Heruntergekommener Bahnhof

Madlen wartete solange noch, dann ließ sie die Hormone abebben und schlief selbst ein.
Es tat gut wieder bei ihm zu sein, auch wenn ihre Träume sich jede Nacht in Albträume verwandelten.

Arme Frau.
Cade schlief neben ihr ganz ruhig und friedlich.

Das war auch schön so.
Da sie durch die Träume auch meist früher wach wurde als er, beobachtete sie ihn auch gerne beim schlafen.
Er sah dann immer so friedlich aus. Ganz anders als wenn er wach war, auch wenn es sich schon stark gebessert hatte.
Sie bleib also noch eine Weile bei ihm liegen, ehe sie sich die Post bringen ließ und darin auch etwas interessantes fand.
Das würde Cade sicher freuen.
Also wartete sie mir der erhaltenen Karte auch gespannt neben Cade, bis dieser wach wurde.
"Morgen", meinte sie lächelnd und wedelte mit der Post.
"Eine Karte für dich~"

Für einen Morgen hatte sie einfach viel zu gute Laune. Cade rieb sich über das Gesicht und hielt die Hand auf.
"Was für eine Karte?"

"Von deinem Sohn."

"Von welchem?"

Sie stockte kurz.
"Du hast zu viele Kinder! Dein Sohn, nicht unser Sohn. Liron."
Weiteres wedeln.

Stirnrunzeln.
"Von Liron?"
Er schnappte ihr die Karte aus der Hand.

Es war eine Weihnachtskarte.
Katie hatte sie geschrieben. Da Liron gemeint hatte, Cade würde kein Weihnachten feiern, lud sie ihn zu ihrem Fest ein.

"Ist nicht von Liron, sondern von einer Frau."

"Oh, okay? Was schreibt sie?"
Immerhin hatte sie nicht in deiner Post geschnüffelt.

"Sie feiern Weihnachten und läd mich ein."

"Oh, schön. Gehst du hin?"

"Weiß ich nicht. Ich glaube nicht, dass Liron das möchte."

"Klar will er, sonst hätten sie dir nicht geschrieben. Schau, sie hat 'mit Familie' unterschrieben."

"Sie ist todkrank, Madlen. Er würde ihr gerade nichts abschlagen."

"Dann mach ihr doch eine Freude."

"Ich werde erst Liron anrufen müssen.", seufzte er.

"Tu dass."
Sie legte sich wieder neben ihn.
"Ich habe mir dass jetzt auch Mal angeschaut."

"Was angeschaut?"

"Dieses Weihnachten."
Sie stützte sich auf die Ellenbogen.
"Letztes Jahr, da war in Cetans Schule so eine Feier, da bin ich dann mit ihm hingegangen. Alles war geschmückt, wie auf dem Markt, auf dem wir damals waren. Es waren auch viele dieser Glaskugeln da. Die Bunten, wo du mir damals eine geschenkt hast."
Sie lächelte bei der Erinnerung an die Kugel.
"Es gab ein warmes Getränk für die Eltern und die Kinder spielten etwas aus der Menschenbibel vor. Dieses Märchen, wo sie in dem Stall sind bei den Tieren und der Menschengott geboren wird. Cetan war dieser Komet am Himmel, dem die Menschen nachgelaufen sind. Es war eigentlich ganz lustig, auch wenn das Märchen etwas verrückt war."

Er blinzelte sie überrascht an.
"Du warst mit ihm da?"
Hätte er jetzt nicht gedacht.

"Ja, er hatte immerhin eine Rolle und es wurde gebeten, dass alle Kinder kommen."
Sie zuckte entschuldigend die Schultern.
"Ich war neugierig."

"Nein, ich finde das gut. Es hat ihn sicher gefreut."

"Ja, aber er versteht auch nicht, dass die Menschen wirklich an den Schwachsinn glauben."

Grinsen.
"Guter Junge."

"Du musst mir dann erzählen, wie das Weihnachten bei deinem Sohn war."

"Vielleicht darf ich dich mitnehmen."

"Ich bin nicht eingeladen, zudem will Cetan an dem Tag etwas unternehen.."

"Was denn?"