerte ihr aber schon Sei auf.
"Hey, Raiko!"

Er wurde an den Haaren wieder zu Rees gezogen.
"Ich. Aber. Nicht."
Damit lehnte er sich etwas nach hinten und zog Cain mit, damit er zwischen seine Beine stolperte.

"Such dir heute was anderes", knurrte Raiko sie wutentbrannt an und verschnellerte ihre Schritte.

Verdutzt stolperte er nach vorne und erstarrte, als er wieder den Blick hob und Rees so dicht vor sich hatte.
Sein Herz stolperte über seinen eigenen Takt und der Incubus schluckte.
"Na und? Du musst es ja auch nicht gerne tun."

Sei eilte ihr hinterher.
"Jetzt warte doch mal! Da ist ein Packchen für euch gekommen. Ich habs entgegengenommen, weil keiner da war."
Schon lief sie neben ihr.
"Was ist denn los?"

Rees legte sich vollends auf den Rücken, so das Cain nun auf ihm lag und schlang ihm die Beine um den Po.
"Aber mir ist langweilig und ich würde gerne was ganz anderes tun..."

"Ein Päckchen?", fragte Raiko verwirrt und blieb stehen.
Dann zuckte sie jedoch mit den Schultern.
"Dein Vater verwöhnt seine Tochter viel zu sehr. Ich fühl mich echt vernachlässigt...und gerufen werd ich nur, wenn ich irgendwas machen soll.", knurrte sie dann.

Cain war immernoch erstarrt und musterte nun Rees' Gesicht.
"Was auch immer das werden soll, Zwergo, es ist eine schlechte Idee."

"Ja, mit den neuen Schuluniformen."
Sie blieb auch stehen.
"Hast du ihm das denn schon gesagt?"

"Ist es nicht. Männer sind viel netter als Frauen."
Cain wurde in den Hals gebissen, während seine Finger unter sein Hemd wanderten.
Hey Cain, sowas kostete viel überwindung, ja? Sei nett.

"Achso."
Sie schwieg kurz.
"Nein. Warum auch? Wenn sie ruft springt er so oder so sofort hin."

Cain zuckte leicht und drückte Rees von sich, damit er seine Fingerspitzen über seine Wange gleiten lassen konnte.
Sein Zwerg. Sein Kleiner. Sein Rees.
Sachte bekam er einen Kuss aufgehaucht.

"Wenn du es ihm nicht sagt, weiß er es nicht...oh Mann...warum macht ihr immer die gleichen Fehler? Ihr müsst miteinander reden! Zudem sind alle Väter so bei ihren Töchtern...naja...alle außer Cade."

Nichts mit sachte.
Schon packte Rees ihn am Kragen und lies ihn nicht mehr los.
Vorschnell wurde Cain die Zunge in den Hals gesteckt. Es war eben noch etwas unbeholfen und stürmisch, aber man muss es eben auch erst noch lernen.

"Ich kann es ihm nicht sagen, Sei. Ich kann ihm nicht sagen, dass er seit dem Unfall zuviel Angst um seine Tochter hat."

So schnell verführte man einen Incubus.
Cain stützte sich nun mit den Händen links und rechts von seinem Kopf ab und erwiderte den Kuss drängend.

"Dann hast du auch kein Recht böse auf ihn zu sein!", schlaubte sie.

Schon riss er Cains Hemd auf, und kratze ihm über die nackte Brust.
Ja, so schnell. Jetzt musste er ihn nur noch rum bekommen...